Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
Vögel taten. In Wahrheit habe sie die Absicht gehabt, unsere Freundschaft zu erringen. Dann hat sie dich vorüberfliegen sehen« - Sirri schaute Auraya in die Augen -, »woraufhin sie ihre Meinung geändert hat. Sie hat beschlossen, Si zu verlassen, und dem Mädchen zuvor noch eine andere Botschaft für den Anführer ihres Stammes gegeben. Sie sagte, wenn die Siyee sich mit den Zirklern verbünden würden, würden sie einen noch mächtigeren Feind gewinnen.«
Auraya fröstelte. »Wie hat diese Landgeherin ausgesehen?«
»Ihre Haut war dunkel. Sie wirkte jung und stark.«
»Ihre Kleidung?«
»Sie war in Schwarz gewandet und trug eine Kette mit einem silbernen Anhänger.«
Aus dem Frösteln wurde ein Schauder, der Auraya kalt über den Rücken lief.
»Ah.«
»Hast du schon einmal von dieser Frau gehört?«
Auraya schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich bin Leuten wie ihr begegnet. Sie könnte ein Mitglied eines Kults aus Südithania sein. Ich muss Juran darüber berichten.«
Sie schloss die Augen und rief Jurans Namen.
Ja?, erwiderte er.
Ich glaube, dass eine Pentadrianerin in Si herumgeschnüffelt hat. Sie erzählte ihm, was sie erfahren hatte.
Eine Frau mit Vögeln, ein Mann mit Worns. Zu den fünf Anführern, die unsere Spione uns genannt haben, gehören auch zwei Frauen.
Ja. Was soll ich den Siyee erzählen?
Alles. Ganz Nordithania wird schon bald von diesen Zauberern erfahren. Dieser Zwischenfall könnte den letzten Ausschlag dafür geben, dass sie eine Allianz unterzeichnen.
Auraya unterdrückte ein Seufzen und öffnete die Augen. In was für eine Geschichte ziehe ich diese Leute hinein?, fragte sie sich einmal mehr. Sie blickte in die ängstlichen Gesichter der Sprecher.
»Juran und ich glauben zu wissen, was sie ist, geradeso, wie sie mich als das erkannt hat, was ich bin. Sie ist eine pentadrianische Zauberin«, erklärte sie den Sprechern. »Wir sind bereits zwei anderen von ihrer Art begegnet. Der erste ist mit einem Rudel Worns nach Toren eingedrungen. Die Tiere waren größer und von dunklerer Farbe als ihre wilden Vettern, und sie schienen den Gedankenbefehlen ihres Herrn zu gehorchen. Anscheinend ist ihr Herr nur deshalb nach Toren gekommen, um Angst und Tod zu verbreiten. Rian hat den Mann gefunden und sich ihm in den Weg gestellt, und als dem Zauberer klar wurde, dass er den Kampf nicht gewinnen konnte, ist er geflohen.
Der zweite Zauberer befand sich nicht in Begleitung von Worns«, fuhr sie fort. Die Erinnerung daran, wie sie durch die Magie des schwarzen Zauberers an eine Wand gepresst worden war, brachte einen Nachhall von Furcht mit sich. Auraya holte tief Luft und schob sowohl die Erinnerung selbst als auch das Entsetzen beiseite, das damit einherging. »Er hatte überhaupt keine Tiere bei sich, bis auf ein gewöhnliches Reyna. Soweit wir wissen, hat er niemandem Schaden zugefügt. Man hat mir den Auftrag gegeben, Dyara bei der Suche nach ihm zu helfen, aber auch er ist uns entkommen.«
»Was wollen diese Zauberer?«, fragte einer der Sprecher.
Auraya verzog das Gesicht. »Das weiß ich nicht. Aber eines steht fest, sie hassen die Zirkler. Sie nennen uns Heiden.«
»Wem huldigen sie?«
»Fünf Göttern, genau wie wir es tun, aber ihre Götter sind nicht real.«
»Vielleicht ist das der Grund, warum sie ihren Glauben mit solcher Grimmigkeit verteidigen«, murmelte Dryss.
»Warum ist diese Zauberin nach Si gekommen?«, fragte ein anderer Sprecher.
»Aus dem gleichen Grund wie Auraya: um ein Bündnis zu suchen«, antwortete ihm jemand.
»Indem sie uns angreifen ?«
»Die Frau sagte, es sei ein Versehen gewesen. Sie sagte, sie habe die Absicht gehabt, unsere Freundschaft zu erringen.«
»Bis sie Auraya sah.«
Mehrere Sprecher blickten zu Auraya hinüber. Sie sah ihnen fest in die Augen und hoffte, dass sie mehr Zuversicht ausstrahlte, als sie empfand.
»Sie hat uns bedroht«, rief Dryss ihnen ins Gedächtnis. »Ich fürchte, wir sind gezwungen, uns zwischen zwei großen Mächten zu entscheiden. Ganz gleich, was wir tun, uns stehen Veränderungen bevor, denen wir nicht ausweichen können.«
»Ihr braucht euch für keine dieser Mächte zu entscheiden«, warf Auraya ein. »Ihr könnt euch dafür entscheiden, alles beim Alten zu belassen.«
»Und von diesen Siedlern der Landgeher langsam ausgehungert und gejagt zu werden, bis unser Volk ausgerottet ist?«, erwiderte ein Sprecher. »Das ist keine Alternative.«
»Jetzt können wir gegen die Eindringlinge kämpfen«,
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