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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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und er bediente alle Soldaten bis auf die ärmsten unter ihnen, die sich nur die allein reisenden, kränklichen Huren leisten konnten, die wie Aasfliegen hinter der Armee herzockelten.
    »Dann sollte ich besser zusehen, dass ich ein wenig Schlaf finde«, sagte Emerahl.
    Rozea nickte. Emerahl legte sich auf die Sitzbank und schlief sofort ein. Nur als der Tarn sich ruckartig in Bewegung setzte, wachte sie noch einmal kurz auf. Als sie das nächste Mal wieder erwachte, war der Tarn stehen geblieben. Sie blickte auf und stellte fest, dass Rozea fort war.
    Nach einer Weile nickte sie wieder ein, bis laute Männerstimmen sie aufschreckten. Irgendwo hinter dem Tarn erklangen Schreie.
    Emerahl fuhr hoch und riss die Türlasche des Tarns auf. Die Straße war von Bäumen gesäumt, und Männer, die sie nicht kannte, kamen durch die Bäume auf die Karawane zugestürmt. Irgendwo weiter vorn hörte Emerahl Rozea den Wachen Befehle zubrüllen, doch die Männer waren den Angreifern bereits entgegengerannt.
    Emerahl stellte fest, dass sie die Rüstung torenischer Soldaten trugen und die gleichen Schwerter und Speere schwangen wie die Truppen dieses Landes. Einen der Männer besah sie sich genauer. Seine Gefühle waren eine Mischung aus Habgier, Verlangen und Jubel darüber, endlich frei von Befehlen und Einschränkungen zu sein.
    Deserteure, vermutete Emerahl. Wahrscheinlich sind sie zu Dieben und Gesetzlosen geworden.
    Mit hämmerndem Herzen blickte sie sich um. Die Anzahl der Angreifer schien nicht allzu groß zu sein, aber es war durchaus möglich, dass sich weitere Männer zwischen den Bäumen versteckten. Dann stach ihr der herabgestürzte Baum ins Auge, der vor Rozeas Tarn lag. Jemand hatte den Stamm mit einem Beil bearbeitet; dies war kein natürliches Hindernis.
    Plötzlich trat ein Fremder vor sie hin. Erschrocken zog sie sich in den Tarn zurück. Der Mann grinste sie an und riss die Lasche beiseite. Als er in den Tarn zu steigen versuchte, fasste Emerahl sich rasch. Sie zog Magie in sich hinein, dann zögerte sie. Es war das Beste, es wie einen körperlichen Schlag aussehen zu lassen. Sie schleuderte ihm die geballte Wucht eines Zaubers ins Gesicht.
    Sein Kopf wurde zurückgerissen, und er keuchte überrascht auf. Blut rann aus seiner Nase. Der Mann stieß ein wütendes Knurren aus und hievte sich in den Tarn.
    Zäher Bastard, dachte sie. Und dumm obendrein. Sie sammelte abermals Magie und richtete sie direkt auf seine Brust. Der Schlag katapultierte ihn rückwärts aus dem Tarn hinaus. Als er zu Boden fiel, schlug sein Kopf mit einem hörbaren Krachen gegen einen Baumstamm.
    Emerahl schob sich zur Tür hinüber. Als eine weitere Gestalt in Sicht kam, zuckte sie zusammen, entspannte sich dann jedoch, als sie das Gesicht eines der Wachmänner des Bordells erkannte. Er bückte sich, dann hörte sie ein dumpfes Geräusch.
    »Er wird dich nicht noch einmal belästigen«, sagte der Wachmann wohlgelaunt.
    »Vielen Dank«, erwiderte sie trocken.
    »Jetzt sieh zu, dass niemand dich bemerkt. Kiro und Stillo brauchen ein wenig Hilfe.«
    Die Schreie der Huren hatten sich inzwischen in ein entsetztes Kreischen verwandelt. Als der Wachmann davoneilte, ignorierte Emerahl seinen Befehl und spähte zur Tür hinaus.
    Drei der Deserteure standen mit dem Rücken vor einem der Tarns. Sie kämpften gegen zwei Wachleute - drei, als Emerahls Retter sich zu seinen Kameraden gesellte. Die Mädchen in dem Wagen klangen hysterisch. Im nächsten Moment landete ein magerer, schwindsüchtig aussehender Angreifer einen Treffer - er bewegte sich schneller, als man es ihm zugetraut hätte -, und der Wachposten, der gegen ihn gekämpft hatte, sackte zu Boden.
    Der magere Mann blickte zu seinen beiden Kameraden hinüber. Statt ihnen im Kampf beizustehen, trat er jedoch hinter sie, fuhr herum und schlug auf die Plane des Tarns ein. Der Rahmen des Aufbaus barst, und die Plane fiel in sich zusammen. Die Mädchen begannen von neuem zu schreien.
    Gleichzeitig stürzte einer der beiden anderen Deserteure zu Boden. Der magere Mann griff in den Tarn. Emerahl hielt den Atem an, dann krampfte sich ihr Magen zusammen, als ein schlanker Frauenarm in Sicht kam. Der Mann zerrte daran, und Stern fiel aus dem Wagen.
    Er deutete mit der Schwertspitze auf ihren Bauch.
    »Tretet zurück, oder sie stirbt!«
    Die Kämpfer hielten inne. Der letzte Deserteur blutete stark aus einer Verletzung am Bein.
    »So ist es richtig. Und jetzt gebt uns euer Geld.«
    Die beiden Wachen

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