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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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wenig beunruhigt war. Die Traumvernetzungen haben aufgehört, und ich habe zwei Nächte gebraucht, um dich zu finden.«
    Er ging auf sie zu und griff nach ihren Händen. Ihre Haut war so weich. Sie blickte zu ihm auf, und ein kleines, sinnliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Ihr Duft war verführerisch schwach und weckte in ihm den Wunsch, tief einzuatmen.
    Was soll ich sagen? Er blinzelte und versuchte sich zu erinnern. Ah, ja.
    »Ich musste einige Entscheidungen treffen«, erklärte er. »Entscheidungen, die man am besten allein trifft.« Er konnte durch ihre Hände ihre Anspannung spüren.
    »Und wie sieht deine Entscheidung aus?«
    »Ich habe mich dafür entschieden...« Er hielt inne. Bis zu diesem Augenblick hatte er nicht begriffen, wie nahe er daran gewesen war, Mirar nachzugeben. Das Leben wäre leichter gewesen, wenn er einfach fortgelaufen wäre. Jetzt, da er wieder mit Auraya zusammen war - sie sah, sie berührte -, wusste er, dass er nicht vor ihr davonlaufen konnte. Sie würde ihn Tag und Nacht verfolgen.
    »Ich habe entschieden, dass nur eins zählt: Wir müssen sein, wer wir sind«, sagte er. »Du bist eine der Weißen. Ich bin ein Traumweber. Wir sind Liebende. Wenn wir das leugneten, würden wir leugnen, wer wir sind. Es wäre falsch, zuzulassen, dass andere durch unsere Liebe Schaden nehmen. Das wissen wir beide. Also...«
    »Also?«
    »Wir können uns nur in aller Heimlichkeit treffen.«
    »Wo?«
    »Weit fort von Jarime. Mir schwebt da ein bestimmter Ort vor. Ich werde dir in einem Traum die Beschreibung des Weges dorthin schicken.«
    Ihre Mundwinkel zuckten. »Nur die Beschreibung des Weges? Sonst nichts?«
    Er lachte leise. »Du findest ein wenig zu viel Gefallen an diesen Träumen, Auraya. Ich hatte schon Angst, dass du sie mir vorziehen würdest.«
    Sie umfasste seine Hände ein wenig fester. »Nein, ich ziehe die Wirklichkeit immer noch vor. Oder... zumindest glaube ich, dass ich das tue.« Sie blickte über seine Schulter hinweg zum Bett. »Vielleicht sollte ich mich davon überzeugen, dass es wirklich so ist.«
    Er schaute zur Zeltlasche hinüber. Jayim hatte sie sorgfältig verschlossen, wie er bemerkte. Es gab keine Ritzen.
    »Keine Sorge«, murmelte Auraya. »Niemand wird etwas hören. Dafür habe ich bereits gesorgt.«
    Als sie ihn zum Bett hinüberzog, konnte sich Leiard der Ironie der Situation nicht ganz entziehen. Was mochten die Götter davon halten, dass eine ihrer bevorzugten Priesterinnen ihre Gaben benutzte, um ihre heimliche Affäre mit einem Traumweber zu verbergen?
    Dann wurde er plötzlich wieder ernst. Es bestand kaum eine Chance, dass sie nicht bereits davon wussten. Wenn sie ihre Beziehung missbilligten, hätten sie schon vor langer Zeit etwas dagegen unternommen.
    Dann küsste Auraya ihn, und alle Gedanken an die Götter lösten sich in nichts auf.

35
    E merahl zog den Pelzkragen ihres Kapas fester um sich. Sie wandte sich dem Eingang des Zeltes zu, stieß einen tiefen Seufzer aus, drückte dann den Rücken durch und ging hinaus.
    Sofort spürte sie die Blicke der Männer. Es waren die Soldaten, die die Aufgabe hatten, über sie zu wachen. Angeblich sollten sie ihre Beschützer sein, aber in Wirklichkeit waren sie eher Gefängniswärter. Seit dem Tag, an dem sie mit den anderen Prostituierten aus Porin aufgebrochen war, hatte sie die höfliche Aufmerksamkeit dieser Männer ertragen.
    Als Rozea von Emerahls »Unfall« mit dem Formtane erfahren hatte, hatte sie erklärt, dass Emerahl ihre neue Favoritin sei. Auf diese Weise hatte sie weiteren »törichten und selbstzerstörerischen Angewohnheiten« vorbeugen wollen. Seither reiste Emerahl in Rozeas Tarn und bekam von allem nur das Beste - einschließlich ihrer persönlichen Wachposten.
    Die anderen Huren standen etwas weiter entfernt. Seit ihrem Aufbruch aus Porin hatte Emerahl kaum mit ihnen gesprochen. Aus kurzen Gesprächen mit Flut wusste sie, dass die Frauen glaubten, sie habe ihren kleinen »Unfall« mit dem Formtane geplant, um Rozea dazu zu bewegen, ihr eine höhere Position zu geben.
    Es machte die Sache nicht besser, dass Rozea Emerahl nicht erlaubte, Flut oder Brand zu besuchen. Sie wusste, dass Brand das Formtane für Emerahl gekauft hatte, und sie war sich nicht sicher, ob Emerahls Freundinnen ihr nicht auch andere Dinge zustecken würden.
    Einen zweifelhaften Vorteil hatte ihre neue Position. Ihre Kunden waren stets die reichsten Adligen der Armee. Die wenigen Priester, die die Zelte des Bordells

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