Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
bedeutete, dass er nicht gleichzeitig seine Leute verteidigen konnte. Als die Feinde fielen, frohlockte Auraya innerlich.
Dann regnete es Leichen vom Himmel.
Sie sog entsetzt die Luft ein. Die Pentadrianer hatten ihre eigenen Soldaten geopfert, um genug Magie für einen Schlag gegen die Siyee aufbringen zu können. Aber warum die Siyee? Sie stellten inzwischen nur noch eine geringe Bedrohung dar.
Sie bemerkte, dass der Anführer der Pentadrianer emporsah. Er dirigierte die Angriffe. Als er ihren Blick auffing, grinste er hämisch, und Hass regte sich in Auraya.
Er glaubt immer noch, dass Auraya sich eine günstige Gelegenheit zum Angriff entgehen lassen wird, um die Siyee zu schützen, sagte Juran. Ich werde sie schützen, Auraya. Kämpfe du gegen den Anführer.
Sie knirschte mit den Zähnen und zog schneller als je zuvor Magie in sich hinein. Die Magie wogte ihr entgegen, klar und machtvoll. Sie konnte sie um sich herum spüren, konnte spüren, wie sie auf ihren Willen und ihren Zorn reagierte und sich in ihr ansammelte und zusammenballte. Überwältigt von einem neuen Gefühl von Bewusstheit, schloss sie die Augen. Die Zeit hielt inne.
Jetzt, Auraya!
Jurans Ruf holte sie mit Macht in die Welt der Dinge zurück. Sie öffnete die Augen und schleuderte dem Anführer der Pentadrianer die geballte Wucht ihrer Magie entgegen.
Alle Selbstgefälligkeit wich aus den Zügen des Pentadrianers. Seine Abwehr geriet ins Wanken, und er stürzte rückwärts zu Boden und riss die Männer und Frauen hinter sich mit.
Auraya wartete darauf, dass er sich wieder erhob. Wartete auf Jurans nächsten Befehl. Langsam wurde ihr die Überraschung der anderen Weißen bewusst und die verringerte Kraft des Feindes. Etliche Pentadrianer umringten jetzt ihren Anführer. Ein Schrei zerriss die Luft.
Sie sagen, er sei tot, rief Dyara. Kuar ist tot!
Auraya starrte ihre Gefährtin an.
Das ist unmöglich. Er muss bewusstlos sein. Sie müssen sich irren, wenn sie glauben, er sei tot. Er versucht, uns mit einer List dazu zu bringen, in unserer Wachsamkeit nachzulassen.
Nein, Auraya, sagte Rian. Ich bezweifle, dass irgendjemand diesen Angriff hätte überleben können.
Aber ...
Er hat den Fehler gemacht, auf den wir gehofft hatten, erklärte Juran triumphierend. Er hat nicht mit einem derart mächtigen Angriff gerechnet und es versäumt, seine gesamte Stärke in seine Verteidigung fließen zu lassen. Vielleicht hat er jemand anderen geschützt. Jemanden, von dem wir nichts wissen.
Wir haben gesiegt!, jubelte Mairae, doch ihr Lächeln verblasste schon bald. Was tun wir jetzt?
Wir töten sie, antwortete Rian. Wenn wir es nicht tun, werden sie immer eine Gefahr für uns darstellen.
Rian hat recht, erklärte Juran. Wir haben keine andere Wahl. Wir brauchen nur die Anführer zu töten. Die anderen können wir getrost am Leben lassen ...
Sofern sie kapitulieren, fügte Dyara hinzu.
Auraya spürte, wie Juran und die anderen Magie sammelten. Sie tat das Gleiche.
Nein!
Die Stimme donnerte durch Aurayas Gedanken. Sie erschrak so heftig, dass sie um ein Haar ihren Schutzschild hätte sinken lassen.
Chaia!, rief Juran.
Ja, ich bin es. Tötet die Anführer des Feindes nicht. Wenn ihr es tut, werden andere ihren Platz einnehmen. Diese Leute kennt ihr jetzt. Ihr wisst, wie sie kämpfen. Ihr wisst, dass ihr ihnen überlegen seid. Lasst sie ziehen.
Das werden wir, erwiderte Juran. Auraya konnte Erleichterung und Verwirrung bei ihm wahrnehmen. Als die Aura des Gottes verblasste, wandte sich Juran wieder den feindlichen Zauberern zu. Die vier Pentadrianer standen mit regloser Miene da, versuchten aber nicht länger, sie anzugreifen.
Wir werden ihnen entgegengehen, beschloss Juran.
Als sie sich durch die Soldaten ihrer Armee hindurchbewegten, breitete sich langsam Stille auf dem Schlachtfeld aus. Die Kämpfe brachen ab, und die beiden Parteien zogen sich voneinander zurück. Die vier pentadrianischen Zauberer rückten näher zusammen.
Dann nahm Auraya ein neues Geräusch wahr. Es waren laute Schreie. Sie sah sich um, erfüllt von der Furcht, der Kampf könnte von neuem begonnen haben.
Es dauerte einige Augenblicke, bis sie begriff, dass die Zirkler in lauten Jubel ausgebrochen waren.
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A ls die beiden Armeen zu kämpfen aufhörten und sich auf gegenüberliegende Seiten des Tals zurückzogen, stieß Emerahl einen langen Seufzer aus.
Ich wusste, dass es zu schön war, um wahr zu sein, ging es ihr durch den Kopf. Für eine Weile habe ich
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