Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
haben.«
Wie er gehofft hatte, lachte sie und wandte sich ab, um den Schankjungen herbeizuwinken.
18
A ls Reivan Imenja auf den Balkon hinausfolgte, sah sie, dass die anderen Stimmen sich bereits dort eingefunden hatten. Abgesehen von Nekaun saßen alle auf den Riedstühlen und nippten an kühlen Getränken, und alle außer Nekaun waren in Begleitung eines Gefährten gekommen.
Nekaun selbst hatte noch keinen Gefährten ausgewählt. Seit seiner Wahl zur Ersten Stimme waren erst zwei Monate vergangen, und Reivan vermutete, dass ein Gefährte mit großer Sorgfalt ausgesucht werden musste. Es wäre nicht gerecht gewesen, wenn er Gefährten auswählte und wieder entließ, bis er jemanden gefunden hatte, den er mochte und dem er vertraute.
Nekaun nickte Imenja zu, als sie sich setzte, dann wanderte sein Blick zu Reivan hinüber, und er lächelte. Wie immer lächelte er auf eine Art und Weise, als sei sie eine Freundin, die zu sehen er sich freute, und wie immer machte sein Verhalten sie ein wenig verlegen. Es schmeichelte ihr, dass ein so außergewöhnlicher Mann sie überhaupt beachtete.
Alle bewunderten ihn. Er war charmant und aufmerksam. Wenn er mit jemandem sprach, schenkte er ihm seine ungeteilte Konzentration. Er lachte über die Scherze seines Gegenübers, hörte sich seine Klagen an und konnte sich stets an die Namen der Menschen erinnern, mit denen er schon einmal zu tun gehabt hatte.
Wahrscheinlich sieht es nur so aus, als würde er sich daran erinnern, überlegte Reivan, während sie neben ihrer Herrin Platz nahm. Er braucht sich die Namen der Menschen nicht einzuprägen. Er kann sie einfach aus ihren Gedanken lesen, wann immer es erforderlich ist.
Die Art, wie die Stimmen miteinander umgingen, hatte sich verändert. Obwohl Reivan Nekaun niemals wütend oder energisch erlebt hatte, bezweifelte sie nicht, dass er die Zügel in der Hand hielt. Er suchte zwar stets den Rat der anderen, aber letztendlich lagen die Entscheidungen bei ihm.
Natürlich können die anderen keine Einwände erheben, wenn sie ihm den Rat gegeben haben, der zu seiner Entscheidung führte, ging es ihr durch den Kopf.
Als Imenja ihm die Verantwortung der Führerschaft übertragen hatte, hatte sie weder Erleichterung noch Bedauern zu erkennen gegeben. Seither hatte sie kaum ein Wort über Nekauns Tun und Lassen verloren. Falls sie etwas an seinen Entscheidungen auszusetzen hatte, ließ sie sich Reivan gegenüber nichts davon anmerken.
Sie kann mit mir nicht darüber sprechen. Er würde es aus meinen Gedanken lesen. Sie wird mir nichts erzählen, was er nicht wissen darf.
Nekaun ging vor dem Geländer auf und ab. Jetzt warf er ihr einen unergründlichen Blick zu, und sie errötete.
Wo habe ich nur meine Gedanken? Ich bin wieder einmal furchtbar zynisch. Das muss aufhören. Ich hoffe, er weiß, dass es nur eine Angewohnheit ist und dass ich nicht wirklich glaube, an seinen Entscheidungen sei etwas auszusetzen, sonst ...
»Da wir nun alle hier sind, können wir auch gleich anfangen«, sagte Nekaun.
»Ja«, stimmte Imenja ihm zu. »Über wen oder was sollen wir zuerst reden?«
Nekaun lächelte. »Shar und Dunwegen zuerst, denke ich.«
Die gutaussehende, blonde Götterstimme räusperte sich. Shar hatte einen seiner zahmen Worns mitgebracht, und das Tier lag hechelnd neben dem Stuhl. »Der Schiffswrackplan scheint bisher funktioniert zu haben. Die Überlebenden sind gut behandelt worden. Das zweite Boot liegt noch immer im Hafen von Chon fest. Wie erwartet widerstrebt es den Dunwegern, unsere Leute von Bord gehen zu lassen.«
Nekaun nickte. »Genza?«
Die Vierte Stimme bog ihre schlanken, muskulösen Arme durch. »Meine Leute sind seit elf Tagen unterwegs, aber obwohl unsere Vögel bei der Vermessung des Landes geholfen haben, kommen sie nur langsam voran. Sie haben in der Ferne einige Male Siyee gesehen, aber die fliegenden Menschen nähern sich ihnen nicht.«
»Keine Spur von der, die sie Auraya nennen?«
»Nein.«
»Gut.« Nekaun wandte sich an Vervel.
Der untersetzte Mann zuckte die Achseln. »Meine Götterdiener sind eingetroffen. Den Torenern scheint es gleichgültig zu sein, welcher Nationalität sie angehören, solange sie etwas von ihnen kaufen können. Ein sehr pragmatisches Volk. Das zweite Boot hat Genria noch nicht erreicht.«
Nekaun blickte zu Imenja hinüber. »Und deine Götterdiener befinden sich noch auf See?«
Sie nickte. »Ja. Sie wurden ebenso wie deine von diesem Sturm aufgehalten. Jetzt, da das Wetter
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