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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sie laut ausgesprochen. Auraya war sehr dankbar für sein Verständnis.
    Danjin ging zu einem Stuhl hinüber und setzte sich. Er blickte auf den Brief in ihren Händen hinab. »Bist du fertig?«, fragte er.
    »Nein.« Sie wandte sich wieder dem Schreiben zu und zwang sich weiterzulesen. Als sie das Ende des Briefes erreichte hatte, sah sie wieder zu Danjin auf. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, und sie lächelte, als sie erkannte, in welche Richtung seine Gedanken gewandert waren.
    Ich kann nicht glauben, dass schon ein Jahr vergangen ist, überlegte er. Ein Jahr, seit ich zum Ratgeber der Weißen geworden bin. Als er bemerkte, dass sie ihn beobachtete, leuchteten seine Augen auf.
    »Wie wirst du das Ende deines ersten Jahres als Weiße morgen feiern?«, fragte er.
    »Ich nehme an, wir werden zum Essen zusammenkommen«, erwiderte Auraya. »Und wir werden uns auch im Altar treffen.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Vielleicht werden die Götter dir persönlich gratulieren.«
    Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht. Vielleicht werden wir Weißen aber auch unter uns sein.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Juran wird wahrscheinlich auf die Ereignisse des Jahres zurückblicken wollen.«
    »Dann hat er aber eine Menge zu tun.«
    »Ja«, pflichtete sie ihm bei. »Ich hoffe, dass nicht jedes Jahr meines Lebens als Weiße so aufregend sein wird. Zuerst die somreyanische Allianz, dann meine Zeit in Si, dann der Krieg. Ich hätte nichts dagegen, andere Länder zu besuchen oder nach Somrey und Si zurückzukehren, aber es wäre mir lieber, wenn ich nie wieder in den Krieg ziehen müsste.«
    Er verzog zustimmend das Gesicht. »Ich wünschte, ich könnte mit Gewissheit sagen, dass ein weiterer Krieg zu meinen Lebzeiten unwahrscheinlich ist.« Aber das kann ich nicht, beendete er seinen Satz schweigend.
    Sie nickte. »Mir geht es genauso.« Wir können nur darauf vertrauen, dass die Götter einen guten Grund hatten, uns zu befehlen, die pentadrianischen Zauberer am Leben zu lassen. Nachdem ihr stärkster Zauberer tot ist, sind die Pentadrianer schwächer als die Zirkler - für den Augenblick. Sie brauchen nur einen Ersatz für ihn zu finden, um abermals zu einer Bedrohung für Nordithania zu werden.
    Früher einmal hätte sie sich deswegen keine Sorgen gemacht. So mächtige Zauberer wie die Anführer der Pentadrianer wurden nicht häufig geboren - vielleicht einer in hundert Jahren. Dass fünf solcher Zauberer innerhalb einer Generation in Südithania an die Macht gekommen waren, war außergewöhnlich. Die Weißen konnten es nicht riskieren zu hoffen, dass abermals hundert Jahre verstreichen würden, bevor die Pentadrianer einen Zauberer fanden, der stark genug war, um Kuar zu ersetzen.
    Wir hätten die vier Überlebenden töten sollen, dachte Auraya. Aber die Schlacht war vorüber gewesen. Es hätte wie Mord gewirkt. Ich muss zugeben, dass es mir lieber wäre, wenn wir Weißen mehr für unsere Barmherzigkeit bekannt wären als für Skrupellosigkeit. Vielleicht ist das ja auch die Absicht der Götter.
    Sie blickte auf den Ring an ihrer Hand hinab. Durch diesen Ring verstärkten die Götter ihre natürliche magische Kraft und verliehen ihr Gaben, die nur wenige Zauberer je besessen hatten. Es war ein schlichter weißer Ring - nichts Außergewöhnliches -, und ihre Hand sah genauso aus wie vor einem Jahr. Viele Jahre würden verstreichen, bevor offenbar wurde, dass sie nicht um einen einzigen Tag gealtert war, seit sie den Schmuck übergestreift hatte.
    Die anderen Weißen lebten schon weit länger. Juran war vor über hundert Jahren der Erste gewesen, den die Götter erwählt hatten. Er hatte jeden einzelnen Menschen, den er vor seiner Erwählung gekannt hatte, alt werden und sterben sehen. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, was für ein Gefühl das sein musste.
    Dyara war die Nächste gewesen, dann waren in Abständen von jeweils fünfundzwanzig Jahren Mairae und Rian hinzugekommen. Selbst Rian war schon so lange ein Unsterblicher, dass die Menschen, die ihn vor seiner Erwählung gekannt hatten, inzwischen bemerkt haben mussten, dass er seither nicht um einen einzigen Tag gealtert war.
    »Ich habe Gerüchte gehört, nach denen der sennonische Kaiser seinen Bündnisvertrag mit den Pentadrianern nur wenige Stunden nach ihrer Niederlage zerrissen haben soll«, sagte Danjin. »Weißt du, ob das der Wahrheit entspricht?«
    Auraya blickte zu ihm auf und kicherte. »Dann breitet sich das Gerücht also aus. Wir sind uns

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