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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sie. »Bloß jede Menge Geschenke.«
    Die Falten erschienen. »Natürlich«, sagte er. »So, und da ich mich jetzt um all deine Vorschläge kümmern muss, habe ich noch viel zu tun. Geh zurück zu Teiti.«
    Sie beugte sich vor, küsste ihn auf die Wange, rutschte von seinem Schoß und lief zu Teiti zurück. Ihre Tante lächelte, griff nach ihrer Hand und führte sie aus dem Raum.
    In dem Strom draußen stand eine große Gruppe von Kaufleuten. Als sie vorbeiging, hörte sie die Männer miteinander tuscheln.
    »... warte jetzt seit drei Tagen!«
    »Es ist seit drei Generationen in meiner Familie. Sie können nicht...«
    »... noch nie so riesige Seeglocken gesehen. So groß wie Fäuste!«
    Seeglocken? Imi verlangsamte ihren Schritt und tat so, als wische sie sich etwas von den Kleidern.
    »Aber die Landgeher haben sie entdeckt. Sie bewachen sie Tag und Nacht.«
    »Könnten wir nicht vielleicht eine Ablenkung arrangieren? Dann könnten wir...«
    An dieser Stelle wurde das Gespräch so leise, dass sie es nicht mehr verfolgen konnte, da sie sich von den Sprechern entfernte. Ihr Herz schlug sehr schnell. Seeglocken so groß wie Fäuste? Ihr Vater liebte Seeglocken. Ob sie vielleicht einen dieser Kaufleute bitten konnte, ihr eine solche Seeglocke zu beschaffen? Sie runzelte die Stirn. Es klang so, als planten sie einen einzigen großen Ausflug aus der Stadt, um eine Unmenge Glocken zu sammeln. Wenn sie das taten, würde man überall Glocken von der Größe von Fäusten kaufen können. Dann wären sie gewöhnlich und langweilig.
    Es sei denn, ich könnte jemanden dazu bewegen, sich hinauszuschleichen und mir eine Glocke zu holen, bevor die Kaufleute dort hinkommen. Sie lächelte. Ja! Ich muss nur noch herausfinden, wo es diese Seeglocken zu finden gibt.
    Was ihr ein Leichtes sein würde. Heute Nacht würde sie einen Ausflug in den Raum mit den Rohren machen. Auraya, kommst du?, fragte Juran.
    Beim Klang der Stimme in ihren Gedanken zuckte Auraya zusammen. Sie ließ die Schriftrolle fallen, die sie gelesen hatte - einen faszinierenden Bericht über einen Seemann, den ein Mitglied des Meeresvolks vor dem Ertrinken gerettet hatte -, und sprang von ihrem Stuhl auf. Ihre plötzliche Bewegung erschreckte ihren Veez. Er quiekte, lief die Rückenlehne des Stuhls hinauf, auf dem er geschlafen hatte, und huschte über die Wand davon.
    »Entschuldige, Unfug«, sagte sie, trat vor die Wand und streckte eine Hand nach dem Tier aus. »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Er starrte sie anklagend an, die Füße fest gegen die Wand gestemmt. »Owaya Angst machen. Owaya böse.«
    »Es tut mir leid. Komm herunter, damit ich dich kraulen kann.«
    Er blieb außerhalb ihrer Reichweite hocken, und seine Schnurrhaare zitterten jetzt, wie sie es immer taten, wenn er sich bemühte, seinem Namen Ehre zu machen.
    Owaya jagen Unfug, sagte ein leises Stimmchen in ihre Gedanken hinein. Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, Unfug. Ich...«
    Auraya?, rief Juran.
    Ja. Ich komme. Wo seid ihr?
    Am Fuß des Turms.
    Ich werde gleich dort sein.
    Sie seufzte und ließ Unfug an der Wand hocken. Nachdem sie einen Kelch auf den Rand der Schriftrolle gestellt hatte, damit sie nicht vom Tisch geweht wurde, ging sie zum Fenster hinüber, entriegelte es und drückte es auf.
    Als sie sich konzentrierte, wurde sie sich mit allen Sinnen der Welt um sich herum bewusst. Sie zog Magie in sich hinein und gab ihrem Körper den Befehl, seine Lage leicht zu verändern. Ein wenig höher, dann hinaus. Einen Augenblick später schwebte sie draußen vor dem Fenster, mit nichts als Luft unter ihren Füßen. Sie verlagerte ihre Position abermals, dann drehte sie sich um und schloss das Fenster.
    Unter ihr lag der Tempelbezirk. Von oben betrachtet, sah es beinahe so aus, als stünde einer ihrer Füße auf dem runden Dach der Kuppel und der andere auf dem achteckigen Gebäude, das als die Fünf Häuser bekannt war und das den Priestern als Quartier diente. Abgesehen von dem Weißen Turm hinter ihr, bestand der Rest des Tempelbezirks aus sorgfältig gepflegten und in Kreismustern angeordneten Gärten, da der Kreis das Symbol der Götter war. Vor ihr und zu ihrer Rechten spiegelte sich der Himmel in einem der vielen Arme des Jarime, der sich behäbig meerwärts wälzte.
    Sie ließ sich langsam hinabsinken. Wenn sie sich auf diese Weise bewegte, kam es ihr nicht so vor, als flöge sie überhaupt. Sie bezeichnete es nur deshalb als Fliegen, weil ihr kein anderes Wort einfiel, mit dem sie ihr

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