Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
Tun hätte beschreiben können.
Außerdem hatte sie ein neues Bewusstsein für die Welt und ihre Magie gewonnen. Während der letzten Augenblicke der Schlacht, als sie mehr Macht als je zuvor in sich hineingezogen hatte, hatte sie die Magie auf eine Art und Weise spüren können, wie ihr das zuvor noch nie möglich gewesen war. Wenn sie sich konzentrierte, konnte sie die Magie überall um sich herum wahrnehmen.
Sowohl Zirkler als auch Traumweber waren sich darin einig, dass die ganze Welt von Magie erfüllt war. Alle lebenden Wesen konnten diese Magie in gewisser Weise in sich hineinziehen und in die körperliche Welt aussenden. Die verschiedenen Möglichkeiten, diese Magie zu nutzen, wurden Gaben genannt und mussten erlernt werden, genauso wie jede körperliche Fähigkeit erlernt werden musste. Die meisten lebenden Wesen, die Menschen eingeschlossen, konnten nur wenig Magie in sich hineinziehen und verfügten daher über begrenzte Gaben. Einige jedoch waren stärker und talentierter. Wenn es sich um Menschen handelte, wurden sie als Zauberer bezeichnet.
Ich war schon eine ungewöhnlich mächtige Zauberin, noch bevor die Götter mir zusätzliche Macht verliehen haben, um mich zu einer Weißen zu machen, rief sie sich ins Gedächtnis und blickte auf den Ring an ihrem Finger hinab. Ich wüsste gern, welche Art von Leben ich in den Zeiten geführt hätte, bevor es zirklische Priester und Priesterinnen gab.
Sie dachte gern, dass sie ihre Gaben genutzt hätte, um Menschen zu helfen, dass sie nicht bestechlich und grausam geworden wäre, im Gegensatz zu so vielen mächtigen Zauberern der Vergangenheit. Zauberer wie die Wilden, die mächtig genug waren, um Unsterblichkeit zu erlangen, hatten eher die Neigung entwickelt, ihre Macht und ihre Position zu missbrauchen.
Vielleicht war es Menschen einfach nicht bestimmt, über so viel Macht zu gebieten. Vielleicht machte der Umstand, dass sie eine körperliche Gestalt besaßen, sie verletzlich. Die wahren Götter waren nicht verdorben. Sie besaßen keine körperliche Gestalt, sondern waren Wesen aus reiner Magie und existierten in der Magie, die allem innewohnte.
Plötzlich blieb Auraya stehen.
Ich kann diese Magie spüren. Bedeutet das, dass ich imstande sein werde, die Götter zu spüren?
Diese Möglichkeit war gleichzeitig erregend und beunruhigend. Sie senkte den Blick. Der Boden war nicht mehr allzu weit unter ihr. Sie ließ sich hinabsinken, bis sie sich beinahe auf der Höhe des Turmeingangs befand, dann drosselte sie ihr Tempo für eine sanfte Landung.
Als sie durch die Bogengänge blickte, entdeckte sie die anderen Weißen in der Halle. Mairae sah sie und lächelte. Sofort folgten auch die anderen Weißen Mairaes Blick. Jurans Miene wurde weicher, als er Auraya bemerkte. Er kam auf sie zu, und die anderen folgten ihm.
»Hast du einen kleinen frühmorgendlichen Ausflug um den Turm unternommen?«, fragte er und bedeutete ihr, dass sie auf dem Weg zur Kuppel neben ihm hergehen solle.
»Nein«, antwortete Auraya. »Ich muss gestehen, dass ich die Zeit vergessen habe.«
»Du hast sie vergessen?«, entfuhr es Mairae. »Dein einjähriges Jubiläum?«
»Nein, das nicht«, erwiderte Auraya kichernd. »Nur die Zeit. Danjin hat mir eine faszinierende Schriftrolle über die Elai gebracht.« Sie wandte sich zu Juran um. »Werde ich dorthin zurückkehren, um ihnen ein zweites Mal ein Bündnis mit uns anzubieten?«
Juran lächelte. »Das werden wir im Altar besprechen.«
Die Priester und Priesterinnen, die auf dem Gelände unterwegs waren, hielten inne, um sie zu beobachten. Auraya hatte sich an ihre Neugier und ihre Bewunderung gewöhnt. Sie hatte gelernt, diese Dinge als Teil ihrer Rolle zu akzeptieren, und sie brachten sie nicht länger in Verlegenheit.
Bedeutet das, dass ich eitel und verwöhnt bin?, überlegte sie. Dies ist keine leichte Aufgabe. Ich arbeite hart, und das nicht zu meinem eigenen Nutzen. Ich diene den Göttern genau wie die anderen Priester, aber ich besitze zufällig größere Gaben und verstehe mich gut auf das, was ich tue. Und ich bin immer noch in der Lage,
Fehler zu machen. Leiards Gesicht blitzte in ihren Gedanken auf, und der gewohnte Stich des Schmerzes folgte. Sie drängte beide Regungen energisch beiseite.
Sie gingen unter einem der breiten Bogen der Kuppel hindurch und ließen das sanfte Morgenlicht hinter sich. Die Dunkelheit im Innern nahm langsam Gestalt an, während Aurayas Augen sich daran gewöhnten. In der Mitte des hohen
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