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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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verbreitet, deren die Götter angeblich schuldig waren. Eine Möglichkeit, mit diesen Menschen Kontakt aufzunehmen, waren Träume.
    Als sie in seinen Geist geblickt hatte, hatte sie gesehen, dass er die Verantwortung für diese Dinge auf sich genommen hatte. Außerdem war ihr klar geworden, dass er aus Sorge um die Sterblichen gehandelt hatte; er hatte befürchtet, dass sie von Wesen beherrscht werden würden, die er schrecklicher Taten für fähig hielt. Traumvernetzungen waren damals nicht verboten gewesen; er hatte kein Gesetz gebrochen. Die Zirkler hatten Lügen über die Traumweber ausgestreut, und Mirar hatte, wie er es immer tat, Träume benutzt, um Sterbliche von den guten Absichten der Traumweber zu überzeugen.
    Er hatte niemanden dazu ermutigt, Priester und Priesterinnen zu töten, dennoch wusste sie, dass einige Zirkler einen Hass auf die Traumweber gepredigt hatten, der den Tod tausender Traumweber nach sich gezogen hatte.
    Andererseits verstörte sie seine Überzeugung, dass die Götter in der Vergangenheit furchtbare Verbrechen begangen haben sollten. Er hatte jedoch nicht enthüllt, was genau sie getan hatten. Seine Furcht, dass die Götter durch die Bildung der zirklischen Priesterschaft Sterblichen schaden würden, hat sich als unbegründet erwiesen, sagte sie sich. Sie haben viel Gutes bewirkt. Vielleicht waren die Untaten, deren er sie bezichtigt, lediglich andere Methoden, mit denen die Götter Sterbliche dazu ermutigt haben, ihnen zu huldigen - ein Ziel, das er für falsch zu halten scheint.
    Sie seufzte. Es war falsch, jemanden davon abzubringen, den Göttern zu huldigen, weil dies ihn um eine unsterbliche Seele nach seinem Tod brachte. Mirar hatte niemanden gezwungen, sich von den Göttern abzuwenden. Er hatte den Menschen lediglich eine Alternative gegeben. Dies war kein Verbrechen, das den Tod rechtfertigte. Wenn es das wäre, würden jeden Tag tausende von Menschen sterben. Die Menschen widersetzten sich in vielen kleinen Dingen dem Willen der Götter.
    Wie viel leichter ist es zu glauben, dass Ungehorsam gegen den Willen der Götter kein Verbrechen ist, wenn man sich dieses Verbrechens selbst schuldig gemacht hat?, ging es ihr plötzlich durch den Kopf.
    Die Priesterschaft war dazu da, Sterbliche zu einem gesetzesfürchtigen und frommen Leben zu führen. Die Weißen waren die höchsten Priester und Priesterinnen.
    Damit ist mein Verbrechen schlimmer als seines. Mirar hat niemals geschworen, den Göttern zu dienen. Wenn ich es nicht verdiene zu sterben, hat er es auch nicht verdient. Vielleicht ist das der Grund, warum er glaubte, die Götter würden mich vielleicht hinrichten lassen. Vielleicht hatte er recht mit seiner Sorge ...
    Sie schauderte. Noch bin ich nicht tot. Sie haben mir eine zweite Chance angeboten. Ich kann ihn suchen und ...
    Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie fror mit einem Mal bis aufs Mark. Widerwille und Ärger stiegen in ihr auf. Warum kann ich das nicht tun? Warum widerstrebt mir auch nur der Gedanke, Mirar zu töten?
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Wie würde sie zu sich selbst und den Göttern stehen, wenn sie Mirar tatsächlich tötete? Wann immer sie über diese Frage nachsann, überfiel sie ein Frösteln böser Vorahnung.
    Ich würde mich so fühlen, als hätte ich jemanden ermordet. Ganz gleich, was die Götter sagen würden. Ich würde auch zu den Göttern anders stehen als bisher. Ich würde Angst vor dem haben, was sie als Nächstes von mir verlangen könnten. Ich würde sie nicht länger als wohlwollende und gerechte Wesen ansehen. Wenn ich mich dazu zwingen ließe, einen Mord zu begehen, hätte ich nicht länger das Gefühl, würdig zu sein, über andere zu herrschen.
    Sie runzelte die Stirn. Und welche Wirkung würde das alles auf die Zirkler haben, wenn sie davon wüssten? Ich bin nicht dumm genug zu glauben, dass irgendjemand die Götter offen hinterfragen oder ihr Urteil anzweifeln würde, aber es würde sich dennoch vieles verändern. Einigen Menschen würde klar sein, dass es unrecht war, Mirar ohne eine öffentliche Verhandlung und einen klaren Schuldspruch zu töten. Außerdem würde es ihren Glauben an die Gerechtigkeit der Götter erschüttern. Jene, die glauben, dass die Götter immer recht haben, würden daraus den Schluss ziehen, dass ungerechtfertigte Hinrichtungen annehmbar sind. Sie könnten auf den Gedanken kommen, dass auch sie das Recht hätten, andere ohne Beweis ihrer Schuld hinzurichten.
    Dennoch, wenn die Menschen erführen,

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