Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
sagte er. Sie trifft die Vorkehrungen, die du vorgeschlagen hast.
Wie hat sie die Neuigkeiten, was dich betrifft, aufgenommen?
Sie war überrascht.
Ich bin davon überzeugt, dass sie mehr war als nur überrascht. Die Zwillinge haben mir etwas erzählt, das du interessant und in der Zukunft vielleicht sogar nützlich finden wirst. Es gibt noch mehr Leere Räume auf der Welt, die frei sind von jeder Magie. Die meisten sind für niemanden von Nutzen, aber es gibt einige an entlegenen Stellen, die sich für dich vielleicht gut als Versteck eignen würden.
Wissen die beiden, wie diese Leeren Räume entstanden sind?
Nein. Nur dass ein großes magisches Ereignis stattgefunden haben muss, um an einer bestimmten Stelle auf der Welt so viel Magie abzuziehen. Vor dem Krieg der Götter hatten sie noch nie etwas von diesem Phänomen gehört.
Der Krieg der Götter dürfte wohl als großes magisches Ereignis durchgehen, bemerkte Mirar.
Ja. Ich habe es immer für seltsam gehalten, dass ein Krieg zwischen solchen Wesen keine Auswirkungen auf die materielle Welt gehabt haben soll. Die einzige Veränderung für die Sterblichen bestand darin, dass die Götter nicht länger erschienen oder dass sie Gaben verloren, die ihre Götter ihnen geschenkt hatten.
Ich frage mich, ob die Leeren Räume für die Götter eine Gefahr darstellen. Sie sind schließlich Wesen aus reiner Magie.
Gefährlich würde es wohl nur sein, wenn sie in einen solchen Raum hineinstolperten, denke ich.
Ja. Ich frage mich, ob wir das nicht irgendwie arrangieren könnten.
Emerahls Erheiterung erreichte ihn in Form einer sanften Welle des Vergnügens.
Es ist still geworden, sagte sie plötzlich.
Mirar lauschte. Er brauchte einen Augenblick, um die Bedeutung der Stille zu begreifen. Das Tosen des Windes war verebbt. Entweder hatte sein Unterbewusstsein den Lärm endlich ausgeblendet, oder der Sturm hatte sich gelegt.
Ich sollte wohl besser aufwachen und meinen Gastgebern gegenüber höflich sein, bemerkte Emerahl. Ich wünsche dir noch eine gute Reise, Mirar.
Danke, erwiderte er und dachte an den trügerischen Schnee und die zerklüfteten Berge, die er noch überwinden musste.
Ihr Geist zog sich aus seinen Sinnen zurück. Er holte tief Luft und riss sich aus dem Traum heraus. Zu seiner Erleichterung hatte das Brüllen des Sturms tatsächlich ein Ende gefunden. Als er die Augen aufschlug, sah er nur Dunkelheit, daher zog er Magie in sich hinein und schuf einen Lichtfunken. Seine Erleichterung schlug in Entsetzen um.
Der gesamte Eingang zu der riesigen Höhle, in der er Zuflucht gesucht hatte, war von einer Wand aus Schnee versperrt.
Deshalb konnte er den Wind nicht mehr hören.
47
E inen Tag nachdem die Elai das Plündererschiff versenkt hatten, befahl Imenja dem Kapitän ihres Schiffs, in der Nähe einer Ansammlung kleiner Inseln anzulegen. Die Inseln bestanden aus kaum mehr als Felsen, aber im Meer ringsum gab es reiche Bestände von Bullenfischen. Die Inseln waren zu weit von Borra entfernt, als dass die Elai hier Nahrung beschaffen konnten, und für jemanden, der keine Magie besaß, wäre es überdies zu gefährlich gewesen, sich in diese Gewässer zu begeben. Imenja hatte sich bisher jeden Tag mit einigen tollkühnen Seeleuten hinausgewagt, um Bullenfische zu sammeln, und zwei Tage lang hatten sie sich an der Delikatesse gütlich getan.
Alle, bis auf Reivan. Unglücklicherweise war sie die Einzige an Bord, die diese Bullenfische nicht mochte. Einige der Seeleute aßen sie sogar lieber roh. Reivan drehte sich schon bei dem bloßen Gedanken daran der Magen um. Der Schiffskoch hatte Reivans Widerwillen jedoch als eine persönliche Herausforderung aufgefasst. Jeden Abend bereitete er die Tiere auf eine andere Weise zu und suchte nach einer Möglichkeit, Reivans Meinung diesbezüglich zu ändern. Unter Imenjas wachsamem Blick hatte Reivan die Bullenfische angebraten, geröstet, in Suppen und sogar zu einem Brei zerdrückt probiert, aber bei dem starken, durchdringend fischigen Geschmack musste sie jedes Mal würgen.
Sie wünschte sich sehnlichst, dass das Schiff weiterfahren würde, aber die kulinarischen Freuden waren nicht der einzige Grund, warum Imenja an diesem Ort verweilte. Die Zweite Stimme musste den Elai-Kriegern Zeit geben, in ihre Stadt zurückzukehren und dem König die Neuigkeiten zu überbringen. Anschließend musste dann noch ein Bote zu ihnen hinausschwimmen können - falls der König sich dafür entschied, einen auszuschicken.
»Ich
Weitere Kostenlose Bücher