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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Gaben - größere Stärke - verfüge als er!
    Nicht wenn die Götter dich zurückhalten. Sie haben dich an die dritte Stelle gesetzt, aber da irgendwann erste Zeichen darauf hinwiesen, dass du über die Grenzen deiner Position hinauswächst, mussten sie dich unterdrücken.
    Woher weißt du das?, verlangte sie zu erfahren.
    Ich weiß es gar nicht. Ich vermute. Aber ich weiß sehr wohl, dass du stärker bist, als du glaubst. Stärker, als die Götter es beabsichtigt hatten. Ich habe es an dem Tag gespürt, an dem du versucht hast, mich zu töten.
    Auraya durchzuckte ein Stich der Verärgerung.
    Du hast meine Frage nicht beantwortet. Welche Umstände werden mich daran hindern, andere in deine heilende Gabe einzuführen?
    Er hielt inne, bevor er antwortete.
    Nur mit mächtigen Gaben gesegnete Zauberer werden in der Lage sein, sie zu erlernen. Vielleicht können die anderen Weißen es, vielleicht auch nicht.
    Mutlosigkeit machte sich in ihr breit. Es würden keine Priester oder Siyee zurückkehren, um gegen die Herzzehre zu kämpfen.
    Welche anderen Umstände gibt es noch?
    Habe ich behauptet, es gäbe noch mehr?
    Du hast im Plural gesprochen.
    Das ist wahr. Da wäre noch dies: Wenn es dir gelingt, jemanden zu finden, dessen Gaben stark genug sind, um meine heilende Methode zu lernen, könnten die Götter den Betreffenden töten lassen. Erinnere dich, dass Huan sagte, es sei verboten.
    Warum?
    Das kann ich dir nicht sagen.
    Kannst du nicht oder willst du nicht?
    Ich will nicht.
    Warum nicht?
    Auch das kann ich dir nicht erzählen.
    Sie spürte, wie ihre Ungeduld wuchs, und holte tief Luft.
    Also, warum töten sie mich nicht?
    Du bist eine Weiße.
    Und wenn ich keine wäre, würden sie mich töten?
    Ja. Oder vielleicht auch nicht. Das hängt davon ab, ob du die Zeit meinst, bevor du eine Weiße wurdest, oder eine Zeit, da du keine Weiße mehr sein wirst. Als du noch keine Weiße warst, hätten sie dich getötet.
    Und wenn ich eine ehemalige Weiße wäre, dann nicht?
    Ich bin mir nicht sicher. Denkst du daran, dein Amt niederzulegen?
    Sie hielt inne, denn sie wusste, dass er die Lüge spüren würde, wenn sie es bestritt.
    Denn wenn du das tust, fuhr er fort, könnten die Götter so wütend sein, dass sie dich trotzdem töten werden. Nicht dass es ihnen leichtfallen würde, jemanden zu töten, der so mächtig ist. Du könntest ihnen entkommen. Aber ich weiß, wie es ist, wenn man von den Göttern gejagt und verachtet wird. Dieses Leben würdest du nicht wollen, Auraya.
    Nein, sagte sie. Ich habe nicht die Absicht, mich zu einer Feindin der Götter zu machen. Danke, dass du meine Fragen beantwortet hast, Mirar, wenn auch nicht erschöpfend.
    Ich habe deine Fragen so erschöpfend beantwortet, wie du die meinen, erwiderte er. Viel Glück.
    Als er die Verbindung abbrach, seufzte sie. Er ist zu gerissen. Aber gerissen oder nicht, er weiß nicht alles.
    Allerdings wusste er vieles, das sie selbst nicht wusste. Sie hatte einige Dinge in ihrem Gespräch erfahren, obwohl sie noch darüber befinden musste, ob seine Behauptungen der Wahrheit entsprachen oder nicht. Es war unwahrscheinlich, dass sie vor dem Morgen viel Schlaf bekommen würde.
    Doch als Unfug sachte auf das Bett sprang und sich neben ihr zusammenrollte, hatte sie die Reise vom Wachen zum Schlafen bereits angetreten.
     
    Imi stieg in ihr Schlafbecken und bespritzte ihren Körper. Als das kühle Wasser ihre Haut besänftigte, seufzte sie vor Erleichterung.
    Wie macht Vater das nur? Er hat zugehört, während dieser Kaufmann stundenlang geschwatzt hat, und dann hat er noch das endlose Gejammer der Weberin über sich ergehen lassen.
    Als Imi ihren Vater gefragt hatte, ob sie bei ihm sitzen dürfe, während er sich um die Bitten, die Einwände und die Berichte kümmerte, mit denen die Leute sich an ihn wandten, hatte er zugestimmt, aber nur unter der Bedingung, dass sie ebenso lange bleiben würde wie er. Sie hatte bald entdeckt, dass er jeden Tag deutlich mehr Stunden auf dieses Tun verwandte, als sie erwartet hatte, und dass es die meiste Zeit furchtbar langweilig war.
    Ihr Vater hatte, so argwöhnte sie, darauf bestanden, dass sie die ganze Zeit über an seiner Seite blieb, damit sie das Interesse verlor und keinen weiteren Versuch in diese Richtung unternehmen würde. Er prüfte ihre Entschlossenheit. Oder vielleicht wollte er auch nur, dass sie langsam lernte, wie das Königreich geführt wurde. Dieser Gedanke erfüllte sie gleichzeitig mit Furcht und mit Vorfreude.

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