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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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nicht zulassen, dass Mirar jedes Mal schwänzt, wenn er meinen Unterricht schwierig findet. Wir werden sicherstellen müssen, dass er das nicht noch einmal tut.«
    Leiard zog die Augenbrauen hoch. »Wie willst du ihn denn davon abhalten?«
    »Indem ich dich dazu bringe, mir von ihm zu erzählen. Erzähl mir Dinge, von denen er nicht wollen würde, dass ich sie höre. Was für Untaten hat er sich zum Beispiel in letzter Zeit geleistet?«
    Als Leiards Miene sich verdüsterte, flackerte echtes Interesse in ihr auf. Offensichtlich gab es viel zu erzählen.
    »Wenn ich darüber sprechen würde, müsste ich gleichzeitig meine eigene... Torheit preisgeben.«
    Sie blinzelte überrascht. »Du? Eine Torheit? Du scheinst mir nicht der Typ zu sein, der sich Dummheiten gestattet.«
    »Doch, allerdings, und es wird ihm großes Vergnügen bereiten, mich davon sprechen zu hören, was dich deinem Ziel kaum näher bringen dürfte.«
    Sie beugte sich fasziniert vor. »Dazu können wir später kommen.« Plötzlich erinnerte sie sich an das Gespräch, das sie belauscht hatte, kurz bevor sie in der Höhle angekommen waren. »Geht es um eine Frau?«
    Leiard zuckte zusammen und sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Er hat es dir erzählt.«
    »Nein. Ich bin selbst eine Frau, vergiss das nicht. Wir spüren solche Dinge. Nichts verleitet einen Mann schneller zu einer Torheit als die Liebe. Vielleicht...« Sie ließ von ihrem schnippischen Tonfall ab. »Vielleicht ist das Ohr einer Frau mitfühlender für deine Geschichte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mirar einen guten Zuhörer abgibt.«
    Leiard schnaubte leise. »Er war überhaupt nicht angetan.«
    Mirar nicht angetan von einer Frau? Interessant. »Und wie lautet der Name dieser Frau?«
    Der Traumweber blickte zu ihr auf. Sein gequälter Gesichtsausdruck war einer, den sie bei Mirar noch nie gesehen hatte, und er ließ ihn umso eigenartiger wirken. Er musterte sie lange Zeit, bevor er wieder zu sprechen begann.
    »Du musst schwören, niemals mit irgendjemandem darüber zu sprechen.«
    »Ich schwöre es«, erwiderte sie feierlich.
    Er blickte auf seine Hände hinab, und ihre Anspannung wuchs, während sie darauf wartete, dass er von neuem das Wort ergriff.
    Erzähl es mir!, dachte sie.
    »Die Frau, die ich geliebt habe... die ich liebe...«, sagte er, und seine Stimme war sehr leise. »Es ist... Auraya von den Weißen.«
    Auraya von den Weißen! Emerahl starrte ihn an. Ein kalter Schauer überlief sie, als hätte ihr jemand soeben eisiges Wasser über den Kopf gegossen. Der Schock machte ihr das Denken einen Moment lang unmöglich. Eine der Auserwählten der Götter! Kein Wunder, dass Mirar davon nicht angetan war!
    Jetzt, da er den Namen preisgegeben hatte, war ein Damm gebrochen, und die ganze Geschichte sprudelte nur so aus ihm heraus: dass er Aurayas Freund und Lehrer gewesen war, als diese noch ein Kind war; dass er nach Jarime gereist war und die Frau, zu der sie geworden war, ihn verzaubert hatte; dass sie ihn zum Traumgeberratgeber der Weißen ernannt hatte. Zu guter Letzt sprach er auch von der Nacht der »Torheit«, bevor sie nach Si aufgebrochen war. Er erzählte ihr von seinem Rücktritt, um ihr Geheimnis zu wahren, von dem wachsenden Einfluss Mirars in seinem Geist und von der Gefahr schrecklicher Konsequenzen, sollte ihre Affäre entdeckt werden. Er offenbarte ihr auch, dass er nicht aufhören konnte, sie in ihren Träumen zu suchen, und er berichtete ihr schuldbewusst von der Wiederaufnahme ihrer Affäre, als Auraya sich der Armee angeschlossen hatte. Dann sprach er von Jurans Entdeckung ihrer Beziehung, von seiner Flucht und von Mirars Vorschlag, ihren gemeinsamen Körper zu übernehmen. Danach hatte er herausgefunden, dass Mirar sich in einem fahrenden Bordell versteckt hatte. Schließlich erzählte er ihr noch von der Traumvernetzung, durch die offenbar geworden war, dass Auraya ihn mit einer Prostituierten gesehen hatte und jetzt glaubte, er habe sie betrogen.
    Am Ende seines Berichts angekommen, verfiel er in düsteres Schweigen.
    »Ich verstehe«, sagte Emerahl, um überhaupt etwas zu sagen. Sie brauchte Zeit, um diese unglaubliche Geschichte zu überdenken.
    »Mirar hatte recht«, erklärte er entschieden. »Ich habe meine Leute in Gefahr gebracht.«
    Emerahl breitete die Hände aus. »Du warst verliebt.«
    »Das ist keine Entschuldigung.«
    »Es ist Entschuldigung genug. Was ich nicht begreife, ist... Auraya muss Mirar in deinem Geist gesehen haben. Das hat sie doch

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