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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sicher erschreckt.«
    »Sie wusste, dass die Netzerinnerungen in meinem Geist sich in einer Persönlichkeit manifestiert hatten, mit der ich gelegentlich Zwiegespräche führte. Sie glaubte nicht, dass Mirar wahrhaft existierte. Sie hat nie miterlebt, dass er die Kontrolle übernahm.«
    »Ich kann verstehen, dass sie das glauben wollte. Die Liebe bringt uns dazu, Dinge zu tolerieren, die wir normalerweise nicht ertragen könnten. Juran hätte es gewiss nicht akzeptiert.«
    Leiard zuckte die Achseln. »Er hat es akzeptiert, aber vielleicht nur deshalb, weil ich ihm nützlich war und Mirar erst später offenbart hat, dass er imstande war, die Kontrolle zu übernehmen.«
    Er hat Mirars Körper offenkundig nicht erkannt, dachte Emerahl. Ist Jurans Erinnerung im Laufe der letzten hundert Jahre so sehr verblasst? Hatte Mirar damals so anders ausgesehen, dass man ihn nicht wiedererkennen konnte? Sie schauderte, als ihr bewusst wurde, wie knapp Mirar einer Entdeckung entkommen war. Die Götter müssen in seinen Geist geschaut haben, vielleicht sogar mehrere Male, und doch haben sie ihn nicht erkannt. Oder... oder sie haben ihn erkannt, machen sich deswegen jedoch keine Sorgen, weil sie wissen, dass Leiard der wahre Besitzer seines Körpers ist.
    Trotzdem hätten sie diese Affäre zwischen einer ihrer Auserwählten und einem Traumweber niemals gutgeheißen. Warum hatten sie sie zugelassen? Vielleicht fürchteten sie, Aurayas Vertrauen und Ergebenheit zu verlieren. Vielleicht erwarteten sie ja auch, dass Leiard ihre schlechte Meinung von den Traumwebern bestätigen würde. Wegen Leiards »Betrug« hasste Auraya jetzt möglicherweise alle Traumweber.
    Emerahl runzelte die Stirn, als ihr ein anderer Gedanke kam. »Du sagst, sie hätte dich mit einer Prostituierten erwischt, aber Mirar hatte zu der Zeit die Kontrolle. Wenn sie euch in diesem Zustand noch nie beobachtet hatte, hätte sie dich doch gewiss nicht erkannt. Oder vielmehr hätte sie begriffen, dass er die Kontrolle hatte - nicht du.«
    Er runzelte die Stirn. »So habe ich das noch gar nicht betrachtet. Es ist... verwirrend.«
    »Ja. Ihr müsst einander so ähnlich sein, dass sie euch beide als dieselbe Person erkennt«, sagte Emerahl langsam. »Wenn sie die Chance gehabt hätte, hätte sie vielleicht Unterschiede wahrgenommen, aber in diesem Moment muss sie über das, was du getan hattest, einfach zu schockiert gewesen sein. Vielleicht hat sie den Schluss gezogen, dass sie dich doch nicht so gut kannte, wie sie geglaubt hatte.«
    »Ich hätte niemals getan, was er getan hat«, verteidigte sich Leiard.
    Emerahl musterte ihn nachdenklich. »Nein. In dieser Hinsicht bist du ganz anders als Mirar.«
    »Warum magst du ihn, wenn er so abscheulich ist?«
    Sie lachte. »Gerade deshalb mag ich ihn. Er ist ein Halunke, das lässt sich nicht leugnen. Aber auch wenn seine Moral ein wenig fragwürdig ist, ist er dennoch ein guter Mann.« Sie sah ihn mit schmalen Augen an. »Ich denke, das weißt du.«
    Er wandte stirnrunzelnd den Blick ab. »Ich weiß, dass er früher... zurückhaltender war, wenn es um Frauen ging. Ich vermute, dass die Zeit ihn verändert hat. Er sucht nach körperlicher Erregung, um sich zu beweisen, dass er noch lebt. Dass er noch immer ein körperliches Wesen ist. Kein Gott.«
    Sie sah ihn überrascht an, beunruhigt über das, was er da andeutete. Die Götter hatten Mirar bezichtigt, sich als Gott auszugeben. Jetzt glaubte Leiard, Mirars Verhalten sei darauf zurückzuführen, dass er sich immer wieder davon überzeugen musste, dass er kein Gott war.
    »Ich glaube dir, wenn du sagst, dass dir nichts anderes übrigblieb, als dich dem Bordell anzuschließen«, fügte er hinzu. »Du hast die Priester für gefährlicher gehalten, als sie es in Wirklichkeit waren. Außerdem frage ich mich, ob du nicht vielleicht unwissentlich nach der gleichen Art von Selbstbestätigung suchst wie Mirar. Du suchst einen Beweis dafür, dass du ein körperliches Wesen bist und keine Göttin. Die Hurerei...«
    »Mirar«, befahl sie. »Die Pause ist vorbei. Komm zurück.« Er erstarrte für einen Moment, dann entspannte er sich. Als sein Blick wieder scharf wurde, lächelte er sie verschlagen an.
    »Ich bin ein Halunke, wie?«
    Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass ihr Pulsschlag sich beschleunigte. Nein, das ist keine große Überraschung. Mirar war schon immer in der Lage, mein Blut in Wallung zu bringen. Anscheinend hat sich auch nach all dieser Zeit nichts daran geändert.

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