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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Podest zu Boden sinken ließen. Ein Ergebener Götterdiener trat vor, um die Stimmen willkommen zu heißen.
    Als Reivan den Mann erkannte, stieg prickelnde Freude in ihr auf. Es war Nekaun, der Ergebene, der sie willkommen geheißen hatte, nachdem sie Dienernovizin geworden war. Erst gestern hatte sie erfahren, dass er zu den Ergebenen zählte, die, nachdem man ihre magische Stärke geprüft hatte, noch für die Position der Ersten Stimme zur Verfügung standen. Sie sah zu, wie er die vier Stimmen begrüßte und sie einlud, Platz zu nehmen. Einige Götterdiener brachten vier Bänke für die Stimmen herbei. Als die anderen Gefährten sich auf den Rand des Podests setzten, folgte Reivan ihrem Beispiel.
    »Lasst den Ritus der Sonne beginnen«, sagte Imenja.
    Nekaun neigte den Kopf, dann wandte er sich dem Garten zu. Er klatschte in die Hände, und aus einem Nebeneingang kamen Götterdiener herbei, die gleichzeitig zu singen begannen. Die Melodie war ebenso feierlich wie freudig, und Reivan konnte einige Sätze verstehen, bei denen es um Liebe und Kinder ging. Sie vermutete, dass dies die Dienerführer waren, die den an dem Ritus teilnehmenden Paaren aufwarten würden.
    Als Nächstes kamen die Paare. Sie alle trugen die gleichen schlichten weißen Gewänder, die der Tempel zur Verfügung stellte, und ihre Füße waren nackt. Sie traten auf den Rasen und warteten dort. Einige wirkten nervös. Es gab beträchtliche Altersunterschiede. Manche der Menschen hatten gerade erst das Erwachsenenalter erreicht, andere waren in mittleren Jahren. Reivan bemerkte einige seltsame Paare, bei denen offenkundig war, dass die Ehe um des Geldes oder um einer Position willen geschlossen worden war. Ältere Männer mit jüngeren Frauen, hässliche Menschen mit attraktiven. Unter ihnen fand sich sogar eine ältere Frau mit einem jungen Mann - obwohl beide recht zufrieden mit der Situation wirkten.
    Ich beneide die Dienerführer nicht um ihre Pflichten, dachte Reivan.
    Das Lied endete. Nekaun trat auf den Rasen.
    »Der Ritus der Sonne ist ein sehr alter«, erklärte er den Teilnehmern, »ins Leben gerufen von Hrun vor vielen tausend Jahren. Sein Ziel ist es, die Künste der Wonne und die Fähigkeiten eines harmonischen Miteinanders zu lehren und bei der Erschaffung von neuem Leben zu helfen. Heute findet der Ritus in Tempeln überall in Südithania statt und selbst in einigen Teilen Nordithanias, in denen unser Volk noch immer willkommen ist. Ihr werdet einen Monat lang bei uns bleiben. Ihr werdet essen, damit das Feuer in der Frau geschürt wird, und trinken, damit sich der Quell im Manne mit dem Wasser neuen Lebens füllt.«
    Reivan ertappte sich dabei, dass sie die Stirn runzelte, und glättete hastig ihre Züge. Einige der großen Denker des vergangenen Jahrhunderts hatten erklärt, dass der alte traditionelle Glaube, nach dem der Mann die Quelle neuen Lebens und die Frau buchstäblich ein Ofen war, um diese zu wärmen - je heißer, desto besser -, Unsinn sei. Man hatte die Körper von toten Frauen seziert und dabei keine Hinweise auf Feuer gefunden. Keine Flamme, keine Asche, kein versengtes Fleisch. Feuer brauchte Brennstoff und Luft. Nichts deutete darauf hin, dass sich das eine oder das andere im Körper einer Frau befand.
    Durch Untersuchungen der inneren Organe sowohl fruchtbarer wie auch unfruchtbarer Männer und Frauen war man zu dem Schluss gekommen, dass im Körper der Frau Samen wuchsen und dass der Mann lediglich die Nährstoffe dafür lieferte. Diese Idee erfreute sich keiner großen Beliebtheit, und nur einige wenige Denker akzeptierten sie - nicht einmal, wenn das bedeutete, dass das Kind umso stärker und robuster wurde, je mehr Nährstoffe ein Mann liefern konnte.
    Nekaun richtete noch immer das Wort an die Menge und sprach von Entdeckungen und vom Lernen, von Herausforderungen und Belohnungen. Ihre Aufmerksamkeit ließ nach.
    Von mir als Götterdienerin wird man erwarten, dass ich die Vorstellung von Flamme und Wasser unterstütze, obwohl ich aufgrund von Büchern und Vorträgen jener, die Experimente und Sektionen durchgeführt haben, eher zu der Theorie von dem Samen und den Nährstoffen neige. Aber... die Götter würden doch gewiss nicht zulassen, dass ihre Diener falsche Lehren verbreiten?
    Nekaun war inzwischen zum Ende gekommen. Er klatschte abermals in die Hände, und aus einem Nebeneingang ergoss sich ein Strom von Domestiken, die entweder Krüge oder Tabletts mit kleinen Keramikkelchen trugen. Zwei von ihnen

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