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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Seegras abriss und es zu einem Wams formte. Dann bohrte er mit seinem Messer Löcher in den unteren Teil jedes Stachels, schob die Stacheln in die Rückseite des Wamses und befestigte sie dort.
    Außer Sichtweite der Boote übte Rissi sich darin, auf eine Art und Weise an die Oberfläche zu schwimmen und wieder abzutauchen, die nur die Stacheln sehen ließ.
    »Deine Füße ragen aus dem Wasser«, warnte Imi ihn.
    »Wenn ich sie zusammendrücke, werden sie aussehen wie eine Schwanzflosse«, antwortete er grinsend.
    »Flarken-Flossen bewegen sich seitwärts, nicht auf und ab.«
    Er machte ein langes Gesicht. »Oh. Ja. Das stimmt. Also gut, ich werde die Füße unten halten.«
    »Bist du so weit?«
    Er zuckte die Achseln. »Bist du es?«
    Sie nickte. »Ja!«
    »Dann legen wir mal los - und wir sollten uns beeilen. Wer weiß, wie lange sie auf den Trick hereinfallen werden.«
    Sie schwammen zurück zu dem Felsen und beobachteten die Landgeher so lange, bis sie genau wussten, wo sich ein jeder befand. Imi sah Rissi erwartungsvoll an. Er erwiderte einen Moment lang ihren Blick, dann nickte er und ließ sich ohne ein weiteres Wort unter Wasser sinken.
    Während sie beobachtete, wie er wieder an die Oberfläche kam, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Als die Stacheln schließlich aus dem Wasser aufragten, hielt sie den Atem an und schaute zu den Landgehern hinüber, um festzustellen, ob sie es bemerkt hatten.
    Sie waren alle mit ihrer Arbeit beschäftigt.
    Die Stacheln durchbrachen abermals die Oberfläche, aber die Landgeher bemerkten noch immer nichts. Rissi bewegte sich hin und her und tauchte manchmal jäh unter die Oberfläche ab. Imi wurde klar, dass er vermutlich schon einmal eine Flarke beobachtet hatte und ihr Verhalten nachahmte.
    Ein lauter Ruf lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Landgeher. Sie hatten die Stacheln endlich bemerkt. Imi grinste, als sie in der Arbeit innehielten und mit einem Mal ängstlich in dem Boot auf und ab liefen. Einer der Landgeher schlug mit einem harten Gegenstand auf die Außenseite des Bootes. Sie konnte das dumpfe Geräusch deutlich hören. Dann erschien ein Kopf neben dem Boot, und Triumphgefühl stieg in ihr auf, als der Schwimmer hastig an Bord kletterte.
    Jetzt bin ich an der Reihe, dachte sie.
    Sie holte tief Luft, tauchte unter und schwamm mit kräftigen Zügen auf die Boote zu. Als sie die langgezogenen Schatten über ihr sah, begann ihr Herz vor Aufregung, Furcht und Anstrengung zu hämmern.
    Sie blickte hinunter und hätte um ein Haar vor Staunen den Atem ausgestoßen.
    Ihr Vater hatte sie einmal aus der Stadt geführt, um ihr einen Wald zu zeigen. Den Anblick des Gewirrs von Zweigen und Blättern hatte sie nie vergessen. Als sie jetzt auf die Zweige der Seeglockenpflanzen hinunterschaute, die sich sanft in der Meeresströmung wiegten, sah es so aus, als betrachte man einen Wald von oben.
    Und es war fast so, als schaue man sich den Nachthimmel an. An jedem Zweig und jedem Stängel waren schwache, nadelspitzenfeine Lichter zu erkennen. Als sie näher heranschwamm, wurde ihr klar, dass dies die Seeglocken waren. Eine jede war mit winzigen, leuchtenden Punkten gefüllt.
    Sie hatte nicht gewusst, dass sie leuchteten. Als sie die hin und her wogenden Fäden und ihre Lichter erreichte, streckte sie die Hand aus und berührte eine der Pflanzen. Sie fühlte sich überraschend weich an - ganz anders als die harten, durchscheinenden Glocken, die sie bisher gesehen hatte. Sie griff nach dem Messer, das Rissi ihr geliehen hatte, und zog die Klinge vorsichtig durch den Stiel.
    Sobald die Glocke von der Pflanze abgetrennt war, erstarb das Licht. Sie fühlte sich ein wenig schuldig; es war eine Schande, die Pflanzen zu verstümmeln. Sie waren so hübsch.
    Dann dachte sie an ihren Vater und an all die Mühen, die sie auf sich genommen hatte, um hierherzugelangen, und schnitt weitere Glocken ab. Während Rissi sein Flarken-Kostüm gemacht hatte, hatte sie aus einem anderen Seegras einen groben Beutel hergestellt, in den sie die Glocken jetzt hineinlegte.
    Ein Spritzen über ihr lenkte ihre Aufmerksamkeit nach oben. Sie sah die Silhouette eines Landgehers, und ihr Herz hörte auf zu schlagen.
    Der Taucher ist zurück!
    Sie hielt den Beutel mit einer Hand geschlossen und jagte davon.
    Sie müssen begriffen haben, dass sie auf eine Illusion hereingefallen sind! Oder vielleicht ist das Kostüm auch auseinandergebrochen. Oder ...
    Etwas drückte sich an ihr Gesicht, glitt über ihre Haut und

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