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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Stimme. Einer der Landgeher im Boot beugte sich herab. Der Schwimmer hielt einen Beutel empor, den der andere Mann aufs Deck zog. Die hellbraune Haut des Tauchers verschwand wieder im Wasser.
    Rissi erschien neben ihr.
    »Die Seeglocken müssen dort drüben sein«, sagte sie. »Sie tauchen nach ihnen.«
    »Was bedeutet, dass wir uns nicht an sie heranschleichen können«, erwiderte er.
    »Nicht jetzt«, sagte sie. »Aber sie müssen irgendwann aufhören. Ich habe gehört, dass Landgeher nicht allzu lange Zeit im Wasser verbringen können, weil sie dann Probleme mit ihrer Haut bekommen.«
    Der Kopf des Landgehers erschien abermals über der Oberfläche. Der Mann trieb nur einen Augenblick durchs Wasser, bevor er wieder abtauchte.
    »Außerdem können sie nur für kurze Zeit den Atem anhalten«, murmelte Rissi. »Obwohl wir nicht lange hierbleiben können. Wir werden Stunden brauchen, um in die Stadt zurückzukommen, und ich möchte nicht bei Dunkelheit schwimmen.«
    »Die Dunkelheit... Wir könnten bis zum Einbruch der Nacht warten, und uns dann hinschleichen, während sie schlafen«, sprach Imi ihren Gedanken laut aus.
    »Nein! Ich habe schon genug Schwierigkeiten! Wenn ich heute Abend nicht zurück bin, wird mein Vater mich nie wieder mitnehmen.«
    Sie sah Rissi an, kam aber zu dem Schluss, dass sie seine Meinung nicht würde ändern können, indem sie ihn damit aufzog, dass er ein Angsthase sei. Ihm stand der Sinn nicht mehr nach Prahlerei.
    Sie wandte sich zu dem Boot um und sah den Schwimmer erschöpft aus dem Wasser klettern, während ein anderer Taucher seinen Platz einnahm. Also tauchten sie abwechselnd. Es bestand keine Hoffnung, dass sie eine Pause einlegen und ihr damit die Gelegenheit geben würden, sich einige der Seeglocken zu holen.
    Ein Spritzen in der Nähe des Bootes erregte die Aufmerksamkeit der Landgeher. Einer streckte die Hand aus, und Imi sah einen großen Pfeilvogel an die Oberfläche kommen, einen zappelnden Fisch im Schnabel. Der Vogel warf seine Beute ab und schwang sich wieder in die Luft.
    »Eine Ablenkung«, sagte sie. »Wir müssen sie ablenken.«
    Rissi runzelte die Stirn. »Wie?«
    »Keine Ahnung. Hast du vielleicht irgendwelche Ideen?«
    Er blickte zu den Booten hinüber. »Meinst du, sie haben schon einmal Elai gesehen?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Du könntest sie ablenken, während ich die Seeglocken hole.«
    »Ich? Nein. Das war meine Idee. Du lenkst sie ab, während ich die Seeglocken hole.«
    »Das ist ungerecht. Was ist, wenn sie...«
    »Was?«
    »Wenn sie Speere oder etwas in der Art haben.«
    Sie bedachte ihn mit einem wohlbemessenen Blick. »Dann wäre es also besser, wenn sie mich mit ihren Speeren erwischen und nicht dich?«
    Er verzog das Gesicht. »So habe ich das nicht gemeint. Aber es ist gefährlich.«
    »Dann... müssen wir ihnen ein anderes Ziel geben. Ich hab’s! Es ist mir gerade eingefallen. Etwas, das sie nicht nur zwingt, hinzuschauen, sondern das auch die Taucher aus dem Wasser holt.«
    »Was?«
    »Eine Flarke.«
    Bei der Erwähnung des grimmigen Seeräubers erbleichte er. »Wie sollen wir eine von ihnen finden und dazu bewegen, sie zu fressen und nicht uns?«
    Sie lachte. »Das brauchen wir gar nicht. Ich habe die Flarken-Kostüme der Sänger aus der Nähe gesehen. Sie sind aus den Stacheln der Stachelmatten gemacht. Wir werden eine große Matte suchen und einige Stacheln davon abbrechen. Dann werden wir sie dir auf den Rücken binden. Du schwimmst herum wie eine Flarke - weit genug entfernt, um es ihnen unmöglich zu machen, dich mit ihren Pfeilen zu erreichen. Die Landgeher werden es nicht wagen, ins Wasser zu kommen.«
    Er schwieg, und sie spürte, dass er beeindruckt war. Einen Moment später sah er sie mit einem breiten Grinsen an.
    »Ja. Das würde Spaß machen.«
    »Dann lass uns einige Stachelmattenfische suchen«, sagte sie und tauchte ab, ohne sich davon zu überzeugen, dass er ihr folgte.
    Stachelmattenfische waren in jedem Riff verbreitet. Sie brauchten nicht lange, um einen mit Stacheln von der Größe einer Flarke zu finden. Es war nicht leicht, sie abzubrechen, und Imi hatte Mitleid mit dem Tier, als es langsam von ihnen wegkroch und Blut aus den Stellen quoll, an denen sie die Stacheln abgerissen hatten. Allerdings würden die Stacheln irgendwann wieder nachwachsen.
    Sie hatte vermutet, dass es schwierig sein würde, die Stacheln auf Rissis Rücken zu befestigen, aber er löste das Problem, indem er ein Stück von einem breiten, ledrigen

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