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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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ich möchte, dass alle Speisen aus meinem Zimmer entfernt werden, wenn ich es verlasse. Ich möchte nicht, dass er etwas Ungeeignetes frisst.«
    Das Fleisch wird er mögen, dachte sie. Und wenn er vergiftet wird, werde ich wissen, dass der Angriff ihm galt, um mich zu treffen, statt annehmen zu müssen, dass das vergiftete Essen für mich bestimmt war.
    »Ich werde es veranlassen«, entgegnete Nekaun. »Da wären wir.«
    Er ging eine schmale Treppe hinauf und stieg durch ein Loch in der Decke. Sie traten in helles Sonnenlicht hinaus, auf das Dach eines Gebäudes. Sie hatte auf vielen Dächern des Sanktuariums Sitzplätze und eingetopfte Bäume gesehen, was darauf schließen ließ, dass die Dächer ähnlichen Zwecken dienten wie die Innenhöfe.
    In der Nähe eines weiteren Lochs im Dach standen vier Götterdiener, die Nekaun erwartungsvoll ansahen. Er sagte nur ein einziges Wort, und sie drehten sich um, um in die Öffnung hinabzublicken.
    Aurayas Herz krampfte sich zusammen, als ein Siyee auf das Dach stieg. Er blinzelte heftig, während seine Augen sich an das Licht gewöhnten. Seine Handgelenke waren mit einem Seil gefesselt, was sehr unbequem sein musste, da die Fasern in die Membran seiner Flügel schnitten. Er drehte den Kopf hin und her, während er das Dach betrachtete, auf dem er stand. Als er Auraya neben Nekaun und Turaan entdeckte, hielt er inne.
    Ich bin der Erste, dachte er glücklich. Dann überkam ihn eine Woge von Schuldgefühlen. Die anderen... ich möchte sie nicht zurücklassen... aber ich muss. Wenn ich es nicht tue, würde ich damit womöglich den Handel zunichtemachen, den Auraya geschlossen hat.
    Ein Götterdiener durchschnitt seine Fesseln, und ein anderer hielt ihm einen Wasserschlauch und ein Päckchen mit Essen hin. Der Siyee beäugte beides voller Argwohn, dann verstaute er den Proviant in seinem Wams.
    Schließlich sah er sie an, und seine Gedanken waren voller Dankbarkeit. Sie nickte ihm zu.
    Flieg einfach, dachte sie.
    Als die Götterdiener beiseitetraten, kehrte der Siyee ihnen den Rücken zu, rannte los, sprang von dem Gebäude und glitt davon.
    Auraya stieß langsam den Atem aus, den sie angehalten hatte. Die geflügelte Gestalt entfernte sich schwebend vom Sanktuarium, umkreiste den Hügel und flog in Richtung Süden davon. Sie blickte dem Siyee nach, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte.
    Dann wandte Nekaun sich zu ihr um und lächelte. »Jetzt musst du deinen Teil des Handels einhalten, Zauberin Auraya, und ich habe dir viel zu zeigen.«
     
    Jeden Tag wurde Kave abwechselnd von Regen und von Hitze heimgesucht, so dass die Luft zum Schneiden dick war. Gewaschene Kleider wollten nicht trocknen, und trockene Kleider waren feucht von Schweiß, sobald man sie überstreifte. Der Gestank des Unrats unter der Stadt überzog alles mit widerwärtiger Fäulnis. Stechende Insekten schwärmten in Wolken aus und zwangen die Bewohner der Stadt, in ihren Häusern zu bleiben. Deshalb sahen Mirar und Tintel, als sie zum Fluss hinuntergingen, nur wenige Menschen.
    Tintel wischte sich mit einem nassen Tuch die Stirn ab und seufzte. »Ich liebe diese Jahreszeit«, bemerkte sie trocken.
    »Wie lange hält dieses Wetter an?«, fragte er.
    »Bis zu vier Wochen. Einmal waren es sechs. Jeder, der es sich leisten kann, verlässt Kave im Sommer. Selbst wenn die Menschen die Hitze ertragen können, wollen sie dem Sommerfieber ausweichen.«
    Mirar dachte an die zunehmende Zahl von Kranken, die in das Hospital kamen. Die anderen Traumweber hatten ihm erklärt, dass dies ein jährliches Ereignis sei, und schon bald würde das ganze Traumweberhaus mit Betten für die Kranken gefüllt sein. Das Fieber war jedoch nur selten tödlich.
    Einige hundert Schritte vom Flussufer entfernt endete die Bebauung abrupt. Über schmale Holztreppen gelangte man zu dem schlammigen Boden hinab, wo eine provisorische, aus Brettern gezimmerte Straße zum Wasser führte.
    Mirar und Tintel blieben stehen. Sie konnten eine Barkasse erkennen, die an Pfähle gebunden war, und um die Barkasse herum standen etliche Götterdiener. Männer, die nur mit kurzen Hosen bekleidet waren, trugen Kisten und Truhen an Bord, und ihre nackten Oberkörper glänzten von Schweiß.
    »Ich habe ein Abschiedsgeschenk für dich«, sagte Tintel.
    Mirar wandte sich zu ihr um. »Du brauchst mir nichts...«
    »Warte es ab«, erwiderte sie streng. »Du wirst dieses Geschenk brauchen.«
    Sie öffnete den Beutel, der an ihrer Schulter hing, und nahm einen Tonkrug mit

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