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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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der Schüsseln an, und kunstvoll angerichtete Speisen wurden sichtbar, darunter Früchte und Brot. Zwei riesige Tonkrüge wurden auf den Boden gestellt, dann füllten mehrere Männer sie mit Wasser aus großen Gefäßen, bis sie beinahe überflossen.
    Andere Domestiken verschwanden im Schlafzimmer. Als Auraya hineinblickte, waren sie gerade damit beschäftigt, das Bett mit der Geschicklichkeit langer Übung herzurichten und die Kleider, in denen sie geschlafen und jene, die sie ignoriert hatte, einzusammeln, bevor sie wieder aus dem Raum marschierten.
    Sie rührten ihr Bündel nicht an und schienen Unfug, der immer noch auf dem Fenstersims hockte, gar nicht zu bemerken.
    Eine junge Frau wandte sich mit gesenktem Blick zu Auraya um. Sie zeigte zuerst auf den gefliesten Raum, dann auf die Wasserkrüge.
    Auraya schüttelte den Kopf, wenn auch nicht ohne einen Anflug von Bedauern. Es war lange her, seit sie das letzte Mal ein heißes Bad genossen hatte, aber sie würde sich nicht entspannen können, während ihr bewusst war, dass sie schon bald die Gastgeberin für Nekaun würde spielen müssen.
    »Priesterin Auraya.«
    Sie drehte sich zu Turaan um.
    »Die Erste Stimme hat mich gebeten, dir auszurichten, dass er in Kürze bei dir sein wird. Bitte, iss und erfrische dich. Du wirst ihn auf das Dach begleiten, um die Freilassung eines Siyee zu bezeugen.«
    Sie nickte und sah dann zu, wie die Diener den Raum verließen. Obwohl sie still und zurückhaltend waren, waren ihre Gedanken doch voller Neugier, Groll und Furcht. Sie war der Feind. Sie war gefährlich. Warum behandelte Nekaun sie wie einen Gast?
    Als die Türen sich hinter ihnen geschlossen hatten, ging Auraya zu dem Tisch hinüber und nahm das Essen in Augenschein. Am vergangenen Abend hatte sie die Möglichkeit erwogen, dass Nekaun versuchen könnte, sie zu vergiften. Sie hatte ihre heilende Gabe noch nicht an Gift erprobt, aber als sie darüber nachgedacht hatte, wie sie mit einer solchen Bedrohung fertigwerden würde, war sie voller Zuversicht gewesen.
    Sie nahm sich etwas Obst und Brot und ging ans Fenster, um zu essen. Ein leiser, dumpfer Aufprall lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf den Tisch. Unfug beschnupperte einen der Teller. Als er sich daranmachte, an einem der Leckerbissen zu nagen, durchzuckte sie ein Stich der Furcht. Was war, wenn er etwas Giftiges aß? Sie könnte ihn wahrscheinlich heilen, aber was war, wenn sie nicht zugegen war, wenn es geschah?
    Ich werde ihn einfach überallhin mitnehmen müssen.
    Sie beendete ihre Mahlzeit, dann holte sie ihr Bündel aus dem Schlafzimmer. Es befanden sich nur wenige Dinge darin. Lediglich ein leerer Wasserschlauch, einige Heilmittel, eine Tunika und einer Hose zum Wechseln.
    Nachdem sie ihr Bündel geleert hatte, schüttelte sie den Sand und den Staub heraus und stellte es beiseite. Dann setzte sie sich hin, um zu warten.
    Nicht lange darauf erklang abermals ein Klopfen von der Tür. Diesmal stand Nekaun auf der Schwelle, in Begleitung von Turaan.
    »Sei mir gegrüßt, Zauberin Auraya.«
    »Priesterin«, verbesserte sie ihn.
    »Priesterin Auraya. Es ist an der Zeit, dass ich meine Seite unseres Handels einhalte«, sagte Nekaun lächelnd.
    »Einen Moment.« Sie griff nach dem Bündel und rief nach Unfug. Der Veez kam herbeigehüpft und sprang in ihre Arme. Da er wusste, was von ihm erwartet wurde, schlüpfte er direkt in das Bündel. Sie hängte es sich über die Schulter und wandte sich dann zu Nekaun um.
    »Ich bin bereit.«
    Er nickte und geleitete sie in den Flur hinaus.
    »Wie nennst du dieses Geschöpf?«
    »Es ist ein Veez«, erwiderte sie. »Aus Somrey.«
    »Ein Schoßtier?«
    »Ja.«
    »Es spricht.«
    »Sie lernen die Wörter, die sie brauchen, um ihre Bedürfnisse oder Sorgen auszudrücken, Dinge wie Essen, Wärme und Gefahr - was sie nicht gerade zu anregenden Gesprächspartnern macht.«
    Er kicherte. »Das kann ich mir vorstellen. Hast du gut geschlafen?«
    »Nein.«
    »Hat die Hitze dir zu schaffen gemacht?«
    »Zum Teil.«
    »Du hast dir den heißesten Teil des Jahres für deinen Besuch ausgesucht«, rief er ihr ins Gedächtnis.
    Sie beschloss, auf diese Bemerkung nicht zu antworten. Er führte sie eine Treppenflucht hinauf.
    »War das Essen nach deinem Geschmack?«, erkundigte er sich.
    »Ja.«
    »Hast du noch einen Wunsch?«
    Sie spürte, wie Unfug sich auf ihrer Schulter regte. In dem Bündel war es unbehaglich warm und ein wenig stickig.
    »Rohes Fleisch für Unfug«, antwortete sie. »Und

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