Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
ähnlich empfindest wie für deine Töchter, dass du sie mit Stolz und Zuneigung betrachtest. Jedes Unrecht, das sie tut, würde dich verletzen.« Sie seufzte und richtete sich auf. »Aber es ist an der Zeit, dass du die Wahrheit erfährst. Wenn sie sich wirklich mit den Pentadrianern verbündet hat, könnte sie deine Ergebenheit ausnutzen.«
Ein Stich der Furcht durchzuckte ihn, dann musste er über die Ironie des Ganzen lächeln. Jetzt, da er endlich erfahren würde, was Auraya getan hatte, wollte er es nicht länger wissen. Ella hatte jedoch nicht die Absicht, Erbarmen zu zeigen.
»Du weißt von ihrer Affäre mit dem Traumweber Leiard«, begann sie. »Was du nicht weißt, ist, dass er nicht derjenige ist, der zu sein er behauptet hat.«
Er runzelte die Stirn. »Wer ist er dann?«
»Mirar.«
Er sah sie lange an in der festen Erwartung, dass sie lächeln und zugeben würde, dass es ein Scherz gewesen war. Aber sie tat nichts dergleichen. Sie erwiderte seinen Blick mit grimmiger Entschlossenheit.
»Aber... das ist nicht möglich«, sagte er schließlich. »Juran hätte ihn erkannt!«
Sie verzog das Gesicht. »Irgendwie hat er seine wahre Identität bis zu dem Punkt unterdrückt, an dem weder er selbst noch die Götter sich dessen bewusst waren. Aber als er seine wahre Persönlichkeit wiederfand, waren die Götter in der Lage, ihn zu erkennen. Juran sagt, seine Erinnerung an Mirar sei verblasst, und Leiard sah tatsächlich ganz anders aus.«
»Ich bezweifle, dass die Götter allzu glücklich über diese Wendung der Ereignisse waren.«
»Nein. Sie haben Auraya den Befehl gegeben, ihn zu töten.«
Danjin sog scharf die Luft ein und starrte sie entsetzt an. »Und sie konnte es nicht tun.«
»Nein.«
»Also haben sie sie aus dem Kreis der Weißen ausgestoßen.«
»Nein. Sie ist zurückgetreten. Sie hatte vollkommen zu Recht den Schluss gezogen, dass die Unfähigkeit, den Göttern zu gehorchen, eine Schwäche ist, die kein Weißer haben sollte.«
Er zuckte zusammen. »Sie konnten nicht von ihr erwarten, dass sie jemanden tötete, den sie liebte. Hätte das nicht ein anderer tun können?«
»Er ist nicht der Mann, den sie geliebt hat. Er ist Mirar. Und er war in Si. Kein anderer Weißer hätte ihn so schnell erreichen können wie Auraya.«
»Oh.« Ich wette, dass sie an diesem Tag ihre Fähigkeit zu fliegen verflucht hat, ging es ihm durch den Kopf.
»Leiard war eine temporäre Persönlichkeit, hinter der Mirar sich versteckt hat. Sie hätte nicht ihren ehemaligen Geliebten getötet, und das wusste sie.«
Danjin seufzte. »Ich bin davon überzeugt, dass sie es wusste. Trotzdem wäre es mir nicht leichtgefallen, das Abbild eines Menschen zu töten, den ich einmal geliebt habe.«
»Niemand erwartet, dass das Leben eines Weißen leicht ist.«
Er nickte. Sie hatte recht, aber es fiel ihm schwer, ihr unbarmherziges Urteil zu akzeptieren. Gewiss war sie zu hart gegen Auraya. Aber wie konnte sie Mitgefühl mit Auraya empfinden, wenn sie selbst niemals vor einem solchen Dilemma gestanden hatte?
Wie kommt es dann, dass ich Mitgefühl mit ihr habe? Hat Ella recht? Bin ich in meiner Treue zu blind?
Er seufzte. »Also ist sie nach Si zurückgekehrt...« Als ihm klar wurde, was das möglicherweise bedeutete, runzelte er die Stirn. »War Mirar noch dort?«
»Nein. Er war nach Südithania geflohen, wo die Pentadrianer ihn mit offenen Armen willkommen geheißen haben.«
Die Pentadrianer. Und jetzt war Auraya ebenfalls dort. Danjin ließ mutlos die Schultern sinken. »Ist sie jetzt Mirars Geliebte?«, brachte er mit einiger Mühe heraus.
»Das glaube ich nicht.«
»Also hat der Umstand, dass sie sich den Pentadrianern angeschlossen hat, nichts mit ihm zu tun?«, fragte er hoffnungsvoll.
Ella wandte den Blick ab und runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht. Aber da ist noch etwas, das du wissen solltest. Auraya ist vor einigen Monaten einer rätselhaften Frau begegnet. Wir glauben, sie war eine Wilde und hat Auraya verbotene Gaben gelehrt. Die Fähigkeit, ihren Geist vor den Göttern abzuschirmen... und vielleicht das Geheimnis der Unsterblichkeit.«
»Auraya ist eine Wilde ?«
»Möglicherweise.«
Er schüttelte den Kopf. »Das macht sie also zu einer Feindin der Götter?«
Ella sah ihn kurz an, dann wandte sie sich wieder ab. »Nein.«
Sie gab keine näheren Erklärungen, und Danjin fand es eigenartig, dass seine Frage ihr so offenkundig unangenehm war. Vielleicht lag es nur daran, dass sie keine Antwort
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