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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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auf dem Stuhl Platz, den Gret ihr anbot. Der alte Mann ging zu einem Nebentisch und goss Fwa in fünf Becher, die er anschließend verteilte.
    »Das ist ein beeindruckender Wandbehang«, murmelte Gillen, den Blick auf den größten der Behänge gerichtet. Er stellte eine prächtige Ansicht von Hügeln dar, die durch niedrige Mauern in Felder eingeteilt waren. In den Falten waren kleine Dörfer zu sehen. Das Meer war eine schimmernde Fläche dahinter, und am Himmel trieben riesige Wolken.
    Es ist nur buntes Garn auf Stoff, dachte Danjin. Wie schaffen sie es, mit wenigen Stichen die Wirkung zu erzielen, als schimmere das Meer und als seien die Wolken vollkommen echt?
    »Meine verstorbene Frau hat ihn gemacht«, sagte Gret. »Sie besaß großes Talent in dieser Kunst. Der Wandbehang zeigt den Blick vom Dach dieser Festung.«
    »Sie war tatsächlich begabt«, erwiderte Gillen. »Es ist ein ungewöhnliches Thema für einen dunwegischen Wandbehang.«
    »Ungewöhnlich bei einem so großen Stück«, pflichtete Gret ihm bei. »Frauen fertigen oft kleinere Wandbehänge dieser Art und hängen sie in ihren privaten Räumen auf - was der Grund ist, warum ihr noch nichts Derartiges gesehen habt.« Er lächelte. »Tia war ehrgeiziger. Mir gefallen ihre Arbeiten, daher habe ich sie nach ihrem Tod hierherbringen lassen.«
    Er wandte sich ab und nahm Ella gegenüber Platz. Gillen und Danjin setzten sich links und rechts neben die Weiße. Danjin blickte abermals zu dem Wandbehang hinauf und fragte sich, ob eins der Dörfer, die darauf abgebildet waren, dasjenige war, in dem die Pentadrianer sich niedergelassen hatten.
    »Yem meinte, es sei eine drängende und wichtige Angelegenheit, die euch herführt«, sagte Gret. »Wie kann ich euch helfen?«
    »Ich brauche die Unterstützung deiner Krieger«, begann Ella. Als sie ihm von den Pentadrianern erzählte, die sich in Dram angesiedelt hatten, zeichnete sich Entsetzen auf den Zügen des alten Mannes ab.
    »Bist du dir dessen sicher - dass ihre Absichten böse sind?«
    »Ich habe es aus ihren Gedanken gelesen«, erwiderte Ella.
    »Man hat mir erzählt, dass sie hart arbeiten und nicht versuchen, irgendjemanden zu beeinflussen.«
    »Du bist der Sache nicht selbst nachgegangen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich vertraue dem Anführer von Dram. Wenn es Probleme gegeben hätte, hätte er mir Meldung erstattet. Die Pentadrianer zahlen ihren Zehnten. Einige haben sogar Einheimische geheiratet.«
    »Du hast Ehen zwischen Zirklern und Pentadrianern gestattet?«
    Er zuckte die Achseln. »Natürlich.«
    Ella schüttelte ungläubig den Kopf. »Wurden die Trauungen nach pentadrianischem oder nach zirklischem Ritus vollzogen?«
    Gret hob die Hände. »Ich habe nicht danach gefragt.«
    »Sind die Pentadrianer, die Mischehen eingegangen sind, Zirkler geworden, oder sind die Zirkler zum pentadrianischen Glauben übergetreten?«
    Er zog die Schultern hoch.
    »Was werden ihre Kinder sein, Pentadrianer oder Zirkler?«
    »Ich weiß es nicht.« Zwischen seinen Brauen stand jetzt eine steile Falte. »Ich ziehe es vor, mich nicht in das Leben der Menschen einzumischen.«
    »Eine bewundernswert großzügige Politik, wenn diese Neuankömmlinge aus Sennon oder Hania stammten. Aber diese Menschen sind unsere Feinde. Sie folgen Göttern, die uns vernichten würden, wenn sie könnten. Wir können ihnen nicht trauen - wie es uns hier deutlich gemacht worden ist.« Sie beugte sich vor, um Gret durchdringend zu mustern. »I-Portak pflichtet mir bei. Die Pentadrianer und die Bewohner von Dram müssen nach Chon gebracht und vor Gericht gestellt werden.«
    Gret klappte der Unterkiefer herunter, aber dann schloss er den Mund hastig wieder. Sein Gesicht rötete sich. »Nach Chon? Ist das notwendig? Wir könnten die Verhandlungen auch hier abhalten.«
    Ella schüttelte den Kopf. »Es ist unmöglich, etwas von solchem Ausmaß verborgen zu halten, Gret. Die Menschen werden es herausfinden.«
    »Aber wollen wir den Pentadrianern die Befriedigung geben, dass die Welt von ihrem Erfolg erfährt - und sei er auch von noch so kurzer Dauer gewesen?«
    »Die Menschen müssen sehen, was die Pentadrianer getan haben, um in Zukunft auf der Hut vor solchen Intrigen zu sein. Und sie müssen sehen, dass jenen, die Pentadrianer beherbergen, eine prompte und dem Vergehen entsprechende Strafe auferlegt wird.«
    »Aber müssen alle Dorfbewohner nach Norden gehen? Was ist mit den Alten? Den Frauen? Den Kindern? Es ist eine weite Reise und eine

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