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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Position am Bug ein.
    Mirar suchte sich ein Plätzchen, wo er niemandem im Weg war, und sah zu, wie der Dschungel an ihnen vorüberglitt und die Steilwand mit ihren Felsen näher kam. Nach etwa einer Stunde verlangsamte die Barkasse ihr Tempo. Vor ihnen war ein kleiner Pier aufgetaucht. Genza überließ das Lenken des Bootes dem Stakenmann, der es geschickt zum Pier manövrierte und dort vertäute.
    Domestiken trugen Vorräte von Bord. Mirar holte seinen Beutel aus seiner Kajüte, nickte dann zum Abschied Kevain zu und wartete in Genzas Nähe, bis sie ihm bedeutete, sich zu ihr zu gesellen. Schließlich traten sie gemeinsam auf den Pier und gingen, gefolgt von Götterdienern und Domestiken, an Land.
    Am Ende des Piers führte eine schmale Straße zwischen dicht an dicht gebauten Holzhäusern hindurch. Die leuchtend bunt gestrichenen Mauern befanden sich in verschiedenen Stadien des Verfalls. Die Straße war mit Sand bedeckt, was seltsam wirkte. Mirar hatte bisher keinen Sand im Dschungel gesehen. Über jeder Tür hing ein Schild, das das Gewerbe des jeweiligen Hauses beschrieb. Die Einheimischen verkauften Essen und Wein und boten Transportmittel an oder vermieteten Betten und Frauen.
    Letztere standen in Hauseingängen bereit, mit einem wenig überzeugenden Lächeln auf dem Gesicht und leuchtend bunten Kleidern am Leib, die ihre Reize deutlich erkennen ließen. Sie wirkten krank und unglücklich und zogen sich beim Anblick Genzas und der Götterdiener hastig in die Häuser zurück. Ein Stich des Mitgefühls durchzuckte Mirar, und er beschloss, eines Tages hierher zurückzukehren und festzustellen, ob er ihnen helfen konnte. Genza sah die Frauen kaum an, während sie auf das Ende der Straße zuschritt.
    Dort stand ein großes Gebäude. Direkt dahinter erhob sich die Steilwand. Genza blieb stehen, um zu beobachten, wie eine hölzerne Kiste vom Dach aufstieg. Mirar bemerkte die dicken Seile, die nach oben gezogen wurden. Er blickte auf. Die Steilwand überragte das ganze Dorf. Ein winziger Gegenstand bewegte sich an dem dunklen Fels entlang: eine weitere Kiste.
    »Die Vorräte sind bereits auf dem Weg nach oben«, sagte Genza. »Wir werden eine der Kisten nehmen, wenn sie wieder heruntergelassen werden.«
    Mirar bemerkte eine kleine Gruppe, die sich vor dem Gebäude zusammengefunden hatte. Er spürte Ärger, der jedoch bereits einem widerwilligen Respekt Platz machte, während diese Männer und Frauen den Grund dafür erkannten, warum ihr Aufstieg verzögert worden war.
    Genza führte ihn in das Gebäude. Der größte Teil des Raums wurde von einem massigen Eisenrad beansprucht. Seile, so dick wie Mirars Arme, zogen sich durch eine Öffnung im Dach in die Höhe.
    »Die Männer, die den Seilzug bedienen, müssen darauf achten, dass die hinauf- und hinabfahrenden Lasten immer gleich schwer sind. Da aber mehr Waren nach oben befördert werden als nach unten, weil Dekkar mehr Erzeugnisse nach Avven verkauft als umgekehrt, werden oben Sandsäcke als Ballast zugeladen.«
    Mirar nickte. Das würde die sandigen Straßen des Dorfes erklären. Es hätte keinen Sinn gehabt, den Sand zurückzuschicken.
    Als die Kiste, die gerade auf dem Weg nach unten war, langsam durch das Dach herabgelassen wurde, führte Genza Mirar eine Holztreppe zu einer Plattform hinauf. Ein Mann stand dort bereit, und als er Genza sah, machte er respektvoll das Zeichen des Sterns.
    Die Kiste hielt auf gleicher Höhe mit der Plattform an. Die obere Hälfte der Kiste war offen, und Mirar konnte mehrere Menschen darin sehen. Er spürte Furcht und Erleichterung, aber auch Jubel und Langeweile. Mirar erkannte den Geruch einer Wurzel, die die Dekkarener wegen ihrer beruhigenden Wirkung gern benutzten. Mehrere der Fahrgäste kauten an einer solchen Wurzel.
    Als die Fahrgäste Genza bemerkten, weiteten sich ihre Augen. Alle machten das Zeichen des Sterns. Der Führer der Kiste öffnete eine Tür darin. Sobald die Insassen ausgestiegen waren und die Plattform über eine zweite Treppe verlassen hatten, lud der Mann einige Beutel Sand aus der Kiste. Er trat beiseite, und ließ Genza mit gesenktem Blick einsteigen. Als Mirar folgte, bemerkte er, wie der Mann die Götterdienerin einer schnellen, neugierigen Musterung unterzog.
    Eine Glocke läutete. Die Kiste setzte sich ruckelnd in Bewegung. Als sie aus dem Dach auftauchte, sah Mirar auf ein Meer von Bäumen hinab. Der Dschungel erstreckte sich unter ihnen, nur durchbrochen von den zahlreichen Windungen des Flusses.

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