Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
Verlust für ihre Götter vielleicht nicht wichtig.«
»Sie ist eine mächtige Zauberin. Sie würden sie nicht verlieren wollen - zumindest nicht an uns.«
Imenja nickte. »Ich stimme dir zu. Aber wir dürfen die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass sie sich uns zum Schein anschließen wird, um Mirars Tod zu erwirken.«
»Das wäre ein gefährliches Spiel. Würde sie eine Entdeckung und ihren eigenen Tod riskieren, nur um Mirars Ermordung zu sichern?«
»Das hängt davon ab, wie sehr ihre Götter Mirars Tod wollen.«
»Und ob Nekaun es will«, fügte Reivan hinzu. »Mirar ist ein mächtiger, unsterblicher Zauberer. Wenn er sich mit uns verbündet, wird es keine Rolle spielen, ob Auraya sich uns anschließt oder den Zirklern treu bleibt.«
»Das wäre für alle Beteiligten besser, denke ich«, pflichtete Imenja ihr bei. »Genza mag ihn und denkt, dass wir ihn ebenfalls mögen werden.«
»Es gibt jedoch ein entscheidendes Problem.«
»Welches?«
»Traumweber töten nicht. Im Kampf gegen Auraya wäre er uns als Verbündeter nicht von großem Nutzen.«
»Ah. Das ist wahr.«
»Noch besser wäre es, sie beide auf unserer Seite zu haben.« Reivan kicherte. »Obwohl das problematisch wäre, wenn die beiden einander ständig an die Kehle gingen.«
Imenja lachte düster. »Ja, allerdings könnte es auch recht unterhaltsam sein.«
Als Danjin die Türlasche des Plattans anhob, sah er die Tore eines beeindruckenden Bauwerks vor sich. Die Festung des Correl-Clans umwand den Gipfel eines Hügels mit beinahe schlangenhafter Anmut. Man konnte nicht mehr von ihr sehen als hohe Mauern, aber diese Mauern erhoben sich wie natürliche Felsvorsprünge aus der Erde. Sie machten den Eindruck, als stünden sie schon seit Jahrtausenden dort, und trotz oder vielleicht wegen der unterschwelligen Anzeichen von Reparaturen hier und da konnte man sich gut vorstellen, dass sie für immer dort bestehen würden.
Im Innern lebte der kleine, von der Welt abgeschiedene Correl-Clan. Yem hatte ihnen erzählt, dass der Niedergang der Familie größtenteils darauf zurückzuführen sei, dass sie nur wenige männliche Erben hervorbrachte. Der gegenwärtige Clanführer war ein alter Mann, dessen einziger Sohn bei einem Unfall während seiner Ausbildung ums Leben gekommen war. Er hatte das Kind einer seiner Enkeltöchter zu seinem Nachfolger bestimmt.
Aber es gab genug Neffen und Vettern, um eine kleine Streitmacht von Kriegern zusammenzustellen.
Yem war vorausgeritten, um ihre Ankunft anzukündigen. Danjin konnte nicht umhin, sich um die Sicherheit des jungen Mannes zu sorgen. Wer wollte sagen, was geschehen würde, falls die Pentadrianer auch diese Krieger bekehrt hatten?
Danjin ließ die Türlasche sinken und sah Ella an. Sie lächelte.
»Mach dir keine Sorgen, Danjin. Yem ist in Sicherheit und hat bereits alles Notwendige veranlasst.«
Der Plattan verlangsamte das Tempo, als er den Hügel erreichte. Die Arems waren erschöpft. Plötzlich hallte das Geräusch ihrer Hufschläge von den engen Felsmauern wider, und der Plattan erreichte ebenen Boden. Der Wagen hielt an, und Ella zog sich die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf. Danjin folgte ihr nach draußen, und Gillen stieg als Letzter aus.
Sie waren in einem Innenhof zwischen zwei Mauern der Festung angekommen. Der Hof lag verlassen bis auf zwei Krieger, die an einem zweiten Tor standen, und zwei Wachmänner, die Ella einen flüchtigen Blick zuwarfen. Einer der Krieger war Yem, der andere ein breitschultriger Mann mit grauen Strähnen im Haar.
»Sei mir gegrüßt, Ellareen von den Weißen. Willkommen in meinem Heim«, sagte der ältere Krieger leise.
Ella lächelte. »Sei mir gegrüßt, Gret, Talm von Correl. Dies sind Danjin Speer, mein Ratgeber, und Gillen Schildarm, Botschafter von Hania.«
»Willkommen. Begleitet mich hinein, wo wir es bequemer haben«, lud er sie ein.
Ella hatte Yem gebeten, dafür zu sorgen, dass diese Zusammenkunft in einem möglichst kleinen Kreis stattfand. Als sie durch das zweite Tor traten und durch einen schmalen Flur in eine Halle gingen, begegneten sie niemandem mehr. Ellas Blick war ein wenig geistesabwesend, und Danjin vermutete, dass sie nach den Gedanken unsichtbarer Zuschauer Ausschau hielt.
Gret führte sie durch die Halle zu einer Treppe, und sie stiegen in einen Flur hinauf. Kurze Zeit später blieb der Krieger vor einer Tür stehen und geleitete sie in einen höhlenartigen, mit großen Wandbehängen geschmückten Raum.
Ella nahm
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