Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
Schlussfolgerung gelangt, dass meine Erwählung Gewalttätigkeiten gegen Traumweber rechtfertigt?«
»Ich kann mir nicht vorstellen, warum das so sein sollte. Nein, ich denke, es müssen da noch andere Gründe eine Rolle spielen, obwohl ich dir nicht sagen kann, welche Gründe das sind. Das ist etwas, das wir herausfinden müssen.«
»Was könnte Menschen dazu bringen, Traumwebern etwas anzutun, obwohl es ein Verbrechen ist? Scheren sie sich überhaupt noch um unsere Gesetze?«
Sie klang aufrichtig bekümmert, obwohl er sich nicht sicher war, ob die Ursache dafür die Angriffe auf Traumweber waren oder die Verletzung der Gesetze. »Es wird immer Menschen geben, die glauben, es besser zu wissen, Menschen, die denken, die Gesetze hätten für sie keine Gültigkeit. Oder solche, die die Bedeutung der Beschlüsse der Götter und der Weißen so lange verdrehen, bis sie ihren Bedürfnissen besser entsprechen, so dass sie sich immer noch einreden können, sie würden mit dem, was sie tun wollen, zum Wohl der Götter wirken.«
Ella seufzte und wandte den Kopf. Als Danjin ihrem Blick folgte, sah er zu seiner Überraschung eine Spindel und einen Korb mit Schur auf einem kleinen Tisch.
Ihre Arbeit? , fragte er sich. Nach ihrem Gesichtsausdruck zu schließen, würde ich sagen, dass ich mit meiner Vermutung richtig liege.
Es schien eine so lächerlich häusliche Arbeit für eine der Auserwählten der Götter zu sein, aber Ellas ganze Haltung verriet, dass sie ihre jetzige Aufgabe liebend gern gegen eine Stunde an der Spindel eingetauscht hätte. Vielleicht war dies eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit, eine Arbeit, die ihr half, im Angesicht des Ruhms, der Macht und der Verantwortung ihrer neuen Position nicht die Demut zu verlieren. Als sie sich wieder zu ihm umwandte, wirkte sie plötzlich sehr entschlossen.
»Was soll ich deiner Meinung nach tun, um der Gewalt ein Ende zu machen?«
Er dachte über das Problem nach und sagte dann: »Zunächst einmal solltest du deinen Gegner verstehen. Wenn diese Menschen die Traumweber schon immer gehasst haben, warum haben sie dann gerade jetzt begonnen, sie anzugreifen?«
»Aurayas Rücktritt? Geben sie den Traumwebern die Schuld daran?«
»Das bezweifle ich.« Er musterte sie eingehend. »Ich kann keine Verbindung erkennen, obwohl das nicht bedeutet, dass andere das nicht vielleicht tun werden. Hast du in den Gedanken der Menschen eine solche Verbindung gesehen?«
Sie runzelte die Stirn. »Wenn das Hospital das nächste Mal angegriffen wird, sollte ich mir die Leute einmal vornehmen und mich ein wenig im Gedankenlesen üben.«
»Ja, aber das wird dir nicht zwangsläufig helfen, deinen Gegner zu verstehen. Du musst die Gedanken jener lesen, die hinter den Protesten stecken oder einen Traumweber zu ermorden planen. Da weithin bekannt ist, dass die Weißen Gedanken lesen können, werden die Leute, nach denen du Ausschau hältst, wohl kaum unter den Angreifern des Hospitals zu finden sein.«
»Wie kann ich sie dann finden?«
»Sie müssen von Zeit zu Zeit das Gebiet um das Hospital herum aufsuchen oder jemand anderen schicken, der sich dort umsieht und Opfer auswählt. Wenn du dort wärst und das Geschehen aus einem Versteck heraus beobachten würdest, könntest du sie vielleicht zu fassen bekommen.«
Sie nickte langsam. »Ja. Obwohl … es wird viel Zeit kosten.« Sie seufzte. »Ich wünschte, gewöhnliche Priester und Priesterinnen könnten ebenfalls Gedanken lesen. Wenn mehr von uns suchten, würden wir die Mörder und Verschwörer schneller finden.«
»Wenn das Gedankenlesen eine Gabe wäre, über die Priester und Priesterinnen gebieten könnten, dann stünde diese Fähigkeit auch mit Gaben gesegneten Nichtzirklern offen, und diese würden damit vielleicht großes Unheil anrichten.«
Sie sah ihn anerkennend an. »Ja. Du hast recht. Hast du noch einen anderen Rat für mich?«
Er nickte. »Im Gefängnis von Jarime sitzt ein Mann, der vor einem Monat einen Traumweber ermordet hat. Ich glaube, Dyara hat seine Gedanken gelesen, um seine Schuld zu bestätigen. Wenn du seine Gedanken lesen würdest, würdest du vielleicht lernen, den Geist eines Mörders leichter von dem Unschuldiger zu unterscheiden.«
Ihre Augen weiteten sich. »Ich soll die Gedanken eines Mörders lesen? Ich... auf diese Idee bin ich noch nicht gekommen.«
»Möchtest du, dass ich dich begleite?«, erbot er sich.
»Willst du das wirklich tun? Es könnte unerfreulich sein.«
Er zuckte die Achseln. »Ich
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