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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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können dich nur warnen. Ich werde die Tür entriegeln.«
    Niemand rührte sich, als der Mann auf die Tür zuging. Ella runzelte die Stirn. Sie sollte froh sein, dass er das Hospital verließ, nachdem sein Plan vereitelt worden war. Aber irgendetwas nagte an ihr. Warum sollte Yranna diesen Mann ziehen lassen, wenn er das Hospital bedroht hatte? Yranna hatte gesagt…
    Dann wurde ihr plötzlich klar, was sie zuvor nicht hatte in Worte fassen können.
    »Halt!«, rief sie und sprang auf. Der Mann beachtete sie nicht.
    »Ella...«, begann Kleven.
    Als der Mann eine Hand an die Tür legte, zog Ella Magie in sich hinein und sandte eine Barriere aus, um ihn aufzuhalten. Er stieß gegen den unsichtbaren Schild und drehte sich um, um sie wütend anzufunkeln.
    »Ella!«, blaffte Kleven. »Lass ihn gehen!«
    »Nein«, erwiderte sie gelassen. »Yranna hat mir aufgetragen, ihn festzuhalten. Sie hat nicht gesagt, warum. Vielleicht wollte sie verhindern, dass er uns Schaden zufügt. Aber vielleicht wollte sie auch verhindern, dass er das Hospital verlässt.«
    Der Mann entfernte sich rückwärts von der Tür und starrte Ella an, das Gesicht verzerrt vor Zorn. Sie spürte Klevens Hand auf ihrem Arm.
    »Ella. Wir können nicht...«
    Seine Stimme verklang, und sie hörte, wie er hastig Luft holte. Von der Tür ertönte ein Klopfen. Kleven ließ sie los.
    »Lass deine Barriere sinken, Ella«, murmelte er. »Rian von den Weißen ist hier.«
    Sie tat wie geheißen. Die Tür schwang auf. Ein Mann, der einen schmucklosen Zirk trug, trat über die Schwelle. Rian, der rothaarige Weiße, betrachtete den Fremden mit uralten Augen.
    »Du hast uns eine hübsche Jagd beschert, Lemarn Schiffsmacher.«
    Während der Fremde mit bleichem Gesicht zurückwich, trat eine Hohepriesterin in die Halle. Auf ein Nicken von Rian deutete sie mit der Hand auf den Mann und vollführte einige knappe Bewegungen. Im nächsten Moment ging er steif an ihr vorbei und durch die Tür, offensichtlich geführt von einer unsichtbaren Kraft.
    Rian wandte sich den Menschen im Hospital zu. »Die Unruhestifter sind klugerweise weitergezogen. Ihr könnt jetzt gefahrlos fortgehen. Oder hierbleiben und eure Arbeit fortsetzen, ganz wie ihr wünscht.«
    Überall im Raum wurden Seufzer der Erleichterung laut. Kleven trat vor und machte das formelle, beidhändige Zeichen des Kreises.
    »Ich danke dir, Rian von den Weißen.«
    Rian nickte und sah dann zu Ella hinüber. »Gut gemacht, Priesterin Ellareen. Wir suchen schon seit Monaten nach diesem Mann. Die Götter sind beeindruckt von deiner Ergebenheit und deinem Gehorsam. Es würde mich nicht überraschen, wenn mir zu Ohren käme, dass man dir gerade noch rechtzeitig eine Position als Hohepriesterin anbieten würde.«
    Sie starrte ihn erstaunt an. Er erwartete offensichtlich keine Antwort, denn er wandte sich ab und trat hinaus.
    »... gerade noch rechtzeitig …« Er will doch nicht etwa andeuten, dass... nein, das ist unmöglich.
    Aber bis zur Erwählungszeremonie für den nächsten Weißen blieb nur noch ein Monat Zeit. Welchen anderen Grund könnte es für eine rechtzeitige Ernennung zur Hohepriesterin geben?
    Ich brauche nur abzuwarten.
    Benommen kehrte sie in das Hospital zurück und machte sich wieder an die Arbeit.

TEIL 1

1

    D as stete Rauschen des in die Tiefe stürzenden Wassers hallte zwischen den Felswänden wider. Während Emerahl tiefer in den Tunnel hinabstieg, verebbte der Lärm, aber das Gleiche galt für das Licht. Sie zog ein wenig Magie in sich hinein und schuf einen Funken, dann sandte sie ihn voraus zum Ende des Tunnels.
    Alles war noch so, wie sie es zurückgelassen hatte: die primitiven Betten in der Mitte der Höhle, die aus zusammengebundenen Baumstämmen und groben, zu einem straffen Netz gewobenen Streifen Borke gemacht waren; die steinernen Schalen, die Mirar hergestellt hatte, als er im letzten Sommer hier hatte ausharren müssen, bis er die Fähigkeit gemeistert hatte, seinen Geist vor den Göttern zu verbergen; die Krüge, Kisten und Taschen mit getrocknetem oder eingelegtem Essen und Heilmitteln, die an einer der Wände aufgestapelt waren, allesamt Dinge, die sie während ihrer gemeinsamen Monate hier gesammelt hatten.
    Nur einen wesentlichen Teil der Höhle konnte man nicht sehen. Emerahl ging langsam weiter und spürte, wie die Magie, die die Welt um sie herum durchströmte, verebbte, bis nichts mehr übrig war, und sie lächelte zufrieden. Mithilfe der Magie, die sie in sich gesammelt hatte,

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