Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
unwichtig, bedeutsam oder nicht ist, sondern ob wir durch sie das Gute fördern und einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben aller leisten.
Die grundlegende Frage ist dabei: Wie können wir der Welt nützlich sein?
Was immer also unser Beruf ist, wenn wir durch ihn Neid, Gier und Missgunst fördern, wenn wir die Menschen entzweien und Ungerechtigkeiten zulassen, so kann dies kaum als ârechter Lebenserwerbâ durchgehen. In der Theorie das Gute hochhalten, aber in der Praxis zu Ungerechtigkeit beitragen, das funktioniert nicht. Es ist immer die Realität, die zeigt, welche Werte uns in Tat und Wahrheit am Herzen liegen und was wirklich Bedeutung für unser Leben hat.
Es geht hier aber nicht etwa darum, dies moralisch zu bewerten. Zen ist keine moralische Instanz. Es geht um einen Weg, der uns zur Einsicht führt, und eine der Einsichten ist eben, dass Theorie und Praxis eins werden müssen. Sonst machen wir uns nur selbst etwas vor.
Es geht darum herauszufinden, was unsere wahren Absichten sind und worum es uns in unserem Leben geht.
Wenn das Bedürfnis nach Anerkennung und Macht zuoberst steht, wird es schwierig mit Zen. Wenn Erkenntnis und innerer Friede gewünscht werden, liegt man mit Zen hingegen goldrichtig. Es geht hier also wirklich um unsere persönlichen Werte und wodurch wir ihnen Ausdruck verleihen.
Zen ist sehr konkret â und an erster Stelle steht das Ziel, weniger auf unsere Selbsttäuschungen hereinzufallen. Wir beginnen, uns besser zu beobachten und zu durchschauen und uns auch mehr über uns selbst zu amüsieren â weil wir sehen, was da manchmal für ein kurioses und oft auch unnötig verworrenes Spiel abläuft. Wir beginnen zu verstehen, wie alles zusammenhängt, wieso wir in gewissen Situationen in gewisser Weise handeln und weshalb wir uns immer und immer wieder mit denselben Widerständen auseinanderzusetzen haben.
Dafür sind Ruhe und Achtsamkeit nötig. Wenn zu viel auf einmal geschieht, können wir nichts genau erkennen. Wenn der Lärm zu groà ist, können wir die subtileren Töne nicht wahrnehmen. Deshalb Ruhe und Achtsamkeit. Deshalb praktizieren wir auf diese Weise.
Zen steht also in erster Linie für die Ebene der Erfahrung, nicht für die der Erklärung. Wir verlieren uns nicht in unendlichen Erwägungen und theoretischen Rechthabereien. Und wir wissen auch, dass die Frage nach dem âWeshalbâ in den meisten Fällen sinnlos ist. Es ist alles einfach so, weil es möglich ist. Und es ist so, wie es ist. Genau in diesem Augenblick ist alles genau so, wie es ist. Das ist unsere Ausgangsbasis. Die Realität dieses Augenblicks.
Aus dieser Haltung heraus wird jede Tätigkeit zu einer Zen-Aktion. Jeder Spaziergang zu einem Zen-Weg. Und jeder Geschmack zu einem Zen-Genuss. Finden Sie in immer weniger immer mehr â und Ihr Leben wird sich grundlegend ändern, vereinfachen und klären. Das ist eine wirkliche Befreiung. Mehr zu erhalten, in dem wir weniger tun, ist wahre Lebenskunst â und Zen ist ein Weg dort hin. Schritt für Schritt.
Sie tun, was Sie tun, und das ist Ihr Ausdruck. Sie nehmen wahr, was da ist, und das ist Ihre Erfahrung. Sie lassen das alles subtiler werden und erhöhen dadurch die Intensität. Die ganz normalen Ereignisse werden so zu etwas Besonderem. Wir tun, was wir tun müssen, aber wir tun es auf unsere Weise. Wir nehmen wahr, was es wahrzunehmen gibt, aber wir empfinden es gründlicher. Wir kochen, putzen, lieben, lesen, arbeiten ... nichts Besonderes â einfach Zen.
Aber Ihr Inneres wird sich dadurch verändern. Es wird sich anders anfühlen und anders auszudrücken beginnen. Sie werden merken, dass da mehr ist, als Sie bisher angenommen haben.
Wenn Sie sich mit Zen zu befassen beginnen, werden gewisse Dinge irgendwann einfach nicht mehr möglich sein â weil sich nach und nach alles zu klären beginnt. Aber Sie müssen sich darüber keine Gedanken machen, alles wird sich von alleine lösen. Wir können das nicht mit unserem Intellekt entscheiden. Durch Zen üben wir uns einfach in einer klaren Haltung. Dies wird mehr und mehr unser Leben beeinflussen und zuerst unser âWieâ verändern und dann unser âWasâ.
Versuchen Sie bitte nicht, das zu verstehen. Es lässt sich nicht verstehen. Es ist reines Empfinden. So wie man ein Hochseil nicht mit Hilfe intellektueller Erklärungen überqueren
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