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Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Titel: Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theseus Verlag
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zu geben? Ist es nicht das, was „Mensch sein“ eigentlich bedeutet?
    Das Problem: Außer Ihnen selbst hat daran niemand Interesse. Politik, Wirtschaft und Religion lieben konforme Menschen. Diese lassen sich viel leichter für alle erdenklichen Zwecke einspannen als Individualisten. Den eigenen Weg zu gehen heißt: weniger unterstützt und weniger bestätigt zu werden von all denen, die einem etwas verkaufen oder die einen für etwas gewinnen wollen. Und das ist eigentlich nichts, was wir uns wünschen. Wir möchten lieber getragen sein und anerkannt – auch wenn wir dafür mit unserer Individualität bezahlen.
    Uns anders zu entscheiden, um uns selbst näherzukommen hat seinen Preis. Wenn Sie in dieser Frage unsicher sind, so will ich Sie gar nicht in die eine oder andere Richtung drängen, ich möchte nur einen Gedanken anführen, der dem weisen Laotse zugesprochen wird: „Änderst du deine Richtung nicht, könntest du dort enden, wo du hinsteuerst.“
    Der alte Weise hat damit zweifellos recht. Das Leben ist eine Folge unserer Entscheidungen. Aber weil ich glaube, dass wir uns in dieser Hinsicht nicht überfordern sollten, geht es in diesem Buch nur um eine einzige Entscheidung: Wollen Sie sich für einen kleinen Teil des Tages in Ruhe und Gelassenheit üben und damit alles andere auf gute Weise beeinflussen?
    Denn wenn wir uns mit Zen zu befassen beginnen, wenn wir in der Haltung des Zazen einfach still sitzen, dann ist alles getan, was dafür nötig ist. Wir tun nichts – und lassen damit alle Gedanken, Konventionen und fixen Vorstellungen ins Leere laufen. Wir lassen uns in nichts mehr hineinziehen und sehen, wie wohltuend und befreiend dies ist. Und welche Möglichkeiten sich uns dadurch zu eröffnen beginnen.
    Achtsamkeit genügt. Ruhe. Nicht-Reaktion. So beginnen wir, die altgewohnten Automatismen zu durchschauen.
    In diesem reinen Sitzen gibt es keine Konformität, keinen Erfolgsdruck, keine Entscheidungen, kein Müssen, kein Vergleichen, keine Ziele, keine Vorgaben, keine Erwartungen – einfach nur ... Offenheit. Es braucht eine gewisse Zeit, bis man versteht, was das bedeutet. Bis man erkennt, dass dieses Nichtstun einem völlig neue Möglichkeiten schenkt. Indem es uns durch diese Stille alles nimmt, was uns blockiert und uns im Wege steht, wird immer mehr das freigelegt, was wir wirklich sind.
    Es kann sich eine „Entwicklung“ im besten Sinne vollziehen. Wir lösen uns heraus aus dem, worin wir verwickelt sind, und befreien uns davon. Und das geht erstaunlicherweise am besten, wenn wir auf die richtige Weise nichts tun.
    Entwicklung bedeutet, dass wir immer mehr zu unserem eigenen Leben finden, zu unserem eigenen Ausdruck, zu unseren eigenen Fähigkeiten, unserer eigenen Freude und unserem eigenen Sinn. Und Zen kann uns sehr dabei helfen.
    Jedes Mal wenn ich mich zum Zazen hinsetze, staune ich über diese unfassbare Einfachheit und darüber, was durch sie geschieht. Es lässt sich mit nichts vergleichen, was wir im Leben sonst erfahren können. Es gibt zweifellos viele Möglichkeiten, tiefe Erfahrungen zu machen, aber in diesem Sitzen steckt etwas, das so tief geht, dass es den Kern des Universums zu berühren scheint. Derselbe Kern, der auch in uns selbst ruht.
    Wir müssen hinter nichts herlaufen – schon gar nicht hinter unserem eigenen Weg. In uns ist alles angelegt, was dafür nötig ist, ihn zu erkennen und ihm zu folgen. Wir müssen nur lernen, es zu sehen. Und wir sehen es, wenn wir uns von nichts anderem mehr ablenken lassen. Von all den oberflächlichen Erscheinungen und Möglichkeiten, die uns ununterbrochen hin- und herschwanken lassen. Wenn wir zur Ruhe kommen, taucht etwas Wesentlicheres auf. Und wenn wir tief genug gehen, gibt es keine Fragen mehr.
    Unser eigener Weg entsteht in unserem Innern. Wir müssen ihn nicht außen suchen. Er wird ganz von alleine im Außen auftauchen, wenn wir in unserem Innern auf ihn gestoßen sind – wir ihn da freigelegt haben. Das einzige Problem besteht darin, dass er über die Jahre und durch all die äußeren Einflüsse überdeckt wurde. Unsere Erziehung, die gesellschaftlichen Normen, all das liegt wie eine dicke Schicht des Sollens und Müssens über der zarten Spur, die bereits in uns angelegt ist. Alle meditativen Methoden haben nur den Zweck, unseren eigenen Weg und unser wahres Selbst wieder

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