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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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wirkte das Rattern der Motoren wie ein sanftes Schnurren. Cedric schaltete das Radio ein und erfuhr, dass ein LKW querstand. Es musste eben erst passiert sein und war von jemandem gemeldet worden, der mit ihm festsaß. Er schloss die Augen und dachte an Lillian und warum er sie noch nie hatte leiden können. Die beste Antwort? Instinkt. Wie ein Tier, das den Feind roch, hatte er sie von dem Moment an abgelehnt, als sie ihm von seinem Vater vorgestellt worden war. Sie passt zu ihm, hatte er damals gedacht.
    Aber Instinkt war etwas, das nicht zu Cedric passte, weshalb ihm die spontane Antipathie bis heute ein Rätsel blieb.
    Die Schneeflocken wurden blau. Von hinten kamen Rettungsfahrzeuge und Polizei. Sie fuhren langsam an ihm vorbei, und er schätzte, dass der LKW gute fünfhundert Meter vor ihm stehen musste. Einige Minuten später färbten sich die Flocken orange. Ein Pannen-LKW schob sich in Zentimeterarbeit durch die wartenden Autos. Im Radio sprachen sie über den überraschenden Wintereinbruch und wann es zuletzt in einem November so heftig geschneit hatte. Cedric hörte nur halb zu, während er in die Schneeflocken starrte, bis sie ihn doch endlich in eine Art Trance versetzten.
    Als er aus ihr erwachte, bemerkte er, dass sich weitere Wünsche wenigstens ein bisschen erfüllt hatten: Die meisten Motoren waren abgestellt worden. Der Schnee fiel weiter, ohne dass sich etwas geändert hätte. Der Durchmesser blieb bei zwei Zentimetern, die Fallgeschwindigkeit änderte sich nicht. Und es war windstill.
    Es war in Schottland nie windstill.
    Er sah, wie die Schneeflocken immer langsamer fielen, bis sie in der Luft schweben blieben.
    Er spürte, wie sein Körper nur noch Herzschlag war. Laut, fest und langsam.
    Er wusste nicht mehr, wie man atmete.
    Und dann hörte er die Schneeflocken. Sie klirrten auf die Windschutzscheibe und ließen sie zerspringen. Sein Herz raste, er atmete zu schnell, sah schwarz, fühlte, wie der Fahrersitz anfing zu schwanken.
    Routine: auf die Atmung achten. Mit beiden Füßen Kontakt zum Boden. Die Hände flach irgendwo auflegen. Atmen. Atmen, bis die Welt aufhörte zu tanzen.
    Die Schneeflocken klirrten nicht mehr. Die Windschutzscheibe war vollkommen in Ordnung. Wie um es sich endgültig zu beweisen, ließ Cedric die Scheibenwischer an. Dann tastete er nach dem Handschuhfach, zwang seine Finger, es zu öffnen. Er musste die Handschuhe ausziehen, die Flasche mit seinen Tabletten aufschrauben und sich eine davon unter die Zunge legen.
    In ein paar Minuten würde sie wirken. Bis dahin musste er sich konzentrieren. Er ballte die Hände zu Fäusten und spannte einige Sekunden lang die Muskeln im Unterarm an, dann entspannte er sie und atmete tief aus. Als Nächstes spannte er die Oberarmmuskeln an. Dann die Muskulatur an den Schultern. Er ging seinen gesamten Körper bis zu den Füßen durch, so lange, bis er die Wirkung des Medikaments spüren konnte.
    Der Westwind ließ die Schneeflocken tanzen, und Cedrics Puls war wieder normal. Er nahm sein Handy, prüfte, ob er Empfang hatte, versuchte wieder, Lillian anzurufen. Immer noch ohne Erfolg. Dann ging er ins Internet und checkte seine Mails. Während es nur fünf Leute gab, die seine private Telefonnummer hatten, war er mit seiner privaten Mailadresse etwas freigiebiger. Sie bestand aus einer komplizierten Abfolge von Zahlen und Buchstaben, die keine Rückschlüsse auf seine Identität zuließen, was ihm erlaubte, sich für Newsletter einzutragen, die ihn interessierten. Es waren nicht viele.
    Gegen zwölf setzten sich die Wagen vor ihm langsam in Bewegung. Er startete den Motor und folgte. Die Polizei hatte die Unfallstelle abgesperrt, der LKW stand noch immer quer, aber eine kleine Gasse am Mittelstreifen entlang war frei. Cedric fädelte seinen Mercedes durch und sah, wie sich der Fahrer des Pannen-LKWs mit jemandem unterhielt, der im offenen Rettungswagen saß. Der Pannenfahrer sprang auf der Stelle, um sich warm zu halten. Er hielt eine Hand schützend über die Augen.
    Cedric nahm die Ausfahrt zur A 92 in Richtung Kirkcaldy, vorbei an Cowdenbeath, Lochgelly und Cardenden, Ortschaften, von denen er nichts sah, weil es zu dunkel war und der Schnee immer noch dicht und unablässig fiel. Er stellte das Fernlicht an, weil er keinen Gegenverkehr hatte, aber dadurch schienen die Flocken nur noch schneller auf ihn zuzurasen, obwohl er kaum mehr als 20 fuhr. Also machte er es wieder aus. Er quälte sich weiter in Richtung Leven, kam endlich nach

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