Das Zombie-Trio
Neues zu erleben. Wenn sie die Tür öffneten und die Nackten vor ihnen standen, wussten sie zumindest, woran sie waren.
»Wir nehmen den Flur!«, entschied Bill.
»Gut.«
»Zieh die Riegel zurück, Ari.«
Der Fotograf stand bereits an der Tür. Bill hatte sich gegen den Tisch gestemmt und schob ihn langsam vor. Als die Schmalseite des OP-Tisches nicht mehr weit von der Tür entfernt war, hielt er inne.
»Jetzt bist du an der Reihe, Ari.«
»Was?«
»Nimm den Tisch«, wies Bill den Fotografen an.
»Warum? Ich...«
»Weil ich Schussfreiheit brauche.«
»Verstehe.«
Es brauchte nichts mehr zwischen ihnen abgesprochen zu werden. Die Riegel waren zurückgeschoben, und Bill Conolly zog die beiden Türhälften nach innen auf.
Sofort wich er zurück, lief bis hinter den Tisch und bekam ebenfalls freie Sicht in den Flur.
Die nackten Zombies waren nicht mehr zu sehen!
***
In den folgenden Sekunden waren beide Männer ein wenig überrascht, vielleicht sogar eine Idee enttäuscht, denn mit einem leeren Gang hatten sie nicht gerechnet. Das Licht aus dem alten OP erreichte nur einen Teil des Ganges. Weiter hinten war der Flur eingehüllt in eine diffuse Dunkelheit.
»Sie sind weg!«, flüsterte Ari. »Das ist ein Ding.«
Bill winkte ab. »Noch sind wir nicht sicher. In diesem verdammten Bau gibt es genügend Verstecke!«
»Aber mir fällt ein Stein vom Herzen, das kann ich dir sagen. So erhöht sich die Chance, von hier wegzukommen. Sie haben wohl bemerkt, dass bei uns nicht viel zu holen ist.«
»Okay, dann brauchen wir den Tisch nicht mehr.« Bill ließ ihn los und trat auf den Flur, in dem er nichts hörte. Es herrschte wieder diese bedrückende Stille.
Sie schritten langsam den Gang entlang. Bill hatte seine Waffe gezogen. Er wartete darauf, dass etwas passierte. Beide hatten Glück. Niemand griff sie an.
Der Reporter leuchtete weiterhin nach vorn. Das Licht der Lampe wies ihnen den Weg, und so dauerte es nicht lange, bis sie den Bereich des Flurs erreichten, in dem sie angegriffen worden waren. Bill warf einen Blick in das Zimmer, in dem die Nackte auf dem Bett gesessen hatte.
Leer.
Keine Spur mehr.
Bill war nicht enttäuscht, aber entsprechende Fragen ließen sich nicht vermeiden. So dachte er darüber nach, wohin diese drei Frauen wohl hätten verschwunden sein können und warum sie so schnell aufgegeben hatten. Nachdenklich ließ er seine Blicke über den Boden streifen.
Irgendetwas stimmte nicht!
Er schritt durch die Tür, Ari folgte ihm. Dass der Boden nicht geputzt und blank war, stand schon fest, nur wunderte er sich darüber, was dort an Spuren zu sehen war. Der Belag war völlig durcheinander. Es gab Streifen, von denen manche quer liefen, andere aber wieder gerade. Und weder er noch Ari hatten diese Spuren hinterlassen!
Ariston erschien an der Tür. »Was ist denn?«
»Ich weiß nicht, aber wenn ich mir die Spuren hier anschaue, habe ich das Gefühl, dass wir nicht die einzigen normalen Menschen hier im Haus sind.«
»Noch welche?«
»Möglich.«
»Aber wer?«
Bill hob die Schultern. »Das kann ich dir nicht sagen. Im Zweifelsfall tippe ich auf den Propheten.«
Darauf wusste Ari keine Antwort. Seinem Gesicht sah Bill an, wie überrascht er war.
»Oder hast du eine andere Idee?«
»Nein.« Der Fotograf hob die Schultern. »Ich muss erst mal damit fertig werden, dass wir nicht allein sind.«
»Moment. Noch haben wir keinen Beweis. Es ist nur eine Idee, wenn ich hier auf dem Boden die Spuren sehe. Aber ich sage dir eins, Ari, das Haus hier birgt noch einige Überraschungen.«
»Das denke ich auch.« Ari lächelte plötzlich. »Und wenn alles stimmt, können wir davon ausgehen, dass sich die verdammten Weiber jetzt um die Neuen kümmern.«
»So ähnlich.«
»Dann frage ich mich, wo sie stecken könnten?«
Bill musste lachen. »Das fragst du dich nicht allein.«
»Hier eben nicht. Entweder höher oder im Erdgeschoss. Oder im Keller... Vielleicht sind sie wirklich dort.«
»Willst du hin?«
Der Fotograf verzog das Gesicht. »Ich bin zwar nicht scharf darauf, aber wenn wir Menschenleben retten können, bin ich dabei. Das kenne ich ja noch von unserer ersten Begegnung.«
Bill Conolly dachte nach. »Wir könnten auch etwas anderes tun. Aus dem Fenster klettern und Hilfe holen.«
»Warum das?«
»John Sinclair. Denk daran, dass du den Vorschlag gemacht hast, ihm Bescheid zu geben.«
»Okay, ich bin dafür«, stimmte Ariston sofort zu. »Aber der Weg ist verdammt lang.«
»Weiß
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