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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ihm bestimmt – und nicht vom Gegner.
    In den nächsten Tagen und Wochen setzte er seine Untersuchungen fort; er prüfte die Unterlagen in der Militär-Akademie, in Gannels Geburtsort und in der Stadt, in der der Major einige Jahre seines Lebens verbracht hatte. Doch er vermochte keinerlei Unstimmigkeiten festzustellen. Trotzdem war er mehr denn je davon überzeugt, daß mit Gannel etwas nicht stimmte. Und je intensiver er sich mit dem Problem beschäftigte, desto mehr verstärkte sich die Gewißheit, daß er es hier mit einem meisterhaft vorbereiteten Komplott zu tun hatte, das gegen Alcon gerichtet war. Doch wer konnte dahinterstecken?
    Fossten richtete seine Gedanken in die Vergangenheit, beschäftigte sich mit anderen geheimnisvollen Vorfällen und versuchte Parallelfälle zu finden, die ihm vielleicht weiterhalfen. Und plötzlich hatte er es.
    Blakeslee!
    Die Affäre Gannel war natürlich viel geschickter und sorgfältiger geplant und war bei weitem nicht so offensichtlich wie der Blakeslee-Zwischenfall. Doch die grundlegende Übereinstimmung war nicht zu verkennen. Konnte sie auf einem Zufall beruhen? Nein, das war eigentlich undenkbar.
    Aber Star A hatte noch niemals ... Doch es konnte kein Zweifel bestehen.
Diesmal
hatte Star A eine Taktik zum zweitenmal angewandt – offenbar um Alcon und seine Psychologen zu täuschen. Aber das sollte ihm bei Fossten nicht gelingen!

Er hatte es also mit dem wirklichen Gannel zu tun, ebenso wie es der echte Blakeslee gewesen war, der unter fremder Kontrolle gestanden hatte. In diesem Fall gab es zwei Möglichkeiten. Erstens wurde vielleicht Gannel auf ähnliche Art und Weise gelenkt. Zweitens mochte Star A Gannels Gehirn so radikal beeinflußt haben, daß ein völlig neuer Mann aus ihm geworden war. Beide Hypothesen boten eine Erklärung für Gannels strikte Weigerung, sich einer eingehenden geistigen Untersuchung zu unterwerfen. Auch erklärten sie Gannels Überzeugung, daß Alcon einen offenen Angriff nicht wagen würde. Welche der beiden Theorien den Tatsachen entsprach, konnte er später noch feststellen. Auf jeden Fall hatte er zunächst eine Erklärung für Gannels geistige Fähigkeiten gefunden; auf jeden Fall war ›der‹ Lens-Träger für die Taten des Majors verantwortlich.
    Doch dieser Lens-Träger hatte jetzt endlich einen gleichwertigen Gegner gefunden. Gannel selbst, der Körper Gannels, war nicht mehr als eine unwichtige Schachfigur. Aber das Wesen, das hinter Gannel stand ... Ah ... er, Gharlane von Eddore, würde abwarten und im richtigen Augenblick zuschlagen!
    Inzwischen nutzte Kinnison die Abwesenheit des Premierministers. Zwölf Männer erlagen einer geheimnisvollen Krankheit und wurden durch zwölf andere Männer ersetzt. Gleichzeitig betrat Kinnison das Privatbüro Alcons.
    Der Tyrann rief seine Wachen, doch seine Befehle verhallten ungehört. Er versuchte seine Pistolen zu ziehen, war jedoch nicht schnell genug. Alcons Hände verschwanden mit den Waffen, und Kinnison schickte sein Opfer in eine tiefe Bewußtlosigkeit. Widerwillig drang er dann in den Geist des Boskoniers ein, versorgte sich mit Informationen, tötete ihn und übernahm Titel und Machtgewalt des Tyrannen von Thrale.
    Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Revolutionen wurde bei diesem Umsturz bemerkenswert wenig Blut vergossen. Der Übergang erfolgte eher unauffällig, da die neuen Männer gut ausgebildet waren und ein größeres Verständnis für ihre Arbeit mitbrachten, so daß in verhältnismäßig kurzer Zeit eine allgemeine Verbesserung der Verhältnisse eintrat.
    Der Führungsstab war dem neuen Tyrannen und der Sache Boskones treu ergeben. Und in der schwachen Hoffnung, dieses Verhältnis weiter zu stärken und seine Leute von einer gefährlichen Eigeninitiative abzuhalten, berief Kinnison eine Versammlung ein.
    »Männer, Sie wissen, wie Sie an Ihre Posten gekommen sind«, sagte er kalt. »Sie sind mir gegenüber im Augenblick noch loyal. Sie wissen, daß wir nur durch eine reibungslose Zusammenarbeit Höchstleistungen erzielen können und daß ein derart ungetrübtes Arbeitsverhältnis in einem Regime nicht möglich ist, in dem die Unterführer, sei es einzeln oder zusammen, den Diktator zu stürzen versuchen.
    Einige von Ihnen werden sicherlich bald die Versuchung verspüren, nicht mehr für mich und mit mir, sondern gegen mich zu arbeiten. Ich appelliere nicht an Ihre Dankbarkeit und bitte Sie nicht, von solchen Vorhaben abzusehen. Statt dessen möchte ich ein für allemal

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