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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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klarstellen, daß beim ersten Anzeichen einer Auflehnung die Betreffenden sterben werden. In diesem Zusammenhang ist mir natürlich bekannt, daß Sie herauszufinden versucht haben, auf welche Art und Weise Ihre Vorgänger gestorben sind, und daß diese Bemühungen bisher keinen Erfolg gezeitigt haben. Glauben Sie mir, Sie haben es jetzt mit einem Mann zu tun, der mächtiger ist als Alcon. Obwohl der frühere Tyrann kein Schwächling war, wußte er sich nicht den Gehorsam seiner Untergebenen zu verschaffen. Das ist bei mir anders, und entsprechend werden Sie sich verhalten müssen. Ich werde keine leeren Drohungen ausstoßen, sondern wortlos handeln. Zu Ihrem eigenen Besten rate ich Ihnen in aller Ernsthaftigkeit, meine Worte zu beherzigen.«
    Die Männer nickten, doch die boskonischen Gewohnheiten waren zu stark: nach drei Tagen waren drei Männer aus Kinnisons Führungsstab nicht mehr am Leben. Bei einer neuen Kabinettsbesprechung kam Kinnison auf diese Tatsache zu sprechen.
    »Die drei neuen Stabsoffiziere haben die Aufzeichnung unserer ersten Zusammenkunft gehört, daher brauche ich mich nicht zu wiederholen«, verkündete der Tyrann. »Ich möchte nur hinzufügen, daß ich die Absicht habe, mir Ihren unbedingten Gehorsam um jeden Preis zu verschaffen.«

20
    Als Premierminister Fossten in die Hauptstadt zurückkehrte, machte er sich zunächst mit der veränderten Situation vertraut ehe er um eine Audienz bei dem neuen Herrscher nachsuchte.
    »Ich möchte Ihnen gratulieren, Tyrann Gannel«, eröffnete er dann das Gespräch. »Ich kann nicht sagen, daß ich sonderlich überrascht bin, denn ich habe Ihre Arbeit schon eine Zeitlang verfolgt – durchaus positiv, wie ich hinzufügen darf. Sie haben meine Erwartungen erfüllt – mehr als erfüllt. Ihr Regime arbeitet ausgezeichnet, und es ist Ihnen in der kurzen Zeit gelungen sich auf höchst ungewöhnliche Weise durchzusetzen und sogar eine Art Korpsgeist in der Führungsspitze zu schaffen. Es gibt jedoch gewisse Dinge, über die Sie vielleicht nicht vollständig informiert waren!«
    »Das ist möglich«, erwiderte Kinnison leicht ironisch. »Zum Beispiel?«
    »Sie wissen natürlich, wer der eigentliche Herrscher auf Thrale ist.«
    »Ich weiß, wer es
war
«, erwiderte der Lens-Träger mit leichter Betonung auf dem letzten Wort.
    »Lassen wir das im Augenblick. Sie scheinen offensichtlich nicht zu wissen, daß der Tyrann von Thrale, wer immer er gerade sein mag,
mir
seinen Geist öffnet.«
    »Ich hatte so etwas angenommen, möchte Ihnen in diesem Zusammenhang jedoch sagen, daß ich nur denen vertraue, die mir in gleicher Weise vertrauen, und daß ich in meinem kurzen Leben bisher nur wenigen vertrauenswürdigen Menschen begegnet bin. Sie werden feststellen, daß ich es Ihnen nach wie vor gestatte, mein Sehvermögen zu beeinflussen. Das liegt nicht an meinem ›Vertrauen‹ Ihnen gegenüber, sondern an der Tatsache daß mir Ihr wahres Aussehen völlig gleichgültig ist. Offen gesagt, traue ich Ihnen überhaupt nicht und werde Ihnen meinen Geist nur in dem Maße öffnen, wie Sie mir den Ihren erschließen.«
    »Ah – hier spricht die Tapferkeit des Unwissenden. Ihnen ist offenbar nicht bekannt, Gannel, daß ich Sie jederzeit töten kann und daß sich meine Geduld sehr schnell erschöpft.«
    »Ich kann Ihnen darauf nur erwidern, daß Sie sich nicht zu sicher fühlen sollten«, sagte Gannel nicht minder drohend. »Wollen Sie wissen, warum ich so überzeugt bin, daß Sie auf meinen Vorschlag einer gegenseitigen geistigen Erforschung nicht eingehen werden?«
    »Natürlich.«
    »Weil ich vermute, daß Sie mit Star A von der Galaktischen Patrouille identisch sind oder sich zumindest mit ihm verbündet haben.« Fossten ließ sich nicht anmerken, ob ihn diese erstaunliche Anschuldigung überraschte. »Es ist mir noch nicht gelungen, meine Ansichten durch Beweise zu belegen, aber Sie können versichert sein, daß Sie es nicht überleben werden, wenn sie sich bestätigen sollten.«
    »Sie amüsieren mich«, erwiderte der Premierminister ironisch. »Sie wissen, daß Ihre Beschuldigungen absurd sind. Wie ich die Dinge sehe, muß die Tatsache unseres gegenseitigen Mißtrauens jedoch nicht unbedingt ein Hindernis für eine fruchtbare Zusammenarbeit zum Wohle Boskones sein. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, daß Sie der stärkste Thrallier sind, der jemals diesen Thron bestiegen hat und daß es eine Schande wäre, Sie unnötig zu opfern, zumal Sie wahrscheinlich die

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