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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ist, ist zwar für jeden Mann beleidigend und widerwärtig, läßt sich aber notfalls noch ertragen. Ich sehe mich jedoch außerstande, mich der Forderung zu beugen, die letzten privaten Bereiche meines Ichs preiszugeben. Ich werde mich notfalls aus dem Kreis dieser Berater zurückziehen und wieder als gewöhnlicher Offizier Dienst tun, aber ich kann und werde es nicht zulassen, daß Sie auch noch den letzten Funken meiner Selbstachtung auslöschen.«
    »Sie wollen sich zurückziehen? Glauben Sie wirklich, daß ich Sie so leicht davonkommen ließe, Sie Narr?« höhnte Alcon. »Wenn ich mich nicht des Vergnügens berauben wollte, Sie langsam zu Tode zu foltern, würde ich Sie auf der Stelle erschießen!«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Gannel leise. »Wenn Sie sich Ihrer Sache so sicher wären, würden Sie jetzt handeln und nicht nur darüber reden.« Er salutierte vorschriftsmäßig, machte eine Kehrtwendung und verließ den Raum.
    Wie dem Leser dieser Chronik bereits bekannt ist, kam dem Premierminister eine größere Bedeutung zu, als es nach außen hin den Anschein hatte. Es war nicht Alcon, der auf Thrale zu bestimmen hatte, sondern allein Fossten – obwohl er sich des Tyrannen so geschickt bediente, daß dieser keine Ahnung von seiner beschränkten Funktion hatte.
    Als Major Gannel gegangen war, versuchte der Premierminister die Situation zu analysieren. Dieser Offizier war klug – zu klug. Er war zu geschickt und wußte zuviel. Das Anlegen des Gedankenschirms war ein überraschender Schachzug gewesen. Der Geist, der sich dahinter verbarg, mochte stärker sein, als es den Anschein hatte; Major Gannel schien über Fähigkeiten zu verfügen, die einem Thrallier normalerweise nicht zustanden. Sein offener Widerstand gegen den Tyrannen von Thrale hatte einen falschen Unterton. Und für einen Bluff war die Sache viel zu geschickt. Wenn er nicht bluffte, von wem wurde Gannel dann gestützt? Wie war es möglich, daß dieser Mann ohne das Wissen des Premierministers eine solche Macht erlangt hatte?
    Wenn Major Gannel in Ordnung war, um so besser. Boskone brauchte Männer wie ihn. Doch im anderen Fall ... Über diesen Punkt mußte er sich so schnell wie möglich Klarheit verschaffen, und so folgte er seinem Untergebenen, klopfte an Gannels Tür und wurde eingelassen. Nach einigen bedeutungslosen Vorbemerkungen fragte Fossten scharf: »Wann haben Sie den Inneren Kreis verlassen?«
    »Warum wollen Sie das wissen?« stellte Kinnison die Gegenfrage. Er wußte nicht, worauf der Premierminister hinaus wollte. Auf keinen Fall wollte er dem anderen eine Blöße geben.
    Und das tat er auch nicht. Im Verlauf des langen Gesprächs gelang es Fossten nicht, sich Klarheit über seinen Verdacht zu verschaffen; und er war sehr schweigsam und nachdenklich, als er Gannels Quartier verließ. Er begab sich direkt in das große Archiv und ließ sich dort das Dossier über den Major aushändigen, das er in sein Privatlabor schaffte und dort einer eingehenden Analyse unterzog.
    Die Fotografien stimmten, ebenso wie die Fingerabdrücke, die Farbe und das Alter der Tinte. Es paßte alles. Warum auch nicht? Tinte, Papier, Fotopapier entsprachen genau den Vorschriften. In den Unterlagen hatte man weder radiert noch irgendwelche Veränderungen vorgenommen. Das Alter der Unterlagen entsprach den tatsächlich vergangenen Zeiträumen. Kinnison hatte gewußt, daß diese Kontrolle eines Tages kommen mußte, und wo die Fachleute der Patrouille versagt hatten, schlief Mentor von Arisia nicht.
    Obwohl der Fund seinen Erwartungen entsprach, verstärkte sich der Verdacht des Premierministers noch mehr. Es gab also zwei Gehirne auf Thrale, in die er nicht einzudringen vermochte. Bei Alcon kannte er den Grund. Konnte es sein, daß Gannel ein Naturtalent war ...? Und wer hatte, wenn das nicht der Fall war, die Behandlung vorgenommen?
    Es gab drei Möglichkeiten. Erstens konnte es sich um einen Eddorier handeln, um ein Mitglied des Inneren Kreises, das gegen ihn arbeitete. Aber das war eigentlich unwahrscheinlich, denn seine Arbeit war zu wichtig. Der Erste Herrscher konnte ein solches Vorgehen nicht zulassen. Zweitens mochte der Arisier dahinterstecken, der sich ihm schon so oft in den Weg gestellt hatte. Das war schon wahrscheinlicher. Drittens hatte er es hier vielleicht mit Star A zu tun, dem geheimnisvollen Lens-Träger. Das mußte es sein!
    Doch ihm fehlten Tatsachen ... Der Ort und die Zeit der entscheidenden Auseinandersetzung wurde allerdings von

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