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Das zweite Leben

Das zweite Leben

Titel: Das zweite Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Hospital umzusehen. Es kam viel auf ihn zu, und je besser er Bescheid wußte, desto eher würde er in der Lage sein, die Probleme zu meistern.
     
7.
     
    Während der folgenden Monate sorgte Ross dafür, daß die Roboter beschäftigt waren. Die meisten Instandhaltungs- und Reinigungsroboter beseitigten die Schäden in den oberen Etagen und reparierten die wichtigsten Systeme. Für die anderen dachte er sich immer wieder neue Beschäftigungen aus. Ross selbst arbeitete bis zur Erschöpfung an den Plänen, die Oberfläche zu erkunden, daß er keine Zeit fand, sich quälende Gedanken zu machen. Nach und nach trafen die angeforderten Analysen ein. Auch die Listen der Roboter und der Vorräte im Hospital lagen ihm vor. Wie er erwartet hatte, befanden sich alle technischen Einrichtungen in gutem Zustand, doch die Blutreserven und andere Medikamente waren verdorben. Kein Problem stellte die Energieversorgung auf atomarer Basis dar. Nahrungsvorräte gab es auf jeder Etage genügend, nur das Trinkwasser würde früher oder später knapp werden. Allerdings ließ sich neues mit entsprechender Ausrüstung aus dem Meerwasser gewinnen. Die Erde war unter der dünnen Aschedecke reich an Mineralien, doch biologisch tot.
    Ein unter den Trümmern der ersten Etage gefundenes Tagebuch enthielt weitere Einzelheiten über die Katastrophe. Während der ersten drei Tage des Krieges waren mehr Kernwaffen auf der Erde explodiert, als überhaupt in den Arsenalen der gegnerischen Mächte vermutet worden waren. Nach einem Monat lebte nichts mehr. Zuerst starben die höheren Tiere, dann die Insekten und schließlich alle Pflanzen. Die Raketen wurden nach einem vorgegebenen Programm gestartet, denn es gab keine Menschen mehr, die Befehle erteilen konnten. Es wurde auch ersichtlich, daß bis zum bitteren Ende, als alle Rohstoffe erschöpft waren, neue Bomben von automatischen Anlagen gebaut worden waren. Und so war die Strahlung so stark, daß die Radioaktivität in die Erde eindrang und auch die letzten Mikroorganismen umbrachte.
    Anfangs hatte es in den nicht unmittelbar von den Explosionen betroffenen Gebieten äußerlich wenig Veränderungen gegeben. Die Bäume ragten sterbend in den dunklen Himmel. An den Küsten wurden tote Fische angeschwemmt. Viele Bomben waren im Ozean explodiert, von den Tausenden von Atom-Unterseebooten ganz zu schweigen. Die toten Tiere verwesten nicht, weil es keine Mikroben mehr gab, die ihre Körper zersetzten. Sie zerfielen einfach nach einer Weile, und ihre Reste wurden vom Wind davongetrieben. Nachts glühte der Himmel. Die tote Vegetation verbrannte nach und nach, bis nur noch Asche das Land bedeckte, nachdem verheerende Feuerstürme getobt hatten.
    Die Tagebucheintragungen bestätigten das Bild, das Ross sich gemacht hatte. Aber sie gaben auch Denkanstöße. Ross selbst hatte gesehen, daß die Asche über dem Meer weniger dicht als über dem Festland war. Außerdem war sie schwerer als Luft und würde sich nach und nach auf der Oberfläche festsetzen, wobei der Regen den Prozeß wesentlich beschleunigte. Wenn sie trocken war, würde der Wind die Asche wieder in die Luft treiben, bis sie im Lauf der Jahrhunderte vollständig vom Meer aufgenommen war, denn das Wasser gab sie nicht wieder frei. Das aber hieß, daß es eines fernen Tages wieder saubere Luft und einen klaren Himmel über der toten Erde geben würde.
    Aber keine Pflanzen, die neuen Sauerstoff produzierten, und keine Tiere, die ihn atmen konnten, dachte Ross bitter. Er wandte sich wieder konkreteren Problemen zu, Dingen, die er unter seine Kontrolle bringen konnte, und je eher das geschah, desto besser.
    Es gab insgesamt 372 Roboter im Hospital, drei große Ersatzteillager mit Werkstätten und eine Menge technisches Gerät. Für das, was Ross vorhatte, reichte es allerdings bei weitem nicht. Deshalb besprach er sein Problem mit 5B.
    »Ich bin der einzige Mensch in einem Hospital, dessen Robotpersonal dafür programmiert wurde, Tausende von Patienten zu betreuen«, begann er, wobei er versuchte, sich für die Schwester klar genug auszudrücken. »Daraus folgt, daß außer dir und einigen Reinigungsrobotern kein Roboter eine sinnvolle Arbeit haben wird. Dies wiederum bedeutet, daß sie überflüssig sind und sich, wie wir inzwischen wissen, unglücklich fühlen. Wenn ich meine Pläne mit eurer Hilfe verwirklichen kann, wird jeder Arbeit haben. Allerdings wird er sich einige Modifikationen und Umbauten an seinem Körper gefallen lassen müssen. Zuerst

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