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Das zweite Leben

Das zweite Leben

Titel: Das zweite Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Räume waren leer und dunkel. Aber es mußte doch jemand geben, der sie benutzte und reinigte. Kein Staubkörnchen war zu sehen, keine Abfälle, die darauf hindeuteten, daß sich hier vor kurzem noch jemand aufgehalten hatte. Das alles war unheimlich.
    »Kommt heraus!« schrie er so laut er konnte. »Wo immer ihr steckt! Ich habe genug von eurem verdammten Spiel!«
    Und sie kamen.
    Sie – das waren lange, zylinderförmige Objekte auf vier mit Gummireifen überzogenen Rädern und mit mindestens zehn Metallarmen und einer Reihe anderer Extremitäten. Ross sah sie auf sich zurollen und wußte, was er in seinen Alpträumen gesehen hatte. Es waren mehrere Dutzend Roboter, die aus dem Gang zu seiner Linken hervorquollen. Ihre Körper glänzten im hellen Licht. Die Linsen auf dem ihm zugewandten Ende der Zylinder richteten sich auf ihn. Es waren zwei, und als die Roboter einen gewissen Abstand zu Ross erreicht hatten, begann die obere Linse zu rotieren. Kein Laut war zu hören. Es war, als ob sich eine Gespensterarmee heranschöbe. Ross wollte wegrennen, aber die Beine versagten ihm den Dienst. Er zitterte und schwitzte, bis er die Stimme hinter sich hörte.
    »Unsere Anweisung lautete, daß wir uns zurückhalten sollten, bis Sie einige Zeit unten verbracht haben würden. Andernfalls könnten Sie schwere psychische Schäden erleiden. Ihre Aufforderung hat diese Instruktion außer Kraft gesetzt.«
    Ross drehte sich langsam um. Das Ding hinter ihm glich einem auf drei Räder montierten Riesenei mit zwei riesigen Augenlinsen. Eine bedeckte einen großen Teil des ovalen Körpers, die andere drehte sich wie bei den anderen Robotern. Es waren keine Arme zu sehen, doch mehrere Klappen ließen Ross vermuten, daß der Robot bei Bedarf alle möglichen Extremitäten ausfahren konnte. An eine der Radaufhängungen war ein großer Lautsprecher montiert, von dem ein Kabel zum Hauptkörper führte. Eines der Räder gab ein an menschliches Seufzen erinnerndes Geräusch von sich. Wieder wollte Ross davonlaufen, doch hinter dem Riesenei tauchten weitere Zylinder auf. Ross wurde regelrecht eingekreist. Erst einen Meter vor ihm kamen die Roboter zum Stillstand.
    Ross’ Gedanken überschlugen sich. Es dauerte Minuten, bis er einen zusammenhängenden Satz herausbrachte.
    »Was … was soll das alles?«
    Die Zylinder begannen zu ticken. Dann hörte Ross wieder die ruhige, weiblich klingende Stimme des Eiförmigen. »Diese Frage übersteigt das Auffassungsvermögen eines elektronischen Gehirns. Falls Sie weitere Fragen stellen oder uns Instruktionen geben wollen, Sir, sollten Sie sich auf präzise Formulierungen beschränken und alle Emotionen ausschalten. Dies zu Ihrer Information.«
    Roboter! durchfuhr es Ross. Primitive Maschinen, die einfache Fragen beantworten und Befehle ausführen konnten, nichts weiter. Er fühlte, wie die Spannung von ihm abfiel. Einen Augenblick lang dachte er daran, ihnen zu befehlen, zu verschwinden oder zur Hölle zu gehen, doch das würde ebenfalls zu unklar für sie sein. Er überlegte einen Augenblick, dann sagte er: »Geht zurück an eure Arbeit und vergeßt, daß ich euch gerufen habe.«
    Augenblicklich rollten alle Maschinen davon.
    »Du nicht!« rief Ross und zeigte auf das Riesenei. »Warte. Deine Stimme kommt mir bekannt vor. Warst du letzte Nacht in meinem Zimmer?«
    »Ja, Sir.«
    »Und ich dachte schon, die Mutanten …« Ross verschluckte den Rest des Satzes. »Was hat es mit ihnen auf sich?«
    »Sie sind alle tot, Sir. Die letzten starben, bevor ich programmiert wurde.«
    Ross schüttelte den Kopf. Er hatte Mutanten erwartet und statt dessen Roboter gefunden. Er erinnerte sich daran, daß in seiner Jugendzeit fast jeder Haushalt Roboter besessen hatte, aber wie kamen sie in ein Hospital? Ross erkannte, daß er vorschnelle Schlüsse gezogen hatte und noch völlig ahnungslos war. Er nahm sich vor, keine weiteren Spekulationen anzustellen, bevor er nicht Dr. Pellews Arbeitszimmer aufgesucht hatte. Er gab dem Roboter eine entsprechende Anweisung. Die Maschine rollte vor ihm her und führte ihn durch mehrere kurze Korridore, eine weitere Rampe hinauf und dann in einen großen Trakt, der das Verwaltungszentrum der Abteilung sein mußte. Ross war zufrieden mit sich. Noch vor Minuten hatte er wie erstarrt vor den anrückenden Robotern gestanden, und nun unterhielt er sich mit einem von ihnen, als ob es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt gäbe.
    Ross stellte kurze und präzise Fragen nach den Räumen und

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