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Das zweite Vaterland

Das zweite Vaterland

Titel: Das zweite Vaterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Kamm zu erklimmen, erklärte Jack. Von dort aus würden wir mindestens eine weite Aussicht über das Land gehabt haben.
    – Nun, über den Landeinschnitt hier können wir mit dem Canot ja jede Minute hinwegkommen, antwortete der ältere Zermatt. Ist Ihr Bedauern denn wirklich berechtigt, lieber Wolston? Am jenseitigen Ufer sehe ich weiter nichts als Stein und Sand, an der Grenze des öden Gebietes, das sich vom Cap im Osten bis nach der Bucht hier ausdehnt. Auf unserer Seite dagegen giebt es grünes Laub, Bäume und Schatten und weiter hinaus das Gebiet, das wir von der See aus sehen konnten und dessen Ersorsthung keine Schwierigkeiten bieten kann. Nein, meiner Ansicht nach konnten wir keine bessere Wahl treffen.
    – Und wir stimmen dem auch zu, nicht wahr, Herr Wolston? sagte Betsie.
    – Ja, ich füge mich, Frau Zermatt, vorzüglich auch, da wir ja nach Belieben auf das rechte Ufer übersetzen können.
    – Ich möchte sogar behaupten, erklärte Frau Wolston, daß wir uns hier so wohl fühlen…
    – Daß Sie gar nicht wieder von hier fortgehen möchten, fiel Jack ein. Gut also! Abgemacht! Wir geben Felsenheim und Falkenhorst auf. überhaupt das ganze Gelobte Land, und gründen an der Mündung dieses prächtigen Flusses die zukünftige Hauptstadt der Neuen Schweiz!
    – Aha, Jack ist schon im Durchgehen! bemerkte Ernst.
     

    Niemand sprach ein Wort… (S. 134.)
     
    Doch abgesehen von seinen Spässen, ist es nicht zu bestreiten, daß die Wichtigkeit dieses Wasserlaufes und die Tiefe der Bucht an seiner Mündung für die Anlage einer Colonie mehr Vortheile bieten, als die Mündung unseres Schakalbaches. Zunächst freilich gilt es, die Gegend hier in hinreichender Ausdehnung zu besichtigen und nachzuweisen, daß sie nicht von mancherlei gefährlichen Raubthieren bevölkert ist…
     

    Es war aber auch ein herrlicher Abend. (S. 144.)
     
    – Das heißt: als Weiser sprechen, sagte Annah Wolston.
    – Wie wir das von Ernst gewöhnt sind, ließ sich sein Bruder vernehmen.
    – Jedenfalls, setzte der ältere Zermatt hinzu, wird es keinem von uns, so schön und reich das Land hier auch sein mag, einfallen, das Gelobte Land aufzugeben.
    – Gewiß nicht, bestätigte Frau Zermatt, ein solcher Verzicht würde mir das Herz brechen.
    – Ich verstehe Sie, meine liebe Betsie, sagte darauf Frau Wolston, und was mich betrifft, würde ich mich niemals entschließen können, Sie zu verlassen, um hier zu wohnen.
    – Nun, nun, mischte sich Wolston selbst ein, davon ist auch gar nicht die Rede, sondern nur von einem Ausfluge, der nach dem Frühstück unternommen werden soll.«
    Da alle mit dieser Erklärung übereinstimmten, schlossen sie sich auch den letzten Vorschlage Wolston’s bereitwilligst an. Dessen Gattin, seine Tochter und Frau Zermatt hätten freilich lieber von der Theilnahme an dem voraussichtlich anstrengenden Ausfluge abgesehen.
    »Ich möchte Euch, sagte da der ältere Zermatt nach einiger Ueberlegung, doch nicht an dieser Stelle, nicht einmal für wenige Stunden allein wissen, und Du, Betsie, erinnerst Dich gewiß, daß ich mich niemals entschlossen habe, aus Felsenheim wegzugehen, ohne es der Obhut eines unserer Söhne anzuvertrauen. Was sollte in unserer Abwesenheit im Falle einer Gefahr aus Euch werden? Nein. ich könnte keinen Augenblick ruhig sein! Es wird sich ja nach Wunsch einrichten lassen, denn warum sollten wir, da der Fluß schiffbar erscheint, ihn nicht alle zusammen hinauf fahren?
    – Mit dem Canot? fragte Ernst.
    – Nein, mit der Pinasse, die ich auch nicht ohne Wächter hier zurücklassen möchte.
    – Ganz richtig, meinte Betsie, und wir sind dann alle drei bereit, Euch zu begleiten.
    – Wird denn die »Elisabeth« gegen die Strömung aufkommen können? fragte noch Frau Wolston.
    – Wir könnten uns eine uns günstige Strömung zu nutze machen, erklärte der ältere Zermatt, wenn wir den Wiedereintritt der Fluth abwarten. Die Ebbe muß bald eintreten und nach sechs Stunden hätten wir dann den Vortheil…
    – Ja, wäre es dann aber nicht schon zu spät, noch aufzubrechen? warf Frau Wolston ein.
    – Freilich, schon etwas sehr spät, gab der ältere Zermatt zu. Es erscheint mir deshalb rathsamer, heute hier zu bleiben, die Nacht an Bord zu verbringen und morgen gleich bei Tagesanbruch mit der neuen Fluth abzufahren.
    – Und was beginnen wir bis dahin? fragte der thatenlustige Jack.
    – Bis dahin, antwortete sein Vater, hätten wir genügend Zeit, die Bucht und ihre nächste Umgebung zu

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