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Das zweite Vaterland

Das zweite Vaterland

Titel: Das zweite Vaterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Baumwollanpflanzungen in der Nachbarschaft von Waldegg ein vortreffliches Aussehen zeigten. Dasselbe war der Fall mit dem zu einem richtigen Maisfelde verwandelten Moore, dessen Boden die Regenfälle nicht hatten fortwaschen können.
     

    An diesem Abende konnten die Gäste einen prächtigen Sonnenuntergang bewundern. (S. 192.)
     
    Auf der anderen Seite bedrohte, obwohl der Schwanensee einen hohen Wasserstand aufwies, der fast dem der Flüsse gleichkam, doch keine Ueberschwemmung die Felder in der Umgebung. Zahllose Wasservögel belebten den kleinen See, z. B. Reiher, Pelikane, Sumpfschnepfen, Spießenten, Wasserhühner und, die anmuthigsten von allen, Schwäne mit völlig schwarzem Gefieder, die paarweise dahinschwammen.
    Jack konnte hier nach Belieben einige von den Vögeln abschießen, die gewöhnlich auf der Mittagstafel der Farm von Waldegg erschienen. Er erlegte also einige Dutzend Enten und daneben, unter den Uferbäumen, noch ein tüchtiges Wasserschwein, das der Wagen mit nach Felsenheim befördern sollte.
    Was die Affenvölker betraf, konnte man um derenwillen beruhigt sein. Jetzt war keiner mehr zu sehen von den schadenbringenden Vierhändern, die so gewandt sind, Tannenzapfen als Wurfgeschosse zu benützen und die früher in den Wäldern der Nachbarschaft hausten, wo sie damals recht empfindlichen Schaden anrichteten. Seitdem man ihnen aber eins ordentlich aufs Fell gebrannt hatte, waren sie klug genug gewesen, Fersengeld zu geben.
    Nach Beendigung der ersten Arbeiten begann man auf den Feldern von Waldegg mit der Aussaat. Der höchst fruchtbare Boden brauchte weder gepflügt, noch mit dem Abraum, den die Meierei mehr als genug hätte liefern können, gedüngt zu werden; die von den jungen Eseln darüber hingezogene Egge reichte zu seiner Aufbereitung schon vollständig aus. Diese Saatarbeit beanspruchte jedoch die Betheiligung aller, selbst Annahs, und die Rückkehr nach der Wohnung in Felsenheim konnte erst am 6. September erfolgen.
    Zermatt und seine Gefährten hatten alle Ursache, Frau Wolston und Betsie wegen der Thätigkeit zu loben, die diese während ihrer Abwesenheit entwickelt hatten. Viehhof und Ställe befanden sich im besten Zustande; der Küchengarten war in Ordnung gebracht, gejätet und die Gemüse standen in schönster Linie eingepflanzt. Die beiden Hausfrauen hatten auch alle Wohnräume ausgewaschen, das Bettzeug gesömmert und ausgeklopft, kurz, alles gethan, was zu einer ordentlichen Wirthschaftsführung gehört.
    Langeweile hatten sie wahrlich nicht empfunden, doch verhehlten sie auch nicht den Wunsch, diese Besuche der Meiereien, woran sie nicht theilnehmen konnten, bald beendigt zu sehen.
    Daraufhin wurde beschlossen, daß in den nächsten Tagen nur noch ein einziger Ausflug nach den übrigen Anlagen unternommen werden sollte. Dieser sollte gemeinsam den Meiereien von Zuckertop und am Prospect-Hill gelten. Ihn bis zum Cap der Getäuschten Hoffnung auszudehnen, hätte gewiß acht Tage in Anspruch genommen und die Rückkehr bis Mitte September verzögert.
    »Die Einsiedelei Eberfurt, bemerkte dazu der ältere Zermatt, können wir bei unserem Zuge nach dem Innern der Insel mit aufsuchen. denn das Gelobte Land bietet ja keinen anderen Ausgang als durch den Engpaß der Cluse, der ohnehin in der Nähe jener Meierei liegt.
    – Ganz richtig. bestätigte Wolston. Sind dort aber nicht noch Culturarbeiten auszuführen, die unter einer Verzögerung leiden könnten?
    – Wir haben, lieber Wolston, antwortete der ältere Zermatt, mit solchen Zeit, bis die Heu-und die Getreideernte uns wieder dorthin ruft, und das wird unter mehreren Wochen nicht der Fall sein. Wir wollen also mit Zuckertop und dem Prospect-Hill die kleineren Ausflüge beschließen.«
    Dieser Vorschlag fand Zustimmung und gleichzeitig wurde ausgemacht, daß Annah ihren Vater nicht begleiten solle, da die Fahrt sich wohl über eine Woche ausdehnen könnte. Frau Wolston wäre diese Abwesenheit zu lang erschienen Ihre Tochter würde ihr auch in Felsenheim für verschiedene häusliche Arbeiten sehr nützlich sein können, wie bei der großen Wäsche und bei der Ausbesserung von Kleidungsstücken und Bettzeug. Harke und Jäthacke traten jetzt gegen Bügeleisen und Nähnadel zurück. Ohne von ihrer Besorgniß als Mutter zu reden, machte Frau Wolston diese Gründe so überzeugend geltend, daß Annah sich ihnen. wenn auch mit Bedauern, fügen mußte.
    Ernst fand diese Gründe begreiflicherweise nicht recht nach seinem Geschmacke und er

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