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Das zweite Vaterland

Das zweite Vaterland

Titel: Das zweite Vaterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Feldern, Ställen und Geflügelhöfen beschäftigen. In den zwei Monaten bis zur voraussichtlichen Ankunft der »Licorne« wird das gerade genug Arbeit geben.«
    Da das Verbleiben der Frau Zermatt und Frau Wolston in Felsenheim unerläßlich war, versprachen diese beiden auch, daß sie alles in der Wohnung und draußen, die Hausthiere, das Geflügel auf dem Gänseteiche und die Gemüseanpflanzung im Garten besorgen würden. Sie gestatteten sogar Annah, ihren Vater beim Besuche der Meiereien zu begleiten, und wenn das junge Mädchen darüber erfreut war, so war es Ernst nicht minder. Der Ausflug war auch mit keinerlei Anstrengung verknüpft, da der mit zwei Büffeln bespannte Wagen und die drei jungen Esel zur Beförderung durch das Gebiet des Gelobten Landes dienen sollten. Im Wagen sollten der ältere Zermatt, Ernst, Wolston und Annah Platz nehmen, während Jack, der ja immer gern die Rolle eines Kundschafters spielte, auf dem Onagre Leichtfuß, seinem Lieblingsreitthiere, voraustraben wollte. Schwankte er auch anfänglich zwischen dem Stier Brummer und dem Strauße Brausewind, so entschied er sich schließlich doch für den Onagre (Wildesel), und Brummer und Brausewind mußten sich schon dareinfinden, in Felsenheim zurückzubleiben.
    Am 25. August wurde in Falkenhorst zum erstenmale Halt gemacht, da sich hier eine Anzahl Hausthiere in einer Umfriedigung befanden. Es war schönes Wetter und von der Rettungsbucht her wehte ein leichter Wind bei einer noch recht mäßigen Luftwärme. Die Fahrt durch die schattige, längs des Ufers verlaufende Allee glich mehr einer angenehmen Spazierfahrt.
    Zu dieser Zeit des Jahres verspürten wieder Zermatt und seine Söhne den tiefen, wohlthuenden Eindruck, den die Rückkehr des Frühlings immer auf sie gemacht hatte, jene heilsame Einwirkung der Natur in den ersten herrlichen Tagen, die, wie das Haupt der Familie sich in einem Berichte über seine Erlebnisse ausdrückte: »wiederkehrte, wie ein seit Monaten abwesender Freund, der ihnen Vergnügen und Segen brachte«.
    Feldarbeiten blieben während des Aufenthaltes in Falkenhorst ausgeschlossen, da die zu besäenden Ackerstücke bei den entfernteren Meiereien lagen. Hier handelte es sich nur um die Besorgung und Verpflegung der Thiere, um die Herbeischaffung weiterer Futtervorräthe, sowie um einige unaufschiebliche Ausbesserungen an den Stallungen und um das Säubern und Ausschlämmen des kleinen Baches, der die hiesige Anlage mit Wasser versorgte.
    Die prächtigen Bäume des benachbarten Waldes hatten dem tollen Ansturme des Windes gut widerstanden und nur einzelne schwächere Aeste verloren. Dieses abgestorbene Holz wurde natürlich gesammelt und in den Holzställen der Einfriedigung untergebracht.
    Es zeigte sich auch, daß einer der riesigen Mangobäume vom Blitze getroffen worden war. Obwohl das dem, der die hohe Wohnung trug, nicht widerfahren war, kam Ernst doch der Gedanke, daß es rathsam sei, diesen durch einen Blitzableiter zu schützen, dessen Fangstange ein gutes Stück über den Wipfel hinausreichte und mittels eines Drahtes mit dem Erdboden verbunden wäre. Er nahm sich deshalb vor, über eine solche Anlage reiflich nachzudenken, denn im Sommer traten sehr häufig Gewitter auf, und das elektrische Fluidum hätte Falkenhorst doch ernstlich beschädigen können.
    Die Arbeiten hier nahmen drei volle Tage in Anspruch, so daß der ältere Zermatt erst am vierten nach Felsenheim zurückkehrte. Seine Gefährten und er brachen schon nach vierundzwanzig Stunden wieder von hier auf, und Wagen und Reitthiere schlugen nun die Richtung nach Waldegg ein.
    Die Strecke zwischen Felsenheim und dieser Meierei wurde im Laufe des Vormittags zurückgelegt. Gleich nach der Ankunft ging jedermann an die Arbeit. Hier befand sich die Schäferei mit Schafen und Ziegen, deren Zahl von Jahr zu Jahr zunahm, und daneben ein Hühnerhof mit Hunderten von Bewohnern.
    Der Futterboden, der die Vorräthe von der letzten Ernte her enthielt, erforderte einige Reparaturen. An der Wohnung zeigte sich nichts davon, daß sie unter dem schlechten Wetter gelitten hätte. Freilich war diese auch nicht mehr die Hütte aus biegsamem Rohr und dünnen geschmeidigen Ruthen, wie in der allerersten Zeit. Das jetzige Häuschen bestand aus Mauerwerk, außen mit einem Bewurf aus Sand und fettem Thon und im Innern mit einem Fußboden aus Gips, der jedes Eindringen von Feuchtigkeit verhinderte. Zermatt überzeugte sich anderseits zu seiner großen Befriedigung, daß die

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