Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dass du ewig denkst an mich

Titel: Dass du ewig denkst an mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
Fernsehkamera einschalten und auf diese
Weise nie einen Fehler machen und einen Fremden einlassen.«
»Laurie, Sie haben gestern gesagt, in dem Haus würde Ihnen
etwas Schreckliches zustoßen. Lassen Sie uns darüber reden.«
»Ich will nicht darüber reden, Doktor. Ich werde ohnehin
nicht mehr dort wohnen.«
»Also gut. Letzte Nacht waren Sie im Schlaf anscheinend
recht gesprächig.«
Das schien sie zu amüsieren. »Wirklich? Papa hat immer
gesagt, wenn ich irgend etwas nicht im Laufe des Tages
losgeworden wäre, würde ich ganz sicher in der Nacht zu Wort
kommen.«
»Die Schwester hat nicht sehr viel von dem verstanden, was
Sie gesagt haben, nur ›das Band, das bindet‹ hat sie gehört.
Erinnern Sie sich, was Sie geträumt haben, als Sie das sagten?«
Donnelly beobachtete, wie Lauries Lippen jegliche Farbe
verloren; die Augenlider sanken herunter, sie faltete die Hände,
und ihre Beine baumelten vom Stuhl. ›»Gesegnet sei das Band,
das bindet…‹« Die Kinderstimme sang klar und deutlich und
verstummte dann wieder.
»Debbie, das bist du, nicht wahr? Erzähl mir von dem Lied.
Wann hast du es gelernt?«
Sie fing wieder zu singen an. ›»Unsere Herzen in der Liebe
Christi…‹«
Und dann klappte sie abrupt den Mund zu.
»Verduften Sie und lassen Sie sie in Frieden, Mister!« befahl
eine Knabenstimme. »Wenn Sie’s unbedingt wissen müssen, im
Hühnerstall hat sie’s gelernt.«
92
    Brendon Moody suchte um neun Uhr früh Danny O’Tooles
Büro auf. Er war entschlossen, den Privatdetektiv diesmal
nüchtern zu erwischen.
    »Danny«, begann er, »ich will nicht um den heißen Brei
rumreden. Wahrscheinlich haben Sie schon gehört, daß Laurie
Kenyon wieder zu Hause ist.«
»Ja, das habe ich.«
     
»Hat irgend jemand mit Ihnen Verbindung aufgenommen
und verlangt, daß Sie sie wieder überwachen?«
    Danny verdrehte die Augen. »Brendon, Sie wissen ganz
genau, daß die Beziehung zwischen einem Klienten und einem
Privatdetektiv ebenso geheiligt wie die Beichte ist.«
    Brendon ließ seine Faust auf den Tisch krachen. »Nicht in
diesem Fall. Und ganz bestimmt nicht in einem Fall, wo
jemand dank der Aktivitäten eines Detektivs in Gefahr gerät.«
    Dannys gerötetes Gesicht wurde bleich. »Was soll das
heißen?«
»Es soll heißen, daß jemand der Lauries Zeitplan kannte,
ganz gezielt versucht hat, ihr angst zu machen, indem er einen
abgeschnittenen Hühnerkopf an eine Stelle legte, wo sie darauf
stoßen mußte. Das bedeutet, daß ich ganz sicher bin, daß Sie
nicht von einer Versicherungsgesellschaft angeheuert worden
sind. Und daß Allan Grants Witwe es war, glaube ich auch
nicht.
Danny, ich habe drei Fragen an Sie, und ich möchte klare
Antworten darauf. Erstens, wer hat Sie bezahlt, und wie hat
man Sie bezahlt? Zweitens, wohin haben Sie Ihre Berichte über
die Kenyon-Schwestern geschickt? Drittens, wo sind die
Kopien dieser Informationen?«
Die beiden Männer funkelten einander einen Augenblick
lang an. Dann stand Danny auf, zog einen Schlüssel aus der
Tasche, schloß den Aktenschrank auf und durchwühlte die
Ordner. Schließlich zog er einen heraus und reichte ihn
Brendon. »Da stehen sämtliche Antworten«, erklärte er. »Der
Anruf kam von einer Frau, die sich als Jane Graves vorstellte
und sagte, sie vertrete jemanden, der möglicherweise wegen
des Unfalls der Kenyons belangt werden könnte. Sie wollte,
daß ich Ermittlungen über die Schwestern anstellte. Wie ich
Ihnen schon sagte, begann das gleich nach dem Begräbnis der
Eltern und dauerte an, bis Laurie Kenyon wegen Mordes an
Allan Grant verhaftet wurde. Ich habe die Berichte samt
Rechnung an ein Postfach in New York City geschickt. Die
Honoraranzahlung und alle weiteren Rechnungen wurden per
Scheck auf eine Bank in Chicago bezahlt.«
»Per Scheck«, schnaubte Brendon. »Ein Postfach. Und das
ist Ihnen nicht verdächtig vorgekommen?«
»Wenn man in Ehescheidungsgeschichten tätig ist, so wie
ich, kommt es oft vor, daß die Leute, die einen anheuern, sehr
auf ihr Inkognito bedacht sind«, erwiderte Danny. »Sie können
sich auf meinem Xerox-Gerät eine Kopie dieser Akte machen.
Und vergessen Sie ja nicht, von mir haben Sie sie nicht
bekommen.«
    Am Tag darauf suchte Brendon die neue Wohnung der
Kenyons auf. Sarah war mit Sophie beim Einräumen; Laurie
war nach New York gefahren. »Sie ist selbst gefahren. Sie war
ganz erpicht darauf. Ist das nicht großartig?«
    »Hat sie denn keine Angst?«
»Sie

Weitere Kostenlose Bücher