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Dass du ewig denkst an mich

Titel: Dass du ewig denkst an mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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einmal halb voll. Aber das hat sie nicht
abgehalten, immer wieder welche anzuschleppen. Nur ein
Vorwand, um hier rumzuschnüffeln, da bin ich ganz sicher.
Wetten, daß der Reverend Lauries Geschichte in einem seiner
Programme bringt?«
    »Sophie, Sie sind eine sehr kluge Frau«, sagte Brendon leise.
»Möglicherweise haben Sie den Nagel auf den Kopf
getroffen.«
    Sarah bat Brendon, den Inhalt ihres Schreibtisches
einzupacken, darunter auch Lauries Akten aus der mittleren
Schublade. »Ich brauche sie in der gleichen Reihenfolge«,
schärfte sie ihm ein. »Ich blättere sie immer durch und hoffe,
daß mich irgend etwas plötzlich anspringt.«
    Brendon stellte fest, daß auf der obersten Mappe ›Huhn‹
stand. »Was ist denn das?«
»Ich sagte Ihnen doch, daß auf dem Foto von Laurie, das Dr.
Donnelly zusammensetzen und vergrößern ließ, im
Hintergrund ein Hühnerstall war und daß irgend etwas an
diesem Bild Laurie total verschreckt hat.«
Moody nickte. »Ja, daran erinnere ich mich.«
»Mich beschäftigt das schon eine ganze Weile, und jetzt ist
mir auch klargeworden, warum. Letzten Winter konsultierte
Laurie Dr. Carpenter, einen Psychiater aus Ridgewood. Ein
paar Tage vor Allan Grants Tod verließ sie Carpenters Praxis
und geriet unter Schock. Wie es scheint, wurde er dadurch
ausgelöst, daß sie im Vorraum der Praxis auf einen Hühnerkopf
trat.«
Moody legte den Kopf etwas zur Seite, so wie ein Jagdhund,
der Witterung aufnimmt. »Sarah, wollen Sie damit sagen, daß
der abgeschnittene Kopf eines Huhns zufällig im Eingang zur
Praxis eines Psychiaters lag?«
»Dr. Carpenter hatte einen stark geistesgestörten Mann
behandelt, der immer wieder unangemeldet auftauchte und von
dem die Polizei annahm, er hätte etwas mit einem Voodookult
zu tun. Brendon, mir oder Dr. Carpenter ist es damals
überhaupt nicht in den Sinn gekommen, daß das in irgendeiner
Weise mit Laurie in Verbindung stehen könnte. Aber jetzt
fange ich an, mir Gedanken zu machen.«
»Ich weiß nicht, was ich davon halten soll«, erklärte er.
»Aber ich weiß, daß es da eine Frau gibt, die Danny O’Toole
über Sie und Ihre Aktivitäten hat berichten lassen. Danny
wußte, daß Laurie einen Psychiater in Ridgewood konsultierte,
das hat er mir gegenüber erwähnt. Und das bedeutet, daß seine
Auftraggeberin, wer auch immer das war, es ebenfalls wußte.«
»Brendon, ist es möglich, daß jemand, der wußte, welche
Auswirkung das auf Laurie haben würde, den Hühnerkopf dort
absichtlich hingelegt hat?«
»Das weiß ich nicht. Aber eines will ich Ihnen sagen: Ich
habe es tief in meinen Knochen gespürt, daß Danny nicht von
einer Versicherungsgesellschaft bezahlt wurde. Danny dachte,
seine Klientin wäre Allan Grants Frau, aber ich habe das nie
geglaubt.«
Brendon sah, daß Sarah vor Müdigkeit und Aufregung
zitterte. »Beruhigen Sie sich«, sagte er. »Ich werde morgen bei
Danny O’Toole vorbeisehen, und - das verspreche ich Ihnen,
Sarah - ehe ich mit ihm fertig bin, werden wir beide wissen,
wer diesen Bericht über Sie und Laurie in Auftrag gegeben
hat.«
91
    Auf der Fahrt zurück in die Klinik war Laurie sehr still
gewesen. Die Nachtschwester meldete Justin am
darauffolgenden Morgen, daß sie unruhig geschlafen und im
Schlaf laut geredet hätte.
    »Haben Sie etwas verstehen können?« wollte Justin wissen.
»Nur einzelne Worte. Ich bin ein paarmal hineingegangen.
Sie murmelte die ganze Zeit etwas von einem Band, das
bindet.«
»Einem Band, das bindet?« Justin runzelte die Stirn.
»Warten Sie. Das stammt aus einem Kirchenlied.« Er summte
ein paar Takte. »Ja, das ist es. ›Gesegnet sei das Band, das
bindet…‹«
Als Laurie später zur Therapiesitzung kam, wirkte sie ruhig,
aber müde. »Doktor, Sarah hat gerade angerufen. Sie kommt
erst heute nachmittag. Wissen Sie, warum? Wir ziehen heute in
die Wohnung um. Ist das nicht großartig?«
»He, das ging aber schnell.« Klug von Sarah, dachte Justin.
Dieses Haus enthält zu viele Erinnerungen. Er war immer noch
nicht sicher, was gestern in Laurie einen so drastischen
Sinneswandel ausgelöst hatte. Es war passiert, als die Hawkins
ins Haus gekommen waren. Aber sie waren nicht einmal eine
Minute geblieben. Lag es daran, daß sie Fremde waren und
deshalb für Laurie eine Bedrohung darstellten?
»Was mir an der Wohnung gefällt, ist, daß es am Tor einen
Sicherheitswächter gibt«, sagte Laurie. »Wenn jemand klingelt,
dann kann man eine

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