Date mit meinen Ichs
Er hat das Bestreben, seine zentralen Sehnsüchte zu realisieren. Wie gefällt Ihnen der Gedanke, ob dies vielleicht der Sinn des Lebens ist?
Lassen Sie uns jetzt die unterschiedlichen Instanzen ansehen, um uns darüber klar zu werden, mit welch faszinierenden Werkzeugen wir von Natur aus ausgestattet worden sind.
Bei meinen folgenden Ausführungen stütze ich mich auf ein Modell, das zu den Grundlagen meiner Arbeit gehört, weil es sich immer wieder als sehr effektiv erweist, die Transaktionsanalyse . Im Coaching gehört es zur Standardausrüstung und wird von unseren Klienten sehr geschätzt, weil es im privaten und beruflichen Bereich so wirksam einzusetzen ist.
Schon das Wort „Modell“ bringt zum Ausdruck, dass es sich bei der Transaktionsanalyse um ein Konstrukt handelt. Modelle werden u. a. entwickelt, um die unendliche Komplexität eines Bereiches zu reduzieren mit dem Ziel, das Verständnis zu fördern und eine praktische Anwendbarkeit herzustellen.
Vater des Modells, mit dem wir uns nun näher beschäftigen, ist der amerikanische Psychiater Dr. Eric Berne (1910–1970). Um unser Denken und Fühlen besser einordnen und greifen zu können, definierte er „ Die drei Ich-Zustände .“
UNSERE PERSÖNLICHKEITSSTRUKTUR
„Man lebt nicht, wenn man nicht für etwas lebt.“
Robert Walser
Beginnen wir mit dem Kindheits-Ich, weil es uns sozusagen mit in die Wiege gelegt wird. Es unterteilt sich in das Natürliche Kindheits-Ich und das Angepasste Kindheits-Ich. Was wir alle von Anfang an mitbringen, wir können dies als „ genetische Primärfähigkeiten “ bezeichnen, ist die Gabe, emotionale Empfindungen, wie Liebe, Vertrauen, Zutrauen, Hoffnung, Geduld und Zweifel zu empfangen und zu geben. Was wir weiter in uns tragen, sind unsere Fähigkeiten, Begabungen, unsere Fantasien, Sehnsüchte, Träume, das Bedürfnis nach Lusterfüllung und Sexualität. All diese Dinge sind in Anlehnung an das Modell der Transaktionsanalyse im Natürlichen Kindheits-Ich lokalisiert. Mit anderen Worten: Keiner weiß besser Bescheid über das, was Sie im wahrsten Sinne des Wortes wirklich erfüllt, als Ihr Natürliches Kindheits-Ich. Wir sollten unser Natürliches Kindheits-Ich nicht nur entdecken, wir sollten auch lernen, es zu zügeln und zu disziplinieren. Das Natürliche Kindheits-Ich ist eine sprudelnde Quelle von Ideen und Emotionen und neigt dazu, alles gleichzeitig machen zu wollen.
Das Natürliche Kindheits-Ich kann so gut wie nicht strategisch denken. Es ist pure Emotion. Hätten wir in unserem Denkapparat nur das Kindheits-Ich an Bord, hätten wir Menschen vermutlich große Probleme. Unser Leben würde sich sehr chaotisch entwickeln. Wir würden tausend Dinge gleichzeitig beginnen, nichts beenden, hätten wenig Sinn für Ordnung und Disziplin, würden uns in einem emotionalen Wirrwarr befinden und sehr darunter leiden, nichts richtig geregelt zu bekommen.
Parallel zu unserem Natürlichen Kindheits-Ich entwickelt sich mehr und mehr das Angepasste Kindheits-Ich . Wir lernen unsere eigenen impulsiven Bedürfnisse zurückzuhalten und einzuschränken. Wir bekommen ein Verständnis von Kontrolle, Verboten und Geboten und ein Gespür dafür, welche Nachteile es hat, nicht zu gehorchen.
Wir lernen vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden und müssen uns die Fähigkeit aneignen, damit umgehen zu können. Wir lernen, dass wir nicht immer nur agieren können, sondern dass wir uns im Leben oftmals auch unterordnen müssen. Mit Hilfe des Erwachsenen-Ichs, auf das ich im Folgenden eingehe, kann das Angepasste Kindheits-Ich ein ausgewogenes Gefühl dafür bekommen, dass für ein soziales Zusammenleben eine bestimmte Anpassungsfähigkeit vorhanden sein sollte. Setzt das Elternhaus bei der Erziehung seines Kindes den Fokus auf das Angepasste Kindheits-Ich, kann man sich vorstellen, dass das Kind wahrscheinlich über eine hohe Anpassungsfähigkeit verfügt, was dem Sozialisierungsprozess entgegenkommt. Es wird jedoch seine wahren Bedürfnisse eher verbergen, sich selbst klein halten und bescheiden auftreten – eher reagieren als agieren.
Für die Realisierung der vielfältigen Ideen des Natürlichen Kindheits-Ichs und um das Maß der jeweils erforderlichen Anpassung (Angepasstes Kindheits-Ich) zu bestimmen, kommt uns unser zweiter Ich-Zustand zu Hilfe, das Erwachsenen-Ich . Es unterscheidet sich vom Kindheits-Ich in erster Linie dadurch, dass es die Fähigkeit besitzt, die Dinge des Lebens aus rein rationaler Sicht zu
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