Dauergeil
Wort.
„Haben Sie noch einen Platz frei, am besten sofort?“
„Natürlich, kommen Sie rein. Für Sie beide?“
„Nein, für sie.“ Tina deutete mit dem Kopf in Lauras Richtung. Tina machte einen halben Schritt zur Seite, damit Laura gut sichtbar vor dem Frisör stand. Der nette Mann kam tänzelnd hinter der Theke hervor, deutete mit ausgestreckter Hand auf einen Frisörstuhl.
„Nehmen Sie Platz. Was soll ich mit Ihnen machen?“
Laura setzte sich, der Frisör hängte ihr mit einer eleganten Drehung einen bunten Umhang um und machte insgesamt einen schwulen Eindruck.
„Ein paar farbige Akzente könnte ich mir vorstellen“, sagte Laura blies eine Ponysträhne wieder zurück, die über ihr Auge rutschen wollte.
Er war ziemlich flink mit Schneiden und Färben. Nach dem Auswaschen fragte er, ob es noch eine Haarkur sein dürfe. Der Frisör nahm eine Handvoll Pflegemittel und verteilte es in massierenden Bewegungen auf ihrem Kopf. Laura genoss die Fingerbewegungen, sodass sie eine ordentliche Gänsehaut unter dem Abdeckcape bekam. Gut, dass dies niemand sah. Sie wäre gewiss rot geworden, hätte jemand ihre Reaktion bemerkt. Wie ein erotischer Schauer überlief es sie, von den Haarspitzen bis zu den Oberschenkeln, und am Ende hatte sie ein kribbelndes Gefühl zwischen den Beinen.
Als er fertig war, zupfte er noch ein wenig an der neuen Frisur und nebelte etwas Haarspray darüber. Er hielt einen Spiegel hinter ihren Kopf, damit sie die neue Haartracht bewundern konnte. Langsam nickte sie, es gefiel ihr, neu gestylt zu sein. Tina hatte Recht gehabt, so eine Veränderung tat gut.
Sie klapperten noch einige Läden ab und Laura kleidete sich neu ein. Tina war schon wegen ihrem imposanten Auftreten und dem Reiz der südländischen Damen Lauras Vorbild. Zwar war Laura keine feurige Italienerin, aber sie wollte es schaffen, ihren eigenen aufreizenden Stil zu erreichen. In einem Dessousladen hielt ihr Tina einen wunderschönen BH vors Gesicht.
„Damit dein Busen schön zur Geltung kommt. Die Männer stehen nicht auf Naturbrüste, die herunterhängen.“
Tina lachte leise und knuffte Laura freundschaftlich auf den Oberarm. Es stand ihr wirklich gut, das hätte sie nicht gedacht, gemeinsam betrachteten sie diesen ungewohnten Anblick im Spiegel. Nun drückte Laura dabei noch mehr ihren Busen nach vorne und zog ihren Bauch ein. Das sah schon ganz anders aus. Was neue Klamotten bewirken konnten. Es fehlten noch die Schuhe, dann wäre der Tag perfekt.
„Aber bitte keine hohen, auf denen kann ich nicht laufen.“
„Na, es gibt doch auch schöne flache Schuhe, sie müssen nicht hoch sein, sie sollen einfach zu dir passen.“
Sie durchliefen die Reihen des nahe gelegenen Schuhgeschäfts und Laura steuerte direkt auf die flachen Schuhe zu, die ihr standen. Sie nannten sich Ballerinas, klärte Tina sie auf. Die Schuhe passten ausgezeichnet zu Lauras neuem Outfit.
„Gefalle ich dir so?“, fragte sie und drehte sich noch einmal herum.
„Du musst nicht mir gefallen, sondern den Männern, aber das ist mit Sicherheit der richtige Einstieg. Du siehst sehr elegant aus. Beinahe majestätisch.“ Tina deutete eine huldvolle Verbeugung an.
Laura lachte über diese Gebärden, zog die Schuhe wieder aus und ging damit zur Kasse.
Wieder auf dem langen Fliesenkorridor des Einkaufscenters hatte Laura eine Ecke entdeckt, in der große Mülltonnen standen. Sie schleuderte die Tüten mit den alten Klamotten hinein. Der Deckel senkte sich und vergrub ihr vorheriges Aussehen.
Auf dem Weg zurück betrachtete sich Laura in den Schaufensterscheiben, wie die Dame aus der Du-darfst-Werbung. Leichtfüßig schwebte sie an den großen Fensterscheiben vorbei, die nun eine ganz andere Laura spiegelten. Sie lächelte und bemerkte nicht, dass ihr ein junger Mann entgegen kam. Im letzten Moment sah sie den schnellen Schatten aus den Augenwinkeln heraus, fast hätte es einen Zusammenstoß gegeben.
„Tschuldigung“, murmelte Laura erschreckt. Der junge Mann schaute ihr nach und pfiff hinter ihr her. Lange hatte Laura so etwas nicht erlebt. Nun war sie stolz und genoss die Bewunderung des fremden, gutaussehenden Typen. Ab jetzt hieß es, Chancen suchen, Bekanntschaften schließen und sich in das Abenteuer Männer stürzen.
Das Erste, was Laura im Internet fand, war ein Forum. Da gab es einen öffentlichen Raum, in dem sich Leute unterhielten und ihr Sexleben preisgaben. Das war ja allerhand! Laura war unbedarft und glaubte nicht, was sie dort
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