Dauergeil
sprechen konnte. „Ich bin es nicht wert, den Namen Hoheit zu tragen.“
„Für mich bist du die absolute Hoheit. Ohne diesen Namen hätte ich dich niemals näher kennen lernen wollen. Es ist gut so, wie es ist.“
„Aber ich muss dich enttäuschen und das tut mir weh.“
„Wie meinst du das?“
„Ich werde niemals eine Domina sein. Ich habe es verpatzt.“
„Wie bist du denn darauf gekommen?“
„Ich wollte dich überraschen. Ich habe die ganzen wichtigen Praktiken kennen gelernt und ich kann es nicht, ich kann es einfach nicht. Es tut mir so leid, Manuel.“ Flehend sah sie Manuel an und wünschte, dass er sie nicht aus seinem Etablissement hinaus befördern würde, denn diese Antwort gefiel ihm mit Sicherheit nicht. Einen Augenblick sagte Manuel nichts. Er schien zu überlegen.
„Ich mag deine Ehrlichkeit.“
„Wie meinst du das?“
„Du lügst mir nichts vor.“
„Nein, natürlich nicht, wie könnte ich das jemals tun?“
„So viele andere machen mir etwas vor oder versuchen es zumindest, die meisten sind nur noch gierige Geldmonster, wollen viel verdienen, doch Gefühle sind nicht mehr dabei. Sie geben vor, etwas zu sein und sind doch ein Nichts. Die ganze Szene besteht aus Unehrlichkeit, Verrat und Betrug.“
„Das Ganze ist nicht mehr normal.“
„Man muss sie wirklich suchen.“ Dieses Mal war Manuel nachdenklich.
„Wen? Dominas? Tut mir von Herzen leid, Manuel, aber in mir kannst du sie nicht finden.“
„Genau das ist es. Soll ich dir verraten, was ich die ganze Zeit gesucht habe?“
„Ja.“
„Ehrlichkeit. Ich suche schon so lange eine Frau, die ehrlich zu mir ist. So wie du. Wir hatten einen unvergesslichen Gangbang zusammen und ich habe dich nur beobachtet und getestet.“
„Wie, du hast mich getestet?“
„Deine Reaktionen auf verschiedene Sachen. Zuerst, als wir uns zum ersten Mal beim Gangbang begegnet sind, war ich fasziniert von deiner Erscheinung, einfach so, Intuition, ich bin den Gefühlen nachgegangen und war auf der Suche nach einer ehrlichen Seele. Ich habe wie eine Statue da gesessen, um dich ganz genau zu beobachten.“
„Nein“, hauchte Laura überrascht.
„Ich habe deine Bewegungen studiert und ganz genau hingehört, wenn wir uns unterhalten haben. Sorry, das musste ich dir jetzt gestehen.“
Laura hatte die ganze Zeit über nicht bemerkt, dass Manuel sie beobachtet hatte. „Das glaub ich jetzt nicht.“
„Doch, es ist so. Und auch in den Gesprächen habe ich tief im Inneren dein Wesen ausgewertet und dass du grundehrlich bist. Ich habe es schon bald gewusst, dass du viel zu gutmütig bist, eine Domina zu werden. Viel früher als du. Bei der Schwanzparade ist deutlich geworden, dass du niemals so eine werden kannst.“
Laura fühlte, wie eine riesige Last von ihr abfiel. Die Befürchtung, dass Manuel sie hochkantig aus dem SMile schmeißen würde verflog. Lag Manuel wirklich so viel an ihr? Wegen ihrer natürlichen Art?
„Aber du hast doch selber Dominas beschäftigt.“
„Ja, aber das ist Geschäft. Und du …“
Manuel führte den Satz nicht weiter, doch Laura bemerkte nun sehr wohl, dass er sie als Mensch und nicht als Geschäftspartner begehrte. Sie bemerkte zudem, wie ihre innere Mauer zu bröckeln begann. Laura hatte plötzlich das Gefühl, angekommen zu sein. Sie hatte ihr Ziel erreicht, dazu war eine lange Odyssee notwendig. Der letzte Satz der Prophezeiung lautete: „Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“ Laura lächelte. Ihr wurde bewusst, dass sie genauso hatte reagieren müssen, wie sie es tat.
Wie das Schicksal so spielt, hatte sie zuletzt gesagt. Laura erzählte Manuel von ihrem Erlebnis auf Mallorca und von der Frau mit den Orakelvasen.
„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“
„Ach, das ist ja interessant, hast du nach dem Orakel gehandelt?“
„Nein, es hat sich zufällig so entwickelt. Am Anfang habe ich nur daran gedacht, diese Gedanken schrieb ich zu allererst an Julian, tauschte mich in geilen E-Mails mit ihm aus, hatte Cybersexfantasien mit ihm und anderen Kerlen. Das war sehr aufregend und erregend, bald ließ ich meine Worte und Ausdrucksweisen so weit gehen, dass meine Chatpartner sich die Schwänze wichsten.“
„Klingt aufregend, das
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