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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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teilen wir mit Rap. Wir werden jeder zwei haben, und er hat drei.«
     
    Rap stöhnte.
     
    »Warum nicht?« Inos stampfte vor Wut mit dem Fuß auf und grub ihre Fingernägel in Raps Arm.
    Er fand es sehr schwierig, klar zu denken, solange Inos ihn so hielt. »Inos«, sagte er heiser, »ich will kein Zauberer sein, auch kein Magier. Sagorn sagt, Ihr müßt zuerst ihm Euer Wort nennen. Dann wird er ein Adept, richtig? Er könnte Darad rufen, damit er Euch tötet und er ein noch stärkerer Adept wird! Ich glaube nicht, daß Ihr ihm vertrauen solltet, nicht so weit.«
    Der alte Mann wurde rot vor Wut. Inos ließ Rap mit einem Schluchzen los. »Der Gott hat mir ein glückliches Ende versprochen. Als Gefangene von Imps verschleppt? Für Kalkor Söhne gebären? Und du wirst zumindest in den Kerker geworfen, Dummkopf! Ich glaube, das dumme Fenster ist zu alt! Es funktioniert nicht richtig!«
    Die Tür erzitterte und splitterte. Sie hatte länger standgehalten als die anderen, also vielleicht enthielt sie noch ein wenig ihrer früheren Magie. Rap konnte mit der Sehergabe den stämmigen Imp sehen, der die Axt schwang, und die Köpfe und Schultern der anderen hinter ihm ein paar Stufen tiefer, und sie sahen aus, als würden sie vom Boden durchgeschnitten.
    »Hört zu!« sagte Inos fest. »Ich werde Doktor Sagorn mein Wort nennen, und dann wird er beide Rap geben. Ihr seid dann doch nicht in Gefahr, Doktor, oder? Ich werde Euch vertrauen, wie Vater es gesagt hat.«
    Der alte Mann zuckte die Achseln. »Euer Plan erscheint vernünftig, Majestät. Ich könnte mir keinen besseren vorstellen. Wir sind in der Tat angewiesen worden, unsere Wort mit Master Rap zu teilen. Ihr müßt Euch nur mit dem Gedanken anfreunden, ein Magier zu werden, junger Mann! Offensichtlich war es das, was das Fenster uns sagen wollte!«
    Rap stöhnte wieder.
    Rumms! Splitter flogen durch die Luft. Dieser Schlag hatte die Holzbretter glatt durchschlagen. Inos ergriff seine Hände. »Rap? Bitte?« Bitte? Seine Königin bat ihn? Was war das für eine Loyalität, wenn er den ersten Befehl verweigerte, den sie ihm erteilte? Rap straffte die Schultern.
    »Natürlich, Eure Majestät!« Dann sah er den Schmerz, der über ihr Gesicht huschte. Auch das war nicht richtig! »Ich werde stolz sein, Euer Hofmagier zu sein, Inos – wenn ich nur irgendwann Rittmeister werden darf?«
    Er versuchte zu lächeln und bemerkte, daß er es nicht mehr konnte. Inos nahm seine Hand. »Danke, Rap.«
    »Und Ihr wißt, wenn ich ein Wort der Macht wüßte, würde ich es Euch sofort mit Freuden nennen?«
    Zauberer? In den Gedanken der Menschen genauso herumschnüffeln wie in ihren Kleidern und Häusern? Menschen manipulieren, wie Andor? Sie töten, wenn sie im Wege waren, wie Darad? Abscheulich! Abscheulich!
    »Vielleicht sollten wir beten?« schlug Prinzessin Kadolan leise vor. »Als der Gott vor Inos erschien–«
    Inos wollte etwas sagen und sah zur Tür, als das Holz zersplitterte. Rap er spürte draußen einen großen Imp, der seine Axt sinken ließ, und die anderen drängten hinter ihm mit gezogenen Schwertern näher.
    Aber er hatte die Splitter gesehen, mit seinen Augen gesehen. Die Tür war hell erleuchtet. Ebenso der Boden, auf dem fünf Schatten lagen.
    Nein! Sechs Schatten!
Köter gähnte und legte sich hin. Er hatte auch einen Schatten – sieben! Alle wirbelten gleichzeitig herum. Licht strömte durch das noch offenste
    hende Fenster von einem eigenartigen, vielfarbigen Nebel herein, der draußen leuchtete. Der zusätzliche Schatten gehörte zu einer Frau, die davor stand, in der Kammer.
    Eine Katastrophe! Idiot! Wegen seiner dickköpfigen Weigerung, seiner Königin zu gehorchen, hatte Rap zu lange gewartet. Er war gewarnt worden, daß Zauberer es merkten, wenn okkulte Kräfte benutzt wurden, und hier war eine Zauberin, die dem nachging.
    Das magische Fenster hatte die Antwort gegeben, die Lösung all ihrer Probleme, und er hatte sie – dumm wie ein Esel – beiseite gewischt. Jetzt konnte alles passieren.

3
    »So, so, so!« sagte die Frau. »Was haben wir denn hier?«
    Rap ergriff Inos Hand, drehte sich auf dem Absatz herum und hielt auf die Tür zu – doch seine Stiefel hafteten am Boden fest. Er wedelte mit den Armen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, versuchte, seine Füße aus den Stiefeln zu ziehen, aber auch das ging nicht – er stand wie festgewachsen. Den anderen erging es ebenso, alle waren gleichermaßen unbeweglich, festzementiert an ihre eigenen

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