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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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um zu sehen, wieviel in diesem Emporkömmling, dem Faun-Mischling drinsteckt. Du reizt ihn, bis er rot sieht, Mordlust verspürt, wild aufs Töten wird, ein Jotunn, der dich zerquetschen will. Dann – keine Gnade! Du schlägst ihn zu Brei.«
    »Dabei zahle ich nur drauf.«
    »Ich meine es ernst, Rap. Iß auf. Wichtiger noch – trink!: Du bist neu. Neuen Jungs geben sie Zeit, aber du hast schon die Arme eines Ruderers. Du siehst irgendwie bereit aus, also wirst du bald herausgefordert. Heute? Morgen? Es ist das beste für dich, deinen eigenen Kampf zu suchen, richtig? Wichtig ist, daß du versuchst, die bestmögliche Position für dich zu erreichen. Letztlich bedeutet das viel weniger Schmerzen und Blut, als wenn sie dich alle auf ihrem Weg nach oben zum Üben benutzen.«
    Rap stellte seinen Teller zur Seite und verschränkte die Arme. »Welche Rolle spielst du dabei?«
    An dieser Stelle konnte Ogi dem Jungen gute Nachrichten überbringen. Er sprach mit vollem Mund. »Wichtig! Ich habe herausgefunden, wen Verg und der verrückte Kani für dich ausgesucht haben: Turbrok! Oder sogar Radrik! Götter! Sie hätten dich verstümmeln oder töten lassen können!«
    Rap legte die Ellbogen auf die Knie und warf seinem Gefährten von der Seite einen finsteren Blick zu. »Und du nicht?«
    »Hoffe nicht. Dieser Fisch ist köstlich. Probier mal – du brauchst die Kraft. Nein, ich habe die Sache übernommen, und mir kannst du vertrauen. Stimmt, ich habe dich reingelegt, Rap, das gebe ich zu, aber ich weiß, was ich tue.«
    Nun, da war er sich nicht ganz sicher.
»Mich reingelegt?«
    »Wer hat vorgeschlagen, du solltest mit der charmanten Wulli tanzen gehen?«
    Rap richtete sich wütend auf. »Du hast mir gesagt, sie gehöre niemandem? Also doch!«
»Nun, also, ja. So ist das hier. Aber was ich gesagt habe, war, soweit ich weiß, richtig. Keine Verlobung oder Abmachungen. Wie weit bist du mit ihr übrigens gekommen?«
    »Kümmere dich um deinen eigenen, vom Bösen erzeugten Mist!« »Gut! Aber zu dem Tanz davor ist sie mit Grindrog gegangen. Er war auf See, also hat er seitdem keiner Dame den Hof gemacht.«
    Rap stöhnte. Er war verständlicherweise blaß geworden; im tanzenden Schein des Feuers hatte sein Gesicht sogar einen leichten Grünstich. »Also nimmt er an, ich würde mich dazwischendrängen?«
    »Nun, das tust du ja auch; so sieht man es hier. Grindrog hat sie nie fallenlassen, verstehst du. Und natürlich ist sie eine reine Jotunn, und du nicht. Man erlaubt Mischlingen nicht, sich in die Nähe…«
    »Bastard! Aber ich hätte auch daran denken sollen. Gott der Lügner! Du hast mich reingelegt, du hinterhältiger Bastard! Und ich mag sie nicht mal besonders. Sie sagt dauernd nur >Ja, Rap< und >Nein, Rap<, ohne selbst mal nachzudenken.«
    Wulli war ein Kind, beinahe sechzehn, bei dem den Männern das Wasser im Munde zusammenlief, mit einem Gesicht und einem Körper, die von Seeleuten als Gefahr für die Mannschaft bezeichnet wurden – wirklich atemberaubend. Kein männlicher Jotunn würde sich irgendwelche Gedanken um ihren Verstand machen.
    »Vielleicht mag Grindrog sie auch nicht. Aber das ist irrelevant.« »Petrel? Er ist Bootsmann auf der Petrel?«
»Richtig. Laß dein Essen nicht kalt werden…«
    »Ungefähr vierundzwanzig, fünfundzwanzig? Zweimal so groß wie ich, mit einem Schielauge und einer schiefen Nase? Etwa der?« »Das ist er.«
     
    »Und die Petrel ist gerade vor Anker gegangen. Ich schätze, es ist kaum möglich, daß er es nicht herausfindet?«
    »Völlig unmöglich«, sagte Ogi selbstgefällig. »Kani sorgt schon dafür, daß er sofort davon erfährt, solange die gesamte Mannschaft noch in der Nähe ist und ihm ihr Mitleid ausdrücken kann.«
    Rap hob abwesend seinen Teller hoch und begann zu essen, wobei er wieder ins Feuer starrte. »Ich habe ungefähr einen halben Imperial gespart, Ogi. Das Geld liegt auf dem Dachsparren über der Hängematte. Du und Kani, ihr seid meine besten Freunde, und ich würde es gerne mit euch teilen. Meine Stiefel…«
    »Ach, halt den Mund! Glaubst du, das würde ich tun?«
Rap sah in Richtung Meer. »Da kommt jemand. Er wird gleich hier sein. Ja, es ist Kani, er läuft. Kommt er, um dir zu sagen, daß die Falle steht? Heraus damit – was habt ihr geplant?« Er schien jetzt besser damit fertig zu werden als noch vor einigen Minuten.
    »Grindrog ist die List. Er ist der neunte oder zehnte in Durthing.« »Du kannst einen Stiefel bekommen und Kani den anderen.«
    »Sei

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