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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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in die Flammen gestarrt. Er lächelte schwach und zuckte die Achseln. »Nichts, wobei du mir helfen könntest.«
    »Wie du willst. Aber wenn du mit einem Freund darüber sprechen willst, ich bin da. Und was man dir auch erzählt hat, einige Imps können Geheimnisse sehr wohl für sich behalten.«
    Diese Worte provozierten wieder ganz kurz das kleine Lächeln, und Ogi bemerkte, daß der breite Mund des Fauns nur selten breiter lächelte. »Es ist nur, daß ich es nicht einfach finde, mich hier niederzulassen.« Ja, das war sehr eigenartig.
    »Durthing ist nicht perfekt«, stimmte Ogi ergeben zu, »aber anderswo ist es auch nicht besser. Du hast dir hier ein ganz hübsches Haus zum Preis von einigen Tagen Arbeit geschaffen, und es gibt eine große Auswahl an Mädchen. Ich kenne viele, die dir gerne dabei helfen würden, dein Haus mit Babys zu füllen.«
    Rap erschauerte.
    »Man gewöhnt sich an diese kleinen Nervensägen«, sagte Ogi selbstzufrieden. Uala hatte bereits zwei, und ein weiteres war unterwegs. Vielleicht Zwillinge, so wie sie aussah. »Manchmal sind sie ganz liebenswert. Aber zitier mich nicht.«
    Rap starrte erneut in die Flammen.
Selbst die Frage, wie der Junge nach Faerie gekommen war, barg ein Geheimnis, und vermutlich hatte es mit Magie zu tun. Ogi war genug Seemann, um darüber nicht gerne zu sprechen. Dennoch war es merkwürdig.
    »Ein Mädchen, oder?« fragte er leise. »Oder ein Traum?«
     
    »Ein Mädchen«, erzählte Rap dem Feuer, »aber nicht so, wie du meinst.«
    »Sohn, ich habe schon alles ausprobiert«, sagte Ogi wehmütig. Rap zog seine breite Faunnase kraus. »Ein Versprechen.«
»Was für ein Versprechen?«
    Rap warf ihm einen kurzen, geheimnisvollen Blick zu. »Ein verrücktes.« Er nahm einen weiteren Schluck aus der Weinflasche und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Ich möchte eigentlich kein Seemann sein. Das ist der springende Punkt.«
    Es würde Rap nicht sehr beliebt machen, wenn Gathmor das zu hören bekam. Oder irgendein anderer Jotunn.
     
    »Dann hältst du uns alle zum Narren, Bursche. Es ging das Gerücht, daß du Maat des Steuermannes werden sollst, wenn Larg befördert wird.«
    Rap schnaubte ungläubig und stützte seine Ellbogen auf die Knie. Er war jetzt dreimal zwischen Faerie und anderen Ländern hin-und hergerudert. In seinem Alter wuchsen Männer schnell, und er hatte bereits die Schultern eines Ruderers. Die würde er an diesem Abend auch brauchen können – einen Augenblick lang verspürte Ogi einen hämischen Anfall von Habsucht. Wunderbares Gold! Dann befeuchtete er einen Finger und schnippte einen Tropfen Speichel auf das Backblech. Es zischte und tanzte zufriedenstellend. Er warf die Zwiebeln darauf und begann, mit seinem Dolch die Fische zu buttern.
    »Gathmor hat gesagt, er hat sechsundvierzig Imperial für mich und den Kobold bezahlt«, murmelte Rap. »Wenn ich alles spare, wie lange würde es dauern, mich freizukaufen?«
    »Mit Zinsen ungefähr 3900 Jahre.«
»Oh – so schnell, meinst du?«
    »Sei realistisch, Rap! Wenn du Gathmor wärst, würdest du dich gehen lassen? Deine Sehergabe ist für ihn unbezahlbar. Er liebt sein Schiff, er ist für die Mannschaft verantwortlich – er wird dich nicht gehen lassen.«
    Der Faun seufzte und verfiel in Schweigen.
    Sein Talent der Sehergabe machte ihn natürlich einzigartig, und dennoch war es eine verrückte Sache. Die Stormdancer hatte sie seit Raps erster Reise nicht gebraucht. Seine folgenden Reisen waren harte Arbeit gewesen, mit viel zu häufigem Rudern und nicht genug Zeit unter Segeln, aber ansonsten absolut ereignislos.
    Und Rap verfügte über mehr als nur seine okkulte Sehergabe. Er hatte das Zeug zu einem sehr guten Seemann. Er war kompetent und vertrauenswürdig. Er beklagte sich niemals oder zettelte Raufereien an. Er tat alles, was man ihm sagte, und es schien, als sei er auch noch dankbar dafür. Selbst ohne seine Sehergabe würde Gathmor ihn nicht so einfach gehen lassen. Auch beinahe alle unverheirateten Mädchen in Durthing dachten ernsthaft über den großen Faun nach.
    »Man sagt«, bemerkte Ogi, »das Glück gaukle uns vor, daß wir uns das wünschen, was wir bekommen.«
    Rap lachte leise, aber er blickte weiter in die Flammen. Ogi machte sich langsam Sorgen. Wenn der Bursche nicht auf der Höhe war, konnte sich die Operation dieser Nacht zur einer Katastrophe ausweiten. Bevor er über diese Möglichkeit weiter nachdenken konnte, ergriff Rap das Wort.
    »Du bist ein Imp. Warum

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