Dave Duncan
Händler.«
Azak knurrte. »Sie könnten Garpoon jetzt einnehmen und erst im Frühling zuschlagen…« Er stöhnte. »Wie lauten seine Bedingungen?« »Keine, Eure Majestät!« Skarash wollte den Schlüssel herumdrehen, doch das Schloß blieb stur. »Ihr seid frei. Ohne Bedingung.« »Was!« Azak sah zu Inos auf.
Ihr Hals wurde unter der niedrigen Decke langsam steif. »Es stimmt. Er sagt, wir gehen nach Hub! Er hat eine Schiffspassage für uns gekauft. Wir segeln in drei Tagen.«
Azak knurrte erstaunt, starrte sie an und schenkte dem sich kreischend öffnenden Schloß keine Beachtung. Skarash entfernte die Kette vom Knöchel des Sultans.
Schließlich sah Azak hinab und rieb sich das Bein. »Ich bin dankbar, Master Skarash! Möglicherweise können wir uns später unterhalten? In der Zwischenzeit könnte ich sicher ein Bad gebrauchen.«
»Sofort, Sire!« Skarash war bereits auf den Beinen und mit einer Laterne verschwunden. Seine Schritte verhallten, schließlich kreischten Türangeln laut in der Ferne. Azak schnaubte. »Hat keine formelle Entlassung abgewartet, oder? Schwach in Etikette!«
»Worin ist er noch schwach? Ich habe ihn noch nie so reden hören, und hier spielt er die ganze Zeit den impischen Dandy.« Impischer Liebhaber.
»Skarash? Pah! Er ist ein Schauspieler, ein Mann der tausend Masken. Ich habe ihn beim Handeln beobachtet. Er wird einmal ein großartiger Kaufmann sein. Er zeigt, was man sehen will und sagt, was man hören will.«
Küßt, wenn man geküßt werden will.
Also konnte man Skarash niemals vertrauen. Hatte Inos überhaupt irgendwelche Verbündete? Sie nahm die Laterne und zog sich aus der winzigen Zelle zurück. Azak folgte ihr und streckte sich mit einem erleichterten Stöhnen auf volle Länge. Er rieb sich den Rücken.
Versöhnung! »Azak, ich habe keine okkulten Kräfte bei Euch angewendet! Ich schwöre es.«
Er sah einen Augenblick lang auf sie hinunter und schüttelte dann traurig den Kopf. »Nein. Hättet Ihr das getan, dann wären die Auswirkungen verblaßt, nicht wahr? Der Bann wäre in der Nacht verschwunden, es sei denn, ihr seid eine richtige Zauberin.«
»Ja.«
»Das tat er nicht! Ich bin immer noch hoffnungslos in Euch verliebt!«
Das war zu ihrer großen Überraschung eine große Erleichterung. Vielleicht war sie selbst erstaunt gewesen. Vielleicht erwiderte sie langsam seine Liebe.
Vielleicht hatte er sich deshalb dafür entschieden, die Nacht im Keller zu verbringen. Sie wandte sich eilig ab und ging auf die Treppe zu, in der Hoffnung, einen Weg aus dem Labyrinth zu finden.
»Ich freue mich, das Tageslicht wiederzusehen«, knurrte Azak hinter ihr. »Ich mag keine Höhlen… aber was soll das Gerede, daß wir ins Impire segeln?«
»Ich weiß es nicht. Das hat Elkarath gesagt. Vielleicht ist es nur eine Lüge, um uns von der Flucht abzuhalten.«
»Oder Rasha hat uns beide an Olybino verkauft. Euch als Marionettenkönigin von Krasnegar, mich als Verräter, der nach Zark zurückgebracht wird.«
»Verräter?« Sie blieb stehen und sah zu ihm auf. »Ihr?«
Sein Gesicht blieb ausdruckslos. »Ihr habt Skarash gehört. Es kommt, wie wir vermutet haben. Immer, wenn das Impire einmarschiert, tun wir Djinns uns zusammen und werfen sie wieder raus. Würden wir das früher tun, könnten wir sie aufhalten, aber letztendlich schaffen wir es immer. Zum Schluß hißt der höchste Führer das schwarze Banner. Ich bin der naheliegende Kandidat.«
»Äh… natürlich.«
»Und wenn der Hexenmeister des Ostens einen Loyalitätsbann über mich gelegt hat?«
Sie nickte, einmal mehr entsetzt über die dunklen Seiten der Zauberei. Azak könnte in größerer Gefahr schweben als sie selbst.
Sie begann, die Treppe hinaufzusteigen, und ihr Schatten tanzte neben ihr auf der Wand. »Ihr solltet auf Skarashs Rat hören. Sucht sobald Ihr könnt ein Schiff nach Arakkaran.«
Sie hatten die Tür am Ende der Treppe erreicht, bevor Azak antworten konnte. »Nein. Ich bleibe bei Euch. Ihr bedeutet mir mehr als Zark oder Arakkaran oder sonst etwas.«
Wieder blieb sie stehen und wirbelte herum, um ihn verwundert anzusehen. »Das ist Wahnsinn!«
»Ja. Aber Liebe ist immer Wahnsinn, oder?«
»Euer Königreich? Eure Söhne?«
»Ich würde mein Königreich auf immer verschenken, wenn ich Euch nur einmal küssen könnte.«
Darauf wußte sie keine Antwort.
To the seas again:
I must go down to the seas again,
to the lonely sea and the sky,
And all I ask is a tall ship and a star to
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