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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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frei.
    Schließlich drückte sie sich gegen die Wand und kämpfte heftig atmend eine wahnsinnige Panik nieder; ihr Herz hämmerte in ihrem Kopf und in ihrer Kehle machte sich ein übler Geschmack breit. Sie hob die Laterne, um ihn zu schlagen, falls er näher kam. . In Paarungslust hineinsteigern, hatte Elkarath gesagt.
Ihr Knie hatte die weiche Stelle verpaßt, die bei dem Pixie so wirkungsvoll gewesen war, aber Skarash hatte sich mehrere Schritte zurückgezogen. Er hob eine Hand an seine Wange und sah sich prüfend das Blut auf seinen Fingern an.
    »Meine Güte, Lady! Ich wollte nicht…« Selbst in dem flackernden Licht der Laternen war zu erkennen, daß sein Entsetzen echt war. Doch sie hatte nicht geschrien. Sie versuchte verzweifelt, ihren wilden Atem zu beruhigen. Sie sah zurück zur Tür. »Kinder?«
    »Immer. Ganze Schwärme von ihnen hier unten. Aber…«
Er betupfte erneut sein Gesicht und starrte sie an. Er war besorgt. Keine Paarungslust, nur ein einfacher grausamer Scherz.
Kinder! »Was genau hattet Ihr vor?« fragte Inos jetzt wütend.
    Er errötete dunkel in dem dämmerigen Licht. »Ich dachte… es war nur ein Scherz, Mylady. Ich wollte Euch nichts tun.«
     
    Sie brüllte ihn an. »Erklärt es mir!«
    Er wand sich. »Wir haben das immer mit den Mädchen gemacht. Damit sie sich uns in die Arme warfen. Nichts Böses, wirklich. Nur… ich habe noch nie eine Königin geküßt.«
    Eine Königin. Sie würde es nicht zulassen, daß die gestrigen Ereignisse ein Trauma hinterließen. Sie würde nicht ihr ganzes Leben lang vor Schatten zurückweichen. Pixies, Zenturios… jetzt war sie auf einen dummen, unreifen, kindischen Jux hereingefallen. Männer!
    Sie stellte klappernd ihre Laterne ab. »Versuchen wir es also noch mal!« »Was?«
    Inos stampfte die Stufen hinauf zu ihrem Ausgangspunkt. »Ich sagte, versuchen wir es noch mal!« Mit großen Augen ging auch Skarash zu seinem Ausgangspunkt zurück und starrte sie einfach nur an.
    »Nun?« Sie ignorierte ihr hämmerndes Herz und die Feuchtigkeit in ihren Handflächen und wünschte, er würde sich beeilen.
     
    Skarash flüsterte »Peng?«
     
    Unbehindert von einer Laterne sprang sie vor, er fing sie auf und hielt sie fest. Dann holte er tief Luft und küßte sie auf die Lippen.
    Anscheinend hatte Skarash den Kuß nicht richtig geplant oder er hatte jetzt Angst, aber sie hielt sich fest, schloß die Augen und küßte weiter und machte diesen Kuß zu einer langen, intimen Angelegenheit. Er war nicht so erfahren wie Andor. Er hatte vermutlich nicht mehr Erfahrung, als Rap gehabt hatte, aber er lernte schnell. Und schließlich war sie es, die den Kuß abbrechen mußte.
»Götter!« murmelte er. »Majestät! Götter!«
    Skarash, so wurde ihr plötzlich klar, könnte vielleicht ein wertvoller Verbündeter werden, falls sie ihm überhaupt vertrauen konnte. Zenturios, Pixies… Sie hatte keine Panik bekommen. Sie hatte sich sogar besser geschlagen als er – er sah verängstigter aus als sie sich fühlte. Und sie hatte ihn auch nicht in Paarungslust getrieben. Außer einem merkwürdig zittrigen Gefühl hatte sie die Sache ganz gut überstanden.
    »Ich kann Euch als Imp mit Sicherheit besser leiden.«
     
    Skarash murmelte nur »Götter!«, als sei er über die impischen Verhaltensweisen bestürzt.
     
    »Also, dann gehen wir.«
     
    Er nickte stumm und ergriff die Laternen. Inos nahm ihre entgegen und folgte ihm durch den Keller, wobei ihr Herz immer noch wild klopfte.
    Sie hatte die Pixies aus ihren Gedanken vertrieben! Sie hatte nicht unbewußt Magie angewendet, um den Mann aufzustacheln, aber sie war auch nicht in Panik geraten, als er sie berührte. Sie hatte den Kuß beinahe genossen. Allerdings nur ein bißchen.
    Und ganz gleich was Elkarath sagte – und was Tante Kade offensichtlich fürchtete –, sie hatte nicht an Azak gedacht. Sie hatte an Rap gedacht.

4
    Eine weitere Tür öffnete sich knarrend, dann kamen noch mehr Stufen und noch eine Tür. Skarash blieb stehen. »Dieser Keller wird nie für Waren benutzt«, sagte er leise. »Nur für Menschen. Hier drin haben wir das junge Gemüse immer zu Tode geängstigt!«
    Inos zog den Kopf ein, trat hinter Skarash durch die Tür und schreckte zurück. Mauern und Boden glänzten feucht im Flackern der Laterne, und vom niedrigen Dach fielen stetig Tropfen. Azak saß auf nackten Steinen, einen Arm erhoben, um seine Augen vor dem Licht zu schützen. Sie war von Grauen gepackt – kein Bett, kein Licht; stickige,

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