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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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einziges Wort Glück.«
    »Jetzt seid Ihr sicher?« Gathmor war sicher, daß er bei diesem Wortwechsel etwas übersah.
     
    »Ja. Deshalb haben wir Master Skarash den ganzen Nachmittag bearbeitet. Er gehörte in der Wüste zu ihren Begleitern.«
     
    »Ein Wort? Ein Genie? Was kann sie denn? Worin ist sie gut?«
    Sagorn rümpfte verächtlich die Nase. »Das ist offenbar immer noch ein Geheimnis. Zumindest hat der Djinnjunge Andor gesagt, er wisse es nicht. Es kann natürlich sein, daß er es wirklich nicht wußte, doch an einem Punkt ihres Abenteuers hat sie ganz eindeutig irgendeine Art von Macht benutzt. So war sein Großvater in der Lage, sie zu finden.«
    »Großvater?«
    »Elkarath selbst. Er ist ein Magier. Aber er ist nicht hier. Er ist immer noch in Ullacarn und arbeitet jetzt für den Hexenmeister Olybino. Vergeßt ihn. Wir müssen Inos finden und sie davon überzeugen, ihr Wort der Macht mit mir zu teilen. Oder mit einem der anderen von uns. Dann können wir Rap retten!«
    »Wie?«
    Sagorn blieb stehen, um sich auszuruhen und lehnte sich gegen eine hohe Steinmauer – die Mauer, die den Palast umgab. Er nahm sich einen Augenblick Zeit, um wieder zu Atem zu kommen und über seine Brauen zu streichen. »Der Faun ist kein Kämpfer, doch mit zwei Worten hat er sich die gesamte Palastgarde vom Hals gehalten. Stellt Euch Darad mit zwei Worten vor! Ein weiteres Wort bringt natürlich viele neue Fähigkeiten zum Vorschein, doch es muß auch die bereits vorhandenen Fähigkeiten verstärken. Götter – Thinal wird mit dem Thron des Sultans unter dem Arm aus dem Palast marschieren können.«
    »Hört!« Gathmor wirbelte herum und starrte zur Ecke der Mauer. Dort befanden sich Tore zu einem der Palasthöfe, und er konnte etwas hören… Ja! Pferde.
    Er schirmte die Laterne ab, doch sie waren in der vom Mondlicht überstrahlten Straße noch viel zu gut sichtbar. »Kommt!« Er ergriff das Handgelenk des alten Mannes und begann, über die Straße zu laufen, und die Riemen seines Bündels schnitten bei jedem Schritt in seine Schultern. Auf der anderen Seite lag eine dunkle Gasse, allerdings noch weiter den Berg hinauf, dichter bei den herankommenden Reitern. Die Schläge der Hufe waren jetzt schon ganz nahe.
    Die Djinns waren ein wahnsinnig argwöhnisches Volk, sogar bei Tageslicht.
    Er spürte die Veränderung nicht, doch plötzlich hatte er ein anderes Handgelenk zwischen den Fingern. Er ließ los, und Thinal sauste auf der Suche nach Schutz wie ein Kaninchen voraus, Andors übergroße Kleider schlotterten dabei um ihn herum. Kein Held, dieser Thinal. Gathmor, beladen mit seinem Bündel und der gelöschten Laterne, konnte mit ihm nicht mithalten. Er sah, wie der kleine Dieb in den Schatten verschwand, hörte, wie die Hufe immer lauter wurden, und sah, wie die Führer der Gruppe um die Ecke schossen, als er selbst gerade die Gasse erreichte und sich in die willkommene Dunkelheit stürzte.
    Es war keine Gasse, sondern nur ein übergroßer Alkoven, und Gathmor wurde von einem hohen, soliden Zaun gestoppt. Von Thinal war nichts mehr zu sehen.
    Laut fluchend ließ Gathmor die Laterne fallen, ließ sein Bündel auf den Boden gleiten und begann, an den Schnüren herumzufummeln – er hatte ein Schwert eingepackt. Aber er wußte, daß er gesehen worden war, und ein Mann konnte sich nicht eine ganze Armee vom Leibe halten. Vor allem war er ein Mann des Faustkampfes – in seinem ganzen Leben hatte er noch kein Schwert benutzt. Er hielt inne, schnappte nach Luft und wußte, es war sinnlos. Ein Herumtreiber um diese Zeit am Morgen in der Nähe des Palastes, auf der Flucht… er war ein toter Mann! Eiskalt rann ihm der Schweiß über die Rippen.
    Die Pferde liefen unbeirrt weiter. Ein Dutzend galoppierte an dem Fleckchen vorbei, wo Gathmor in der Dunkelheit ausharrte, dann kamen rumpelnd und holpernd eine Kutsche und ein einsamer Riese von Mann auf einem schwarzen Hengst, schließlich weitere zwanzig oder mehr Reiter, die auf tintenschwarzen Schatten im Mondlicht ritten.
    Und schon waren sie vorbei. Der Lärm erstarb hügelabwärts, und die Stille der Nacht kehrte zurück, nur unterbrochen von Gathmors eigenem heftigen Atmen.
    Gathmor zuckte zusammen, als ein anderer Mann behende an seine Seite sprang – Thinal, der von oben herabfiel und auf seine unnachahmliche Art an einer glatten Wand gehangen hatte.
    »Merkwürdige Tageszeit für einen Ausflug«, bemerkte der Dieb verwirrt.
    Gathmor starrte ihn finster an. Von allen fünf

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