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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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habe die Pflicht. Überhaupt, was stimmt mit Vater nicht? Ist das auch dein Werk? Womit betäubst du ihn?«
»Sei nicht albern! Er ist alt…«
    »Vor einigen Monaten war er nicht alt! Nicht so! Ich habe Gerüchte gehört, also bin ich zurückgekommen und…« »Nun, ich habe nichts damit zu tun. Und es ist kein Gift, denn wir haben seine Diener mehrere Male ausgewechselt, also ist es einfach Altersschwäche. Zauberei kann es auch nicht sein, nicht bei ihm.« »Was sagen die Wächter?«
    Bitte! dachte Shandie. O bitte, geht weg und laßt mich bitte schlafen. Wenn ihr mich aufweckt, tut es weh.
     
    »Die Wächter?« Moms lachte. »Du glaubst, ich spreche mit Hexen und Hexenmeistern? Sie müssen es wissen, aber sie haben nichts gesagt.« Tante Oro stöhnte auf. »Und natürlich werden sie nichts unternehmen.« »Sie können nichts unternehmen. Das ist das Protokoll, Schätzchen. Die Familie ist ausgenommen. Keine magischen Heilungen für uns.« Die Stimmen wurden leiser. Shandie versank wieder in dunklem Nebel… und wurde von einer anderen Stimme hervorgeholt.
     
    »Eure Imperiale Hoheit! Eine unerwartete Ehre!« Der Konsul! Wütend. O nein.
    Shandie bemerkte, daß er wieder weinte, in die Kissen hinein. Er war doch nicht wieder böse gewesen, oder? Nicht schon wieder, bitte, nicht schon wieder!
    »Konsul Ythbane! Seid Ihr für diese Folter verantwortlich?« »Das ist nicht Eure Angelegenheit, Hoheit.« »Das ist es sehr wohl! Warum bin ich über die Krankheit meines Vaters nicht informiert worden?«
    »Wir waren nicht der Meinung, daß es Euch interessieren würde. Ihr vergrabt Euch ständig draußen auf dem Land und züchtet Pferde. Der Rat sah keinen Sinn darin, Euch zu beunruhigen.«
    »Und Ihr versucht, für Euch selbst die Regentschaft durchzudrücken, nicht wahr? Für Euch und Uomaya? Glaubt nicht, ich hätte nichts davon gehört.«
    Shandie hatte Tante Oro nie zuvor so wütend gehört. »Was gehört?« »Daß Ihr ein Liebespaar seid.«
»Hütet Eure Zunge, Weib!«
    Tante Oro schnappte nach Luft. »Ihr wagt es, mir zu drohen? Ihr seid es, der auf der Hut sein muß. Warum sonst wäret Ihr mitten in der Nacht in den Gemächern der Prinzessin? Ihr wartet darauf, daß der alte Mann völlig unfähig ist, und dann wollt Ihr sie heiraten und –«
    »Und die Opposition hat Euch vereinnahmt. Das habe ich natürlich erwartet.« Ythbanes Stimme wurde tiefer, das war ein schlechtes Zeichen, aber leiser, das war besser. »Nun, laßt mich eine Warnung aussprechen, Prinzessin Orosea. Euer lieber Gemahl – wie geht es seiner Uhrensammlung?«
    »Gut… ich meine, was in aller Welt hat Lees Uhrensammlung damit zu tun?«
     
    »Sie werden von Zwergen gemacht, nicht wahr? Die meisten? Er treibt Handel mit Zwergen. Zwerge machen die besten Uhren.«
    »So?«
Tante Oro hörte auf zu schreien. Besser.
    »Die Grenze am Dunklen Fluß steht wieder in Flammen. Ein offener Krieg könnte bereits im Gange sein. Handel mit Zwergen wird als Beweis des Verrats angesehen.«
    Gemurmel.
    »Doch ich weiß es! Viele Zeugen. Dokumente. Hier sind also meine Bedingungen, Hoheit! Ihr verlaßt Hub am Morgen, oder gegen Mittag wird der beratenden Versammlung ein parlamentarischer Strafbeschluß vorgelegt.«
    Gemurmel. Weinen? Wer weinte?
Moms lachte. Gut.
    »Ich habe auch noch einige Dokumente, die Ihr vor Eurer Abreise unterzeichnen müßt. In einer Stunde.«
    Gemurmel.
Leises Gemurmel.
Flüstern. Ruhe. Dunkelheit. Schlaf..

Naught availeth:
    Say not the struggle naught availeth,
    The labour and the wounds are vain,
    The enemy faints not, nor faileth,
    And as things have been, things remain.
    Clough, Say Not the Struggle Naught Availeth 

(Nutzlos alle Müh’:
    Sag nicht, der Kampf, er lohnet nicht,
    Daß nutzlos alle Müh’ und Wund’
    Und daß der Feind nicht wankt noch weicht
    Und’s immer bleibet, wie zu dieser Stund’.)

Zwei
    Ein düst’rer Weg

1
    »Wer ist da?«
    Kadolan drehte ihren Kopf so weit es ging – und das war dieser Tage nicht sehr weit. Sie verlor das Gleichgewicht und hielt sich zur Sicherheit am Bett fest. Sie hatte gebetet.
    Erneut ein schwacher Laut auf dem Balkon, das kurze Aufflackern einer Bewegung im Mondlicht… Ein Einbrecher? Im Palast von Arakkaran, mit seinen unzähligen Wachen? Inos hatte von Eindringlingen gesprochen–
    »Prinzessin? Hoheit? Ich bitte um Vergebung, falls ich Euch erschreckt habe.«
     
    Ihr klopfendes Herz geriet völlig aus dem Takt, und sie schnappte vor Schmerzen nach Luft.
     
    »Doktor

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