David Garrett - die exklusive Biografie
unerkannt zu bleiben. In den USA hatte er zwar einige Achtungserfolge erzielt, besonderen Status hatte er allerdings nicht erlangt. Folglich wurden die USA nun zu seinem bevorzugten Rückzugsraum, David lieà sich in New York nieder. Natürlich wohnte er nicht mehr in einem der Dormitories, jenen unkomfortablen Studentenunterkünften, in denen er zu Beginn seines Studiums genächtigt hatte.
Davids groÃer Bruder Alexander hatte im Jahr 2006 sein Studium an der Harvard University beendet und war ebenfalls nach New York gezogen â nicht nur, um seinem Bruder nahe zu sein, sondern auch, weil er eine Stelle bei Paul Hastings angetreten hatte, einer der gröÃten und erfolgreichsten Anwaltskanzleien in den USA, die Niederlassungen in aller Welt betreibt. Ein wenig Bruderliebe mag bei dieser Zusammenkunft dennoch eine Rolle gespielt haben. Während Alexander eine gut dotierte Stelle annahm, jagte David im Jahr 2006 noch seinem groÃen Traum hinterher, und die Tatsache, dass beide sich in derselben Stadt aufhielten, führte nach langer Zeit einmal wieder zu einer Spur von Familienleben: Alexander und David teilten sich eine Wohnung.
Dieses Stück Normalität inklusive gemeinsamer Touren durch das New Yorker Nachtleben sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein, da bald Davids Erfolg einsetzte. Im Jahr 2009 war das brüderliche Zusammenleben schon wieder Vergangenheit. David berichtete in der Zeit seines Aufstiegs, er lebe nur noch in Hotelzimmern und sei fast nie zu Hause. Doch selbst der bekennende Workaholic erkannte schlieÃlich, dass es so nicht weitergehen konnte, und suchte sich in New York eine eigene Wohnung.
David lieà sich in Gramercy nieder, dem Stadtviertel, das sich rund um den gleichnamigen Park erstreckt. Gramercy ist eine Gegend, die nicht unbedingt dem Bild entspricht, das man vom Wohnort eines Stars hat. Hier lebt man nicht, um nächtlichen Ausschweifungen zu frönen. Gramercy gilt als ruhige und vor allem auch sichere Wohngegend mitten in Manhattan. Der Gramercy-Park, auf den David nun aus dem Fenster seiner Wohnung blicken konnte, ist eine Besonderheit: Das rund 8000 Quadratmeter groÃe Areal ist einer von zwei in New York existierenden Privatparks. Es befindet sich im Besitz der Eigentümer der umliegenden Häuser. Bewohner können einen Schlüssel erstehen, der ihnen Zutritt zum Park ermöglicht. Dieser Schlüssel wird jährlich ausgetauscht. Für die Ãffentlichkeit ist der Gramercy-Park nicht zugänglich.
Es war also nicht nur eine ruhige, sondern auch eine exklusive Gegend, die sich David als Wohnort aussuchte. Bei dieser Wahl hatte er auch Glück gehabt. Am Gramercy-Park eine Wohnung zu finden, war ein schwieriges Unterfangen, gab es doch rund um das Areal nur zwei Adressen, in denen überhaupt Wohnraum vermietet wurde.
David bezog ein 80 Quadratmeter groÃes Apartment, das er schlicht, aber stilvoll einrichtete. Er wählte graue, seidenmatte Wände, modernes Mobiliar und vor allem zahlreiche Regale, die der groÃen Zahl an Auszeichnungen, die ihm in der Zwischenzeit verliehen worden waren, Platz boten.
Die Wohnung diente David nicht in erster Linie zum Ausruhen und Verweilen. Wenn David sich in New York aufhielt, nutzte er die Zeit auch, um alte Bekannte und Freunde zu treffen und mit ihnen nachts um die Häuser zu ziehen. SchlieÃlich kam gerade die Mentalität der Menschen im Big Apple Davids Lebensumständen sehr entgegen. David ärgert sich bis heute darüber, dass es ihm in Deutschland kaum möglich war, Freundschaften zu pflegen. Es sei sehr schwer, so David, in Deutschland freundschaftliche Beziehungen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten, da die Menschen dort es nicht mochten, wenn man nur alle paar Monate von sich hören lieÃ. In New York herrsche eine andere Einstellung, die vielleicht eine Spur oberflächlicher, für ihn jedoch perfekt sei. Wenn er in New York nach einem halben Jahr Pause bei jemandem anriefe, müsse er nicht erst erklären, wo er die ganze Zeit gewesen sei und warum er sich nicht gemeldet habe. Dort freuten sich die Menschen einfach, von ihm zu hören, und erwarteten keine weiteren Erklärungen, bevor sie sich mit ihm trafen.
Girls, Girls, Girls
Natürlich ging es David bei den nächtlichen Streifzügen durch New York nicht allein um das Wiedersehen mit seinen Freunden. Es ging ihm auch darum, neue Kontakte zu knüpfen und dabei vor allem Frauen
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