David Garrett - die exklusive Biografie
besten, wenn nicht der beste Violinist weltweit sei. Zudem ist David nicht nur mit seinem Instrument vertraut, er hat sich auch intensiv mit der Musik, ihrem Wesen und ihren Strukturen, beschäftigt. Es gibt nichts, wobei ihm noch jemand etwas vormachen könnte. Musikalisch hatte sich in David Garrett daher eine glasklare Ãberzeugung festgesetzt: Wenn er selbst etwas in die Hand nahm, dann gelang es besser, als wenn ein anderer diese Aufgabe übernahm. Diese Auffassung bezog sich natürlich in erster Linie auf sein Violinspiel, aber auch auf die Arrangements von live oder im Studio gespielten Werken. David wusste genau, welche Titel er für ein Album aufnehmen wollte, und wusste seine Ãberzeugung durchzusetzen.
Hatte Davids lebenslange Beschäftigung mit der Musik einerseits groÃes Selbstbewusstsein bezüglich seines Könnens hervorgebracht, fuÃte seine Arbeitsethik andererseits auf Ãberzeugungen, die er bereits in jungen Jahren verinnerlicht hatte. Der Star David Garrett lebte, was ihm als Kind anerzogen worden war: Ein von Faulenzen geprägter Tag konnte kein guter Tag sein. Für David war es von gröÃter Bedeutung, am Ende jedes Tages das Gefühl zu haben, etwas geschaffen oder geschafft zu haben. Nur dann empfand er, sich selbst gerecht geworden zu sein, nur dann erlebte er eine Spur von Ruhe und Zufriedenheit, die ihn einschlafen lieÃ. Und jeden Morgen spürte er erneut den Drang, etwas zu leisten. Dieses Bedürfnis hatte längst einen Perfektionismus kreiert, der das gesamte professionelle Umfeld des Stargeigers einschloss. David Garrett wachte mit Argusaugen über jedes Detail und verzieh keine Fehler. Er wollte alles, was er in Angriff nahm, zu einem Ergebnis führen, hinter dem er mit voller Ãberzeugung stehen konnte. Den Anspruch, den er an sich selbst stellte, erwartete er auch von anderen.
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Es gibt bekanntlich Künstler, die sich bevorzugt mit Menschen umgeben, deren Fähigkeiten nicht an ihre eigenen heranreichen, die niemanden von ähnlicher Klasse neben sich dulden, damit sie allein im Licht des Ruhmes stehen. David Garrett war das genaue Gegenteil davon. Er verlangte von sich absolute Perfektion und wollte bei seinen Auftritten und Aufnahmen mit Musikern zusammenarbeiten, die ebenfalls Meister ihres Faches waren. Nur durch diese Kombination war es seiner Meinung nach möglich, ein perfektes Werk zu präsentieren.
Wenn David Garrett auffiel, dass ein von ihm ausgewählter Musiker nachlässig wurde, griff der freundliche und immer noch jungenhaft wirkende David Garrett hart durch â nicht in Form von Beschimpfungen, sondern indem er den Instrumentalisten für die nächste Tournee nicht mehr engagierte.
Doch auch wenn Perfektion erreicht wurde, stellte diese in der Wahrnehmung David Garretts nur eine Momentaufnahme dar. Lief ein Konzertabend fehlerfrei und begeisterte das Publikum auf den ausverkauften Rängen, löste dies für den Augenblick Zufriedenheit aus, zog jedoch am nächsten Tag erste Ãberlegungen nach sich, wie die erreichte Qualität noch zu steigern war. Wenn sich ein Album, dessen Titelliste bis ins Detail Davids Vorstellungen entsprach, dessen Aufnahmequalität hervorragend war und dessen Arrangements perfekt klangen, gut verkaufte, initiierte dies bei David Garrett Planungen, wie das nächste Album noch besser gelingen könnte.
David hält Zufriedenheit für einen Zustand, der nicht zu lange anhalten darf, da er der Kreativität und dem Wunsch nach weiterer Verbesserung im Weg steht.
Mehr als eine One-Man-Show
Der ständige Wunsch nach Verbesserung führte immer wieder zu Veränderungen in Davids musikalischem Umfeld â in seiner Band und bei den Solisten, die ihn begleiteten. In jüngerer Zeit jedoch scheint sich ein Zustand etabliert zu haben, der einer Form von Zufriedenheit entspricht. Wechsel in der Besetzung sind selten geworden.
Kontinuität beinhaltete letztendlich auch, dass bei CD-Aufnahmen und Konzerten eine gewisse Vertrautheit herrschte, die David das Gefühl der Verlässlichkeit vermittelte. Zudem entstand durch die kleine Gruppe von Profis eine Verbindung, die an Freundschaft erinnerte, obwohl sie natürlich durch das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geprägt war.
Zu den langjährigsten musikalischen Begleitern von David Garrett zählt der britische Keyboarder und Pianist John Haywood. Die Zusammenarbeit begann
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